Vuelta 2025Jonas Vingegaards Cervélo S5

Auf den Bergetappen sind es dann doch nicht ganz so hohe Felgen
Foto: Getty Images/Tim de Waele
Bei der Spanien-Rundfahrt 2025 steht Jonas Vingegaard wieder im Rampenlicht. TOUR hat schon während der Tour de France einen genauen Blick auf das Rennrad des dänischen Profis geworfen. Welche Details sind auf seiner Fahrt zum nächsten Rundfahrt-Sieg zu beachten?

Mittlerweile hat das Cervélo S5 von Jonas Vingegaard, bei der Frankreich-Rundfahrt 2025 und auf den ersten 15 Etappen der Spanien-Rundfahrt, einige Kilometer gesammelt. Dabei fuhr der Däne auf dem Aero-Renner, den es noch gar nicht offiziell im Handel gab. Bis zum 9. Juli! Denn vor der vierten Etappe bei der Tour de France, lüftete der Ausrüster des Teams Visma | Lease a Bike den Vorhang und stellte die neue Generation des Boliden offiziell vor. Jetzt liegt der Däne bei der Spanien-Rundfahrt in Führung und kann, vielleicht auch dank seines neuen Rennboliden, den nächsten Sieg bei einer Rundfahrt einfahren. Wir haben uns nicht nur Vingegaards Rennmaschine genauer angeschaut, sondern ein vergleichbares Serienmodell bereits im Windkanal getestet.

Minimale Änderungen im Vergleich zum Vorgänger

Cervélo stellt Jonas Vingegaard eine Weiterentwicklung seines Aero-Boliden namens S5 zur VerfügungFoto: Jens KlötzerCervélo stellt Jonas Vingegaard eine Weiterentwicklung seines Aero-Boliden namens S5 zur Verfügung

Optisch gibt es nur wenige Änderungen. Das neue Design übernimmt das Tragflächenprofil mit dem auffälligen Steuerrohr und der vorgelagerten Gabel des Vorgängers. Die Gabel ist jedoch etwas länger geworden. Laut Hersteller wurde das Gewicht trotzdem reduziert. Dies liegt vor allem am neuen Lenker-Vorbau-Set, das in neun Größen erhältlich und 100 Gramm leichter ist. Der geteilte Vorbau bleibt bestehen, um Luftverwirbelungen zu minimieren, was das S5 laut Cervélo zu einem der schnellsten Räder macht.

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Jonas Vingegaards Rad in Zahlen: Das Cervélo S5

In Zahlen: Ein fast baugleiches Serienmodell benötigte in unserem Windkanaltest 204 Watt. Im Unterschied zu Vingegaards Arbeitsgerät, das wir uns vor dem Grand Départ in Lille genauer angeschaut haben, war die Testversion mit Shimano Ultegra und konventioneller Zweifach-Kurbel aufgebaut, zudem war "unser" Cervélo zwei Rahmengrößen größer als das Modell des Vuelta-Topfavoriten (Größe 51). An den aerodynamischen Fabelwert des Vorgängers (202 Watt) kommt die Neuheit damit zwar nicht ganz heran, im Peloton zählt aber auch die Neuvorstellung weiter zum schnellsten Material. Das ebenfalls neue Colnago Y1Rs von Vingegaards Dauerrivalen Tadej Pogačar (UAE Team Emirates - XRG) benötigt ebenfalls 204 Watt zur Überwindung des eigenen Luftwiderstands bei Renntempo. Auch das Canyon Aeroad CFR (204 Watt), das bei Alpecin - Deceuninck und Movistar im Einsatz ist, erreicht diesen Wert.

Vingegaards Cervélo S5 begeistert durch das geringe Gewicht: Es unterschreitet die 7-Kilogramm-MarkeFoto: Jens KlötzerVingegaards Cervélo S5 begeistert durch das geringe Gewicht: Es unterschreitet die 7-Kilogramm-Marke

Bemerkenswert am S5 des Dänen ist das geringe Gewicht. Im Aufbau mit SRAM Red AXS und Mono-Kettenblatt hing die Profi-Version des Tour-Mitfavoriten mit lediglich 6,95 Kilogramm an der TOUR-Waage - gemessen in fahrfertigem Zustand mit einem Pedalsatz von Wahoo, Flaschenhaltern von Tacx und Computer-Mount von CloseTheGap. Vergleichbare Aero-Spezialisten wie beispielsweise das Canyon Aeroad CFR von Jasper Philipsen, liegen in der Regel deutlich über der Sieben-Kilo-Marke.

Neben dem Rahmen-Set sind auch die Laufräder von Partner Reserve neu. Vingegaard fährt aerodynamisch optimierte Carbonfelgen, vorne mit 57 und hinten mit 64 Millimetern Höhe. Die hintere Felge ist dabei an die asymmetrische Form des Sitzrohrs angepasst. Bislang standen Visma | Lease a Bike maximal 52/63 Millimeter hohe Laufräder zur Verfügung. Montiert sind 29 Millimeter Tubeless-Gummis von Vittoria, die unserer Erfahrung nach über den bauchigen Felgen noch etwas breiter ausfallen dürften.

Rotes Rad? Fehlanzeige!

Auf den Bergetappen sind es dann doch nicht ganz so hohe FelgenFoto: Getty Images/Tim de WaeleAuf den Bergetappen sind es dann doch nicht ganz so hohe Felgen

Immer öfter sieht man bei den großen Rundfahrten, dass die Räder der Gesamtführenden in der Farbe des Führungstrikots gefahren werden. Vingegaards Team hat sich bei der Vuelta jedoch dazu entschieden nur einige Details des Rads zu verändern. Das Lenkerband, die Bremshebel und der Schriftzug auf der Kurbel des dänischen Radstars setzen sich in Rot deutlich von der Lackierung des Rahmens ab. Der Hersteller Cervélo dürfte darüber hinaus auch ein Wörtchen mitzureden haben, wenn es um die Lackierung geht. Ein weiterer Grund, dass das Rad von Vingegaard nicht gänzlich in der Farbe des Führenden leuchtet, dürfte der Raddiebstahl sein, von dem das Team nach der zweiten Etappe betroffen war.

Auch das Cervélo R5 von Vingegaard mit Überarbeitung

Für die Bergetappen steht Vingegaard und seinen Teamkollegen eine weitere Neuheit zur Verfügung: Auch das leichte R5 erfährt ein Update. Herstellerinfos sind bislang Mangelware, da die neue Generation des Kletterspezialisten bis dato noch nicht offiziell vorgestellt ist. Wir werden den Renner in den kommenden Tagen aber ebenfalls inspizieren und an dieser Stelle ausführlich vorstellen.

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