Die Edelmarke aus Venetien fungiert bereits seit 25 Jahren als Sponsor bei INEOS Grenadiers bzw. dessen Vorgänger-Team Sky. Weil auch Thomas seit 2010 für die britische Mannschaft fährt, ist er eng mit Pinarello verbunden. Seine ersten Spuren im Profi-Bereich hinterließ der Waliser im Trikot des Teams Wiesenhof allerdings auf einem Red Bull, der einstigen Eigenmarke von Rose.
Das Dogma F ist - neben der Zeitfahrmaschine Bolide F - Thomas' einziges Arbeitsgerät bei der Frankreich-Rundfahrt. Die aktuelle Generation ist ein klassischer Race-Allrounder, der gute Aerodynamik mit geringem Gewicht vereinen will. Ein fast baugleiches Modell benötigte im TOUR-Test 209 Watt zur Überwindung des eigenen Luftwiderstands bei 45 km/h. Damit liegt es beispielsweise gleichauf mit dem Specialized S-Works Tarmac SL8 der deutschen Tour-Sensation Florian Lipowitz (Red Bull - BORA - Hansgrohe). Gegenüber den schnellsten Bikes im Peloton kann das Dogma F jedoch nicht ganz mithalten.
Das Gesamtgewicht von 7,23 Kilogramm mit einem Pedalsatz, Flaschenhaltern und Computer-Mount deutet daraufhin, dass der ehemalige Tour-Champion einen Serienrahmen fährt. Schließlich trifft das Dogma F des Walisers damit ziemlich genau das Gewicht unseres Testrads, das ohne Zubehör auf 6,9 Kilogramm kam. Allerdings: INEOS Grenadiers stellte uns für die Gewichtskontrolle "nur" das Ersatzrad des Alt-Stars zur Verfügung, in dem Laufräder von Ausrüster Shimano steckten. Im Rennbetrieb fährt Thomas wie im Vorjahr einen Satz von Princeton. Über die Beweggründe - geringeres Gewicht oder bessere Aerodynamik - hielt sich Ineos-Mechaniker Rune Kristensen auf Nachfrage bedeckt.
Da Thomas im nächsten Jahr nicht mehr im Sattel sitzt, werden ihn die geplanten Regeländerungen der UCI nicht mehr tangieren. Das letzte Tour-de-France-Rad des INEOS-Profis wäre gemäß der neuen Regularien, die unter anderem eine Mindestbreite des Lenkers vorschreibt, jedenfalls illegal. Das Cockpit misst zwischen den Griffkörpern nämlich nur 28 Zentimeter. Ab der Saison 2026 will der Radsport-Weltverband mindestens 32 Zentimeter zwischen den Bremshebeln sehen.
Vor der siebten Etappe mit dem anspruchsvollen Finale an der Mûr de Bretagne, als TOUR die Rennmaschine des INEOS-Profis wiegen und fotografieren konnte, war Thomas mit der Übersetzung 54/30, 11-34 Zähne unterwegs. Die Kurbelgarnitur ist aktuell die größte Serienoption bei der Dura-Ace-Gruppe von Shimano. Für dickere Gänge musste sich der Mann aus Cardiff mit Kettenblättern der älteren Generation bedienen.