Acht deutsche Rennfahrer sind bei der diesjährigen Tour de France am Start. Im Laufe der drei Wochen stellen wir deren Rennmaschinen vor. Hier ist das Factor Ostro VAM von Pascal Ackermann an der Reihe. Der Sprinter aus der Pfalz ist bei der Tour de France 2024 der bislang erfolgreichste deutsche Rennfahrer - drei Podiumsplätze konnte der 30-Jährige bereits belegen.
Fotos seines Rades waren nicht einfach zu bekommen, denn Ackermanns Rennrad ist in einem prominenten Detail nicht gemäß dem Willen der Sponsoren ausgestattet. Wir konnten aber seine Maschine auf dem Autodach erwischen und haben über die letzten Tage immer wieder heimlich Details an den Etappenstarts fotografiert.
Pascal Ackermann wechselte erst dieses Jahr vom Team UAE Emirates zu Israel-Premier Tech. Mit dem neuen Team tauschte er auch sein Colnago gegen ein Rad von Factor, dem Ausrüster des Teams. Mit dem Factor Ostro VAM, das von allen Fahrern im Team gefahren wird, steht ihm ein Allrounder zur Verfügung, der gute Aerodynamik mit geringem Gewicht verbinden soll. Mangels Windkanaltest können wir die Aerodynamik nicht final einordnen, ganz langsam dürfte das Modell mit der schlanken Frontal-Silhouette aber nicht sein. Die Marke produziert mit dem One noch ein spezialisiertes Aero-Rad und mit dem O2 ein Leichtbaumodell, beide kommen aber nicht bei der Tour de France zum Einsatz.
Ackermann verfügt wie seine Kollegen über Maschinen in zwei Lackierungen: Eine schlichte, blau-schwarze Serienlackierung und eine spezielle Farbgebung für die Tour de France. Die Räder kommen beide zum Einsatz, auf der Etappe nach Pau am vergangenen Freitag fuhr Ackermann blau-schwarz.
Gemessen an seiner Größe von 1,82 Metern fährt Ackermann mit Größe 54 einen etwas zu kleinen Rahmen, gleicht die fehlende Länge aber mit einem sehr langen Vorbau aus. Die 140 Millimeter lange und 38 Zentimeter schmale Lenkerkombi hat im Peloton Seltenheitswert, bei Factor ist sie nur eine von unzähligen Auswahlmöglichkeiten ab Werk.
An unserer Waage hängt das Ostro VAM von Ackermann mit 7,7 Kilogramm, was im Vergleich zu anderen Race-Allroundern Durchschnitt ist. Ein Specialized Tarmac als sehr leichter Vertreter seiner Klasse kommt auf etwa 7,2 Kilogramm. Bei der Ausstattung macht Ackermann keine Experimente. Abweichend von seinen Teamkollegen, die Kurbeln vom Sponsor FSA fahren, vertraut Ackermann lieber auf die originale Dura-Ace-Kurbel von Shimano, die zur Schaltgruppe passt. Bei Sprintetappen setzt Ackermann auf eine Übersetzung von 56/44, außerdem 62 Millimeter hohe Aero-Felgen und 28 Millimeter breite Grand Prix TT Zeitfahrreifen von Continental.