Unbekannt
· 26.11.2015
Das Daily Grinder steht für eine Rennradvariante, die in Deutschland bereits zehntausendfach im Einsatz ist: das Ganzjahres- oder Pendlerrennrad.
Die wenigsten dieser Räder wurden allerdings von der Stange gekauft. Meist handelt es sich um Crossräder, die mit nachgerüsteten Schutzblechen und Lichtanlagen von ihren Besitzern auf Alltagstauglichkeit getrimmt wurden. Inzwischen bieten einige Hersteller solche Räder aber auch fertig konfiguriert an. Vorteil aus Kundensicht: Der Hersteller hat im Idealfall Details wie die Befestigung der Bleche oder die Kabelverlegung bereits gut gelöst. Bei der Do-it-yourself-Variante muss hier oft improvisiert werden, etwa weil Befestigungsmöglichkeiten für Schutzblechstreben fehlen.
Bulls nutzt als Basis für sein Pendler-Rennrad den Rahmen des neuen Gravel-Modells Grinder, der auch in zwei Versionen ohne Alltagsausstattung angeboten wird. Der nüchterne, dabei hübsch lackierte Rahmen ist ideal für den Einsatzzweck: ein robustes Arbeitsgerät, das niemanden beeindrucken will, aber funktionieren muss. Die hydraulischen Scheibenbremsen von Shimano entsprechen dem Niveau der 105-Gruppe; sie bieten witterungsunabhängig stets hohe Bremskraft und sind gut zu dosieren. Die 40 Millimeter breiten G-One-Reifen von Schwalbe rollen auffallend leicht, verhelfen dem Rad zu gutem Komfort und erlauben wegen ihres Volumens sogar erstaunlich anspruchsvolle Ausflüge ins Gelände. Die sauber integrierte Lichtanlage mit Nabendynamo von Super Nova ist als Tagfahrlicht konzipiert. Der schalterlose, StVZo-konforme Scheinwerfer leuchtet enorm hell und gleichmäßig. Selbst dunkle Waldwege lassen sich damit sicher fahren. Die Montage am Lenker ist ideal, weil der Scheinwerferwinkel so während der Fahrt nachreguliert werden kann. Am minimalistischen Heckträger lassen sich spezielle Bürotaschen wie die Office Bag von Ortlieb einhängen. Der Träger dient zugleich als Halter für das elegant integrierte Dioden-Rücklicht von Supernova.
Unser Testrad war ein Messemuster, das bis zum Serienstart noch kleinere Änderungen am Rahmen erfährt. Das hohe Gewicht von etwas mehr als elf Kilo relativiert sich vor dem Hintergrund der Zusatzausstattung, die mit rund einem Kilo zu Buche schlägt. Die Sitzposition ist für Rennradverhältnisse sehr aufrecht. Gut gelöst ist die Befestigung der eleganten Kunststoffschützer. Selbst auf ruppigem Untergrund vibrieren die Schützer kaum und machen dabei erstaunlich wenig Geräusche.
PLUS hochwertige Lichtanlage sehr fahrstabil preiswert
MINUS schwer, relativ kurze Schutzbleche
Info www.bulls.de
Rahmenmaterial/-größen Alu / 49, 52, 55, 58, 61 cm
Preis/Gewicht 1.699 Euro (Komplettrad) / 11,1 Kilo
DAS SAGEN DIE TESTFAHRER
Jens Klötzer » Ein tolles Pendlerrad. Ich bin überrascht, wie vielseitig die Reifen sind. Schnell auf Asphalt mit jeder Menge Grip im Gelände. «
Christoph Allwang » Das Fahrgefühl erinnert mich ein wenig an einen Panzer, was nicht negativ gemeint ist. Die Reifen bügeln fast alles platt und verzeihen viel. «
Thomas Musch » Ein gelungenes Konzept. Man sieht dem Rad nicht an, was es im Gelände kann. Selbst vor Wurzelpfaden muss man keine Angst haben. «
Alternativen Bergamont Prime CX RD, Canyon Inflite, Centurion Crossfire 2000EQ, Focus Mares AX Disc Commuter (alle ohne Lichtanlage)
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