Best of test 2025Die drei besten Wettkampf-Rennräder

Jens Klötzer

 · 30.12.2025

Best of test 2025: Die drei besten Wettkampf-Rennräder
.. | Fot13.499 Euromages/Dario Belingheri

Welcher Hersteller baut das beste Rennrad der Welt? Nur TOUR gibt darauf eine unabhängige Antwort auf der Basis von Windkanal-, Labor- und Praxistest. Die Krone ist ebenso begehrt wie schwierig zu erreichen. Im Best of test 2025 stehen gleich mehrere Modelle punktgleich an der Spitze unserer Wertung.

Neun Eigenschaften überprüfen wir bei Wettkampf-Rennrädern, um sie, nach Relevanz gewichtet, in eine Gesamtnote zu gießen. In keiner Disziplin darf ein Hersteller patzen, wenn er zu den Besten gehören will. Die Schwierigkeit: Manche Eigenschaften sind nahezu unvereinbar, wie beste Aerodynamik und geringstes Gewicht, die beiden wichtigsten Kriterien im Test. Allein dieser Spagat ist eine hohe Kunst. Das beweisen die Ranglisten auf den folgenden Seiten, denn in den Einzeldisziplinen führen andere Räder als in der Gesamtschau.

Die Suche nach den Besten in diesem Jahr war so gezielt wie selten: In der Februar-Ausgabe ballte sich ein elitäres Testfeld, das alles mit Rang und Namen versammelte. Herauskristallisiert haben sich Modelle von Canyon, Scott und Specialized, die punktgleich die Bestnote von 1,5 und damit den vielleicht wertvollsten Testsieg der Welt einfahren konnten. Sie sind weder die Schnellsten noch die Leichtesten, aber in beiden Kriterien sehr gut. Dazu kommen hoher Komfort, um Ermüdung abzumildern; gute Steifigkeitswerte, damit das Rad stabil und sicher fährt; die beste Schalttechnik, die stärksten Bremsen, die schnellsten Reifen. Klar, dass die besten Rennräderalleine durch ihre Top-Ausstattung sehr teuer sind.

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Canyon Aeroad CFR AXS

Canyon Aeroad CFR AXSFoto: Matthias BorchersCanyon Aeroad CFR AXS

Der Anspruch, nicht weniger als das kompletteste Rennrad der Welt zu bauen, ist mehr als nur ein Marketing-Versprechen des Koblenzer Herstellers. Mit 204 Watt in unserer Aero-Messung legt es den Grundstein für die Bestnote, obwohl es schwerer ist als viele Konkurrenten. Doch es gibt nur wenige schnellere Räder auf der Welt, und die wiegen deutlich mehr. Bestwerte liefert das Aeroad in keiner Disziplin, doch auch Schwächen sucht man vergebens. Das Rad schafft es zudem in bemerkenswerter Manier, allen Ansprüchen in der Praxis gerecht zu werden. Das Fahrverhalten ist berechenbar, aber nicht langweilig; das Fahrwerk straff, aber nicht unkomfortabel. Für das Gebotene muss das Aeroad sogar als günstig bezeichnet werden, vor allem mit Blick auf die notengleichen Konkurrenten. Dabei entpuppt es sich auch bei näherem Hinschauen nicht als Mogelpackung: Vom Powermeter bis zum 3-D-Druck-Sattel ist alles an Bord, was die Herzen von Technik-Fans höher schlagen lässt.

  • Gewicht: 7,1 Kilogramm
  • Preis: 8.999 Euro
  • TOUR-Note: 1,5

Scott Foil RC Ultimate

Scott Foil RC UltimateFoto: Matthias BorchersScott Foil RC Ultimate

Der Name ist Programm. Das Foil, zu deutsch „Folie“, gleicht einer Flunder: Von vorne wie ein Strich gezeichnet, von der Seite erinnern die Aero-Profile an ein Zeitfahrrad. Doch Scott zeigte schon mit Vorgänger-Modellen, dass sie auch andere Stärken geschickt mit einer rasanten Silhouette verknüpfen können: Steif, leicht und komfortabel war das Foil seit jeher, das gilt umso mehr für die aktuelle Generation. Vor allem in der Aero-Wertung lässt es die meisten Konkurrenten hinter sich. Mit den spektakulär leichten Syncros-Laufrädern, die mit ihren Carbonspeichen an einem Stück gebacken werden, gelingt es Scott, trotz eines schweren Rahmens unter sieben Kilogramm zu bleiben. Dafür muss man allerdings tief in die Tasche greifen: Mit 16.000 Euro liegt es am oberen Ende dessen, was Hersteller aufrufen.

  • Gewicht: 6,9 Kilogramm
  • Preis: 15.999 Euro
  • TOUR-Note: 1,5

Specialized S-Works Tarmac SL8

Specialized S-Works Tarmac SL8Foto: Matthias BorchersSpecialized S-Works Tarmac SL8

Paradebeispiel eines Race-Allrounders: Der Spagat zwischen guter Aerodynamik und geringem Gewicht gelingt dem 2023 renovierten Tarmac so gut, dass sich die Konkurrenz die Zähne daran ausbeißt. Nach Noten wurde es in diesem Jahr von den Konkurrenten von Canyon und Scott zwar eingeholt, aber nicht übertroffen, womit es das dritte Jahr in Folge zu den Besten gehört. Seine Punkte holt das Tarmac vor allem mit dem niedrigen Gewicht. Dabei ist das Rad windschnittiger, als es auf den ersten Blick scheint: Mit 209 Watt konkurriert es mit deutlich flächiger designten Boliden. Dazu kommen die gut federnde Stütze und völlig kritikfreie Steifigkeitswerte. Auch im Sattel sucht man Schwachpunkte an dem Rad vergebens; das Fahrverhalten wirkt so harmonisch abgestimmt wie das Gericht eines Sternekochs.

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