Unbekannt
· 14.06.2019
Mittelmotor oder Nabenantrieb? Wir erklären, wie die Antriebe von E-Rennrädern funktionieren und stellen die wichtigsten Antriebsmodelle von Fazua, Bosch und Ebikemotion vor.
Ein Rennrad mit Motor? Was vor einigen Jahren noch undenkbar schien, findet sich nach und nach im Angebot von immer mehr Rennradherstellern. E-Rennräder in unterschiedlicher Ausprägung drängen auf den Markt. Ein Grundmerkmal ist fast allen Antrieben gemein: Der Anschalt-Knopf, über den Mann die Stärke der Unterstützung regulieren kann. Doch in Sachen Funktionalität unterschieden sich die zahlreichen E-Rennräder mitunter doch gewaltig voneinander.
Neue E-Rennräder im Test: Jetzt zu den Testbriefen der Bikes von BMC, Orbea, Specialized und Willier!
Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Antriebsvarianten: Räder mit Mittelmotor, die den Antrieb entweder wie Fazua im Unterrohr verstecken oder ihn ins Tretlagerintegrieren, wie bei Bosch der Fall. Beim spanischen Anbieter Ebikomotion sitzt der Antrieb hingegen in der Hinterradnabe. Was die unterschiedlichen Konzepte für Gewicht, Akkulaufzeit und Handling bedeuten, lesen Sie in unserer Übersicht:
Fazua
Das Antriebssystem des Münchener Herstellers Fazua ist im Rennrad-Bereich der Marktführer. Die E-Bikes von unter anderem Corratec, Cube, Focus, Look, Pinarello, Ridley, Storck sind mit dem knapp 3,3 Kilogramm schweren Modul, das Getriebe, Motor, Elektronik und Akku vereint, ausgestattet. Die kompakte Bauweise des Evation-Antriebs bringt optische Vorteile. Denn: Manche Modelle mit Fazua-Antrieb sind aufgrund schlanker Rohrformen auf den ersten Blick gar nicht als E-Bike erkennbar. Der Antrieb ist nahezu lautlos und hat einen Freilauf, der über 25 Kilometern pro Stunde komplett entkoppelt - ohne, dass man dabei ruckartig gegen einen Widerstand tritt. Weiteres Plus der Fazua-Technik: Die gesamte Akku-Einheit ist mit einem Handgriff ausbaubar, sodass das E-Bike als ganz normales - und entsprechend leichteres - Rennrad nutzbar ist.
Zum Fahrbericht des Cube Agree Hybrid C:62 mit Fazua-Antrieb.
Bosch
Cannondale und Trek setzen auf einen leistungsstarken Mittelmotor von Bosch. Der Active-Line-Plus-Motor treibt das Cannondale Synapse Neo mit einer Akku-Kapazität von 500 Wattstunden an, was laut Herstellerangaben Reichweiten bis zu 200 Kilometern ermöglichen soll. Das schlägt sich naturgemäß in einem höheren Gewicht wieder: Cannondales Gravel E-Bike, das Synapse Neo SE, bringt knapp 19 Kilogramm auf die Waage.
Polini und Yamaha
Der italienische Motrenlieferant Polini stattet das Energy Freedom, neues E-Rennrad aus der italienischen Radschmiede Titici, mit dem EP-3 Antrieb mit 500 Wattstunden Akkukapazität aus. Der taiwanische Hersteller Giant setzt bei seinem bisher einzigen E-Rennrad, dem Though Road E+, auf Motoren-Power von Yamaha. Auch hier gelten die typischen Spezifikationen für Mittelmotoren am Rennrad: 250 Watt Leistung mit einem 500-Wattstunden-Akku.
Ebikemotion
Bianchi, Orbea und Willier verbauen den Hinterrad-Nabenmotor der spanischen Firma Ebikemotion, was den Rädern eine sehr schlanke Silhouette verleiht. Mit 250 Wattstunden Akkukapazität ist der Nabenantrieb von Ebikemotion - wie auch der Evation-Antrieb von Fazua -, mehr auf partielle Unterstützung am Berg denn auf Dauer-Support ausgerichtet. Im Gegensatz zu allen anderen Antriebssystemen ist der Anschaltknopf des Ebikemotions-Antriebs ins Oberrohr integriert.