Cannondale SuperSix EvoDas Rennrad von Olympiasieger Carapaz

Jens Klötzer

 · 22.07.2024

Das Cannondale SuperSix Evo ist ein Bike mit guten Allround-Eigenschaften: Aerodynamisch gut und relativ leicht.
Foto: Jens Klötzer
Bei der Tour de France 2024 konnte TOUR das Rennrad des Olympiasiegers Richard Carapaz aus Ecuador unter die Lupe nehmen. Der Fahrer von EF Education EasyPost gewann das Bergtrikot, trug in der ersten Woche das Gelbe Trikot und triumphierte auf der 17. Etappe.

Die größten sportlichen Erfolge von Richard Carapaz aus der Mannschaft EF Education EasyPost sind der Gesamtsieg beim Giro d’Italia 2019 und die olympische Goldmedaille im Straßenrennen in Tokio 2021. In diesem Jahr wird er allerdings seinen Titel in Paris nicht verteidigen können, denn Carapaz wurde von seinem Verband nicht nominiert. Der einzige Startplatz für Ecuador im olympischen Straßenrennen wurde Jhonatan Narvaez aus der Mannschaft Ineos Grenadiers zugeteilt.

Cannondale SuperSix Evo: Lackierung erinnert an Olympiasieg

Das Cannondale SuperSix Evo von Richard CarapazFoto: Jens KlötzerDas Cannondale SuperSix Evo von Richard Carapaz

An Carapaz’ Olympiasieg soll auch die Lackierung seines Renners erinnern, die ein schwarz-goldenes Marmormuster zeigt. Das SuperSix Evo des Ausstatters Cannondale ist das Leichtbaumodell des amerikanischen Herstellers und auf Bergfahrer wie Carapaz zugeschnitten. Allerdings hatten die Ingenieure bei der Entwicklung auch eine gute Aerodynamik im Blick, das Modell sollte auch auf flachem Terrain gut performen.

Der Spagat ist gut gelungen, denn im TOUR-Test konnte das Modell vor allem aerodynamisch überzeugen. Mit 207 Watt ist es auf Tuchfühlung zu reinen Aero-Spezialisten wie dem Scott Foil oder Merida Reacto. Das Team EF Education EasyPost scheint sich der Stärken des Modells bewusst zu sein und setzt inzwischen ausschließlich auf das Modell. Ein SystemSix, das schwerere Aero-Rad im Programm von Cannondale, hatte das Team bei dieser Tour auch für die Flachetappen nicht mehr dabei.



Lab71-Rahmen

Carapaz fährt wie das ganze Team einen Rahmen mit dem Label “Lab71” auf dem Sitzrohr, das Auszeichnung für die höchste Carbonqualität ist. Der Rahmen sollte also ordentlich leicht sein, bereits die von uns getestete Basisversion lag beim Rahmengewicht deutlich unter 1000 Gramm. Ein Lab71-Rahmen soll laut Cannondale nur 770 Gramm wiegen.

Mit seinem Anspruch könnte das Rad also durchaus einen Wettbewerbsvorteil ähnlich dem Tarmac SL8 von Specialized bieten, weil es auf allen Terrains gut performt. Der Check im Paddock mit unserer Waage überrascht aber dann doch. Auch, wenn das Rad für eine Flachetappe mit 60 Millimeter hohen Vision-Laufrädern gerüstet war, sind 7,6 Kilogramm vergleichsweise viel.

Richard Carapaz setzt auf Speedplay-Pedalen

Die Kurbel kommt von FSA aus Taiwan, die Leistungsmessung von Power2Max aus Deutschland.Foto: Jens KlötzerDie Kurbel kommt von FSA aus Taiwan, die Leistungsmessung von Power2Max aus Deutschland.

Wie alle Teamkollegen fährt Carapaz aus Sponsorengründen eine Kurbel von FSA, in die ein Powermeter des deutschen Herstellers Power2Max integriert ist. Eine weitere Besonderheit: EF Education ist das einzige Team mit Speedplay-Pedalen, Carapaz setzt auf die Aero-Version. Die Laufräder kommen von Vision, hier hat der Ecuadorianer die Wahl zwischen 60, 50 und 37 Millimeter hohen Felgen - mit der leichtesten Variante dürfte sich das Gewicht des Rades noch um etwa 150 Gramm drücken lassen.

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