Räder von der Tour de FranceDas Dare VA von Jonas Abrahamsen

Jens Klötzer

 · 19.07.2024

Das Dare VA von Uno-X Mobility ist ein reinrassiger Aero-Renner.
Foto: Jens Klötzer
TOUR schaut sich bei der Tour de France 2024 die Rennräder der Profis an. Hier nehmen wir das Dare VA von Jonas Abrahamsen unter die Lupe. Der Norweger von Uno-X Mobility war lange Zeit im Bergtrikot unterwegs.

Ausstattung des Dare VA von Jonas Abrahamsen

  • Antrieb/Schaltung: FSA K-Force/Shimano Dura-Ace (2x12; 58/44, 11-34 Z.), Ceramic Speed Schaltkäfig
  • Bremsen: Shimano Dura-Ace
  • Laufräder: DT Swiss ARC 1100 62 Millimeter
  • Reifen: Schwalbe Pro One TLE (25 mm)
  • Computer: Garmin Edge
  • Sattel: Prologo Scratch
  • Pedale: Shimano Dura-Ace
  • Dare Velocity Ace-AFO offiziell vorgestellt
Das Dare VA von Jonas Abrahamsen.Foto: Jens KlötzerDas Dare VA von Jonas Abrahamsen.

Für das UCI Pro-Team Uno-X Mobility ist es erst die zweite Tour de France-Teilnahme. Wirklich zählbare Erfolge verbuchten die Norweger beim Debüt im vergangenen Jahr nicht. Umso größer ist der Stolz, der in diesen Tagen das Team erfasst: Schon auf der ersten Etappe eroberte der 28-jährige Fahrer Jonas Abrahamsen die Führung in der Bergwertung und gab sie erst auf der elften Etappe wieder ab. Nach einem zweiten Platz auf der zweiten Etappe konnte er sogar drei Tage lang das Grüne Trikot des besten Sprinters überstreifen. Die Tour de France 2024 war damit für Uno-X Mobility schon nach der ersten Woche eine Erfolgsgeschichte. Gerechnet haben die Norweger damit freilich nicht, gepunktete Helme oder gar entsprechend lackierte Rahmen hatten die Mechaniker nicht an Bord. Immerhin gab es für Abrahamsens Renner Schriftzüge in den Farben des Sprinter- und Bergtrikots, welche die Mechaniker in aller Eile selbst aus Folie schnitten.



Die norwegische Marke Dare hat international bislang kaum Bedeutung. Bereits seit 2019 ist die Marke mit dem Team, das damals noch Uno X hieß, verbunden und entwickelt mit dem Feedback der Fahrer seine Räder. Ab 2025 wird das norwegische Team aber auf Rennrädern von Ridley unterwegs sein. Die belgische Marke war bis Ende 2023 noch Ausstatter von Lotto-Dstny, wurde dort aber von Orbea abgelöst.

Dare VA: Reine Aero-Maschine

Die Lenkerkombi gleicht einem Tragflügel.Foto: Jens KlötzerDie Lenkerkombi gleicht einem Tragflügel.

Das Dare VA, das fast ausschließlich im Team gefahren wird, ist eine reine Aero-Maschine. Zwar hat das Team für zwei Kletterspezialisten ein Leichtbau-Modell dabei, diese werden aber nur selten bei schweren Bergetappen eingesetzt. Der Renner ist brandneu und erst seit dieser Saison im Einsatz, der Verkauf soll in wenigen Wochen starten. Der sehr flächig designte Rahmen wird ergänzt von einer tiefen Aero-Sattelstütze und einer Lenkerkombi, die fast einer Flugzeugtragfläche gleicht. Mit 37 Zentimetern hat sie an Abrahamsens Rad das UCI-Mindestmaß. Komplettiert wird das Paket mit 62 Millimeter hohen DT Swiss Felgen - Aerodynamik hat bei den Rädern also einen hohen Stellenwert. Geringes Gewicht hatte dafür weniger Priorität, rennfertig haben wir das Rad mit gut acht Kilogramm gewogen.

Kurbeln und Kettenblätter kommen von FSA, die Leistungsmessung vom deutschen Anbieter Power2MaxFoto: Jens KlötzerKurbeln und Kettenblätter kommen von FSA, die Leistungsmessung vom deutschen Anbieter Power2Max

Die Räder sind mit Shimanos Dura-Ace Di2 ausgestattet, die Kurbeln und Kettenblätter kommen von FSA und werden von einem Power2Max-Leistungsmesser komplettiert. Auf den flachen Sprintetappen fuhr Abrahamsen eine Abstufung von 58/44. Die Spezialisten von Ceramic Speed versorgen die Fahrer mit Tuning-Schaltröllchen und Keramiklagern für Laufräder und Tretlager. Als einziges Team im Tour de France-Peloton wird Uno-X Mobility vom deutschen Hersteller Schwalbe mit Reifen versorgt. Außergewöhnlich ist die Reifenbreite: Mit 25 Millimetern fallen die Pneus schmal aus, die meisten anderen Teams setzen inzwischen auf 28 Millimeter und mehr. Nur auf den Gravel-Segmenten auf Etappe 9 setzten die Fahrer auf breitere Reifen, dort waren 30 Millimeter geplant. Die Pro One TLE werden Tubeless gefahren, im Vorderrad ist aus Sicherheitsgründen ein Inlay montiert, das verhindert, dass der Reifen bei plötzlichem Druckverlust abspringt.

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