Van Rysel, die Eigenmarke des Sportartikel-Giganten Decathlon, stellt dem AG2R-Team für die Frankreich-Rundfahrt zwei Rennmaschinen zur Verfügung. Neben dem RCR-R Pro können Gall & Co. auch auf das aerodynamisch optimierte RCR-F Pro zurückgreifen. Das Gros des Teams fährt bislang auch überwiegend den pfeilschnellen Boliden, der im TOUR-Test lediglich 200 Watt zur Überwindung des eigenen Luftwiderstands benötigt. Wir kennen aktuell kein schnelleres Modell im Peloton.
Im Gegensatz zum RCR-F - das "F" steht für "Fast" - bietet das RCR-R ein breiteres Einsatzspektrum. Es spart nämlich an Gewicht. Mit 7,4 Kilogramm ist das fahrfertige Modell inklusive Flaschenhaltern, Transponder und Startnummer rund 350 Gramm leichter. Gemessen an vergleichbaren Allroundern fällt das Van Rysel in dieser Wertung trotzdem ab. Dafür zählt das Arbeitsgerät des 27-Jährigen zu den schnelleren Kandidaten unter den vielseitigen Wettkampfrädern. 207 Watt ermittelten wir im Windkanal für eine fast baugleiche Version. Die Rennmaschine des Österreichers dürfte sogar noch etwas schneller sein, da es mit einer Neuheit bestückt ist.
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Pünktlich zum Grand Départ in Lille präsentierte Swiss Side einen neuen Laufradsatz. Der Hadron³ Ultimate 550, wie er von Gall gefahren wird, soll trotz einer breiteren Felge aerodynamisch besser funktionieren. Speziell mit dem optimierten Aero 111 von Continental, den der Österreicher (natürlich) ebenfalls am Vorderrad montiert hat. Hinten ist der einstige Junioren-Weltmeister mit einem Grand Prix 5000 S unterwegs. Auf der Reifenflanke haben die Teammechaniker handschriftlich notiert, wann die beiden Gummis montiert wurden - man kann sich ja nichts alles merken.
Am Antriebsstrang fiel uns auf, dass die zerkratzte Kurbel und Kettenblätter schon einige Rennkilometer mitgemacht haben dürften. Gall fuhr auf der sechsten Etappe, vor der TOUR das Rad fotografieren konnte, mit der Kettenblatt-Kombi 54/40 Zähne. Am Hinterrad war eine Kassette in der Abstufung mit 11-34 Zähnen montiert. Wie viele seiner Profi-Kollegen fährt der Decathlon-Profi etwas kürzere Kurbeln (170 Millimeter). Ein sogenannter Chainguide, der Kettenabwürfe verhindern soll, ist im Fahrerfeld inzwischen fast Standard.