Unbekannt
· 27.06.2014
Manche Dinge scheinen sich nie zu ändern: Seit Jahren ist die Ultegra von Shimano die Nummer eins unter den Schalt- und Bremskomponenten für Rennräder. Düstere Aussichten für die Konkurrenten Campagnolo und SRAM? Wir machen die Probe aufs Exempel.
Die Ultegra-Gruppe von Shimano ist so etwas wie der VW Golf unter den Rennradgruppen. Seit bald zwei Jahrzehnten ist die Nummer zwei im Ranking des japanischen Herstellers der unangefochtene Bestseller unter den Schalt- und Bremskomponenten in der verkaufsstarken Mittelklasse bei Rennrädern zwischen 2.000 und 4.000 Euro. Das gilt für die neueste, 2013 vorgestellte Generation der Ultegra mehr denn je. Ein treffendes Bild der herrschenden Verhältnisse liefern die TOUR-Tests der Ausgaben März bis Mai 2014, in denen Ultegra-Modelle auf einen Anteil von mehr als 80 Prozent kamen.
Des einen Freud’, des anderen Leid: Was für Shimano ein guter Grund ist, die Sektkorken knallen zu lassen, ist für die Konkurrenten – die italienische Traditionsfirma Campagnolo und die US-Marke SRAM – ein ernstes Problem. Ihre entsprechenden Gruppen Athena und Force drohen, marginalisiert zu werden. Ganz neu ist diese Entwicklung zwar nicht, doch so krass wie in dieser Saison war das Übergewicht der Ultegra im Markt noch nie.
Das ist insofern überraschend, weil sowohl die Athena wie die Force von der Papierform her der Ultegra Paroli bieten können.
Campagnolo war 2010 der erste Hersteller, der in Gestalt der Athena eine Mittelklassegruppe mit elf Ritzeln für nominell 22 Gänge bot. Die 2012 nachgeschobene 3 x 11-Variante besitzt mit dem dritten Kettenblatt sogar ein Alleinstellungsmerkmal, das bislang allerdings weder bei Rennrad-Herstellern noch bei den Käufern größere Beachtung fand. Dabei ist die Athena obendrein leichter als die Ultegra – und zwar in der Version mit Zweifach-Carbonkurbel, die zusätzlich zu einer Variante mit Alu-Kurbel angeboten wird, immerhin rund 130 Gramm.
Leichter als Ultegra
Auch die SRAM-Force-Gruppe müsste der Ultegra das Leben eigentlich schwerer machen. Die 2013 mit Ausnahme der Bremsen komplett neu aufgelegte Gruppe schaltet nun genauso gut wie die Top-Gruppe Red. Superkurze, knackige Schaltwege, die optimierte Ergonomie der Bremsschalthebel sowie eine deutlich verbesserte Funktion des vorderen Umwerfers heben die Force 22, wie die korrekte Gruppenbezeichnung wegen des neu hinzugefügten elften Ritzels nun lautet, weit über das Leistungsniveau der Vorgängerin. Wie die Athena wiegt auch die Force deutlich weniger als die Ultegra. Rund 160 Gramm beträgt ihr Gewichtsvorteil mit der leichten BB30-Kurbel, die sich mittlerweile dank spezieller Innenlager in fast allen Rahmen montieren lässt.
Obwohl sich also viel Gutes über Athena und Force sagen lässt, machen beide gegen die Ultegra kaum einen Stich. Woran liegt das? Und machen Rennradkäufer, die sich dem Ultegra-Hype zum Trotz für Athena oder Force entscheiden, einen Fehler? Um das herauszufinden, luden wir sechs Räder zum Test, die danach ausgewählt wurden, dass sie mit einer der beiden Ultegra-Alternativen ins Rennen gehen.
Die Testergebnisse dieser Modelle finden Sie unten als PDF-Download:
• Basso Laguna (Campagnolo Athena)
• Bergamont Prime Team (SRAM Force)
• Cannondale Synapse Hi-Mod Athena (Campagnolo Athena)
• Cube Agree GTC SLT (SRAM Force)
• Gios Tornado (Campagnolo Athena)
• Stevens Vuelta Force (SRAM Force)
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