Neues Pogačar-Rad für den Mont Ventoux

100 Gramm weniger in schwarz statt weiß. Mit dieser Version des Colnago Y1Rs ging es in der 16. Etappe auf den Mont Ventoux
Foto: Jens Klötzer
Das neue V5Rs von Colnago muss bei der Tour de France 2025 weiter auf seinen ersten Einsatz bei Tadej Pogačar warten. Der Top-Favorit entschied sich bislang für das schnellere Modell der italienischen Traditionsmarke: das Y1Rs. Für die gestrige Mont Ventoux-Etappe gab es ein neues, leichteres Rad für den Favoriten.

Neues Colnago-Rad für den Mont Ventoux

Vor Start der 16. Etappe mit der legendären Zielankunft auf dem Mont Ventoux haben wir uns die Räder der zu dem Zeitpunkt Top 5 Fahrer im Gesamtklassement genauer angeschaut:

Schwarz statt weiß: Tadej Pogačar wechselte zur 16. Etappe das Rad.Foto: Jens KlötzerSchwarz statt weiß: Tadej Pogačar wechselte zur 16. Etappe das Rad.

Für den Mont Ventoux wechselte der große Favorit auf den Gesamtsieg sein Rad. Er bleibt zwar beim Colnago Y1Rs, jedoch spare das matt-schwarze Y1Rs von Colnago rund 100 Gramm gegenüber seinem bisherigen Arbeitsgerät in Weiß. Das leichtere V5Rs, das heute erneut von Edelhelfer Nils Politt und Marc Soler gefahren wird, würde zwar 300 Gramm sparen. “Die Etappen sind inzwischen aber so schnell, dass das Aero-Modell eigentlich immer die bessere Wahl ist”, so ein Teammechaniker gegenüber TOUR.

Eine dünne Klarlackschicht statt des weißem Lackes spare rund 100 Gramm einFoto: Julian SchultzEine dünne Klarlackschicht statt des weißem Lackes spare rund 100 Gramm ein

Bei der Übersetzung fährt “Pogi” die Kettenblatt-Kombi 55/38 von Carbon-Ti und eine Dura-Ace-Kassette mit 11-34 Zähnen. Sein Lenker, wie das Rahmen-Set von Colnago, misst am Oberlenker eine Breite von 370 Millimetern. Der Abstand zwischen den Lenkerenden beträgt 400 Millimeter. Der Vorbau des vollintegrierten Cockpits ist 125 Millimeter lang.

Am Antriebsstrang mit Carbon-Kettenblättern kann man sich nicht satt sehenFoto: Julian SchultzAm Antriebsstrang mit Carbon-Kettenblättern kann man sich nicht satt sehen

Marginal Gains

Noch ein kleiner Hack für kleine Aero-Gains: Das Ausfallende an der Gabel ist zugeklebt.

Aero ist Trumpf: Das Ausfallende an der Gabel ist zugeklebtFoto: Julian SchultzAero ist Trumpf: Das Ausfallende an der Gabel ist zugeklebt

Bereits im früheren Verlauf der Tour de France 2025 hatten wir einen Blick auf die Rennräder von UAE Team Emirates - XRG geworfen. Einzig Edelhelfer Nils Pollit aus der Equipe aus den Emiraten war auf der zehnten Etappe mit dem Colnago V5Rs unterwegs. Auch auf der 12. Etappe sahen wir Politt auf dem V5Rs und Tadej Pogačar weiterhin auf dem Colnago Y1Rs (TOUR-Test).

Keine Experimente: Colnago Y1Rs ist 1. Wahl. Bislang?

Der in der Gesamtwertung zum damaligen Zeitpunkt hinter Ben Healy liegende Tadej Pogačar dürfte demnach damit gerechnet haben rechnen, dass es nicht erst am am 13,5 Kilometer langen Schlussanstieg nach Hautacam mit durchschnittlich 7,8 Prozent Steigung zum Kräftemessen kommt, sondern schon zuvor der Kampf um das Gesamtklassement eröffnet wird. Unser Tech-Briefing unterstreicht diese Wahl “Wir sehen auch heute keinen Grund, wegen 200 Gramm auf Aero-Features zu verzichten, dafür ist der Berg nicht steil genug.” heißt es dort.



Pogačar fuhr in der 10. Etappe, die deutlich mehr Höhenmeter als die 12. Etappe hatte bei 15 Kilometer weniger Gesamtdistanz, Kettenblätter von Zubehörspezialist Carbon-Ti mit 55/40 Zähnen und eine Dura-Ace-Kassette in 11-34-Abstufung. Obwohl Reifen-Sponsor Continental vor der Frankreich-Rundfahrt mit dem Archetype einen neuen Pneu vorgestellt hatte - laut Herstellerangabe in enger Zusammenarbeit mit dem UAE-Team -, fährt der Slowene den bekannten Grand Prix 5000 TT.

Auch Jonas Vingegaard saß bis zum damaligen Zeitpunkt auf dem schwereren aber aerodynamischen Cervélo S5. Das R5 war auf dem Begleitfahrzeug dabei. Wie Vingegaard haben auch Pogačar und seine Mannschaft einen Plan B in der Tasche. Auf den Begleitfahrzeugen standen zwei Ersatzräder des leichteren V-Modells. Insgesamt hatte der Gelb-Träger sogar vier Ersatzräder auf der zehnten Etappe dabei.

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