Unbekannt
· 04.03.2021
Nach einem Lenkerbruch von Mathieu van der Poel im Rennen "Le Samyn" zieht Canyon weitreichende Konsequenzen: betroffene Modelle sollen nicht mehr gefahren werden. Profiteams wechseln auf andere Modelle.
Die Bilder gingen um die Radsportwelt: am 2. März, beim Profi-Rennen "Le Samyn" brach Alpecin-Fenix-Profi Mathieu van der Poel (NED) auf einem Kopfsteinpfaster-Abschnitt ein Teil des Lenkers seines Canyon Aeroad ab. Zum Glück stürzte van der Poel nicht – er konnte das Rennen sogar noch zu Ende fahren und seinem Teamkollegen zum Sieg verhelfen.
Die Bilder vom abgebrochenen Lenker haben Canyon jedoch zum Handeln gebracht: Experten sind sofort nach Belgien gereist - inzwischen wird am gebrochenen Lenker und an baugleichen Lenkern in Deutschland nach der Ursache geforscht.
"Experten der Canyon-Entwicklungsabteilung sowie des Qualitätsmanagements haben daraufhin umgehend begonnen, den Ursachen dieses Vorfalls auf den Grund zu gehen. Wir wollen mit absoluter Sicherheit gewährleisten, dass niemand zu Schaden kommt, ehe wir vollkommen verstanden haben, was zu diesem Phänomen führt", sagt Roman Arnold, Gründer von Canyon Bicycles. Daher informiert Canyon alle betroffenen Aeroad-Kundinnen und -Kunden und bittet sie, das Fahrrad vorerst nicht weiter zu nutzen", heißt es in einer Pressemitteilung.
Das betroffene Cockpit (CP0018 sowie CP0015) ist ausschließlich in den aktuellen Aeroad-Modellen CF SLX sowie CFR verbaut. Nicht betroffen ist das Modell Aeroad CF SL. Alle Käufer des Modells wurden von Canyon bereits informiert.
"Wir setzen alles daran, die betroffenen Aeroad-Modelle schnellstmöglich mit einem Cockpit auszustatten, das sowohl unseren als auch den Ansprüchen unserer Kundinnen und Kunden an Qualität und Sicherheit zu 100 Prozent entspricht", betont Armin Landgraf, CEO von Canyon Bicycles. Bereits beschlossen ist außerdem, dass sämtliche Profiteams ab sofort auf andere Bikes ausweichen werden: Bis auf Weiteres werden die Profisport-Athleten deshalb auf ihr Aeroad aus der vergangenen Saison beziehungsweise auf das aktuelle Ultimate zurückgreifen.
Canyon will den Untersuchungen nicht vorgreifen. Derweil wird im Internet eifrig spekuliert ob es bereits eine Vorschädigung gab. Auf der belgischen Radsportseite Sporza.de wird der Vater von Mathieu van der Poel zitiert. Er behauptet: "In Kuurne-Brüssel-Kuurne hat er mit demselben Lenker ein Auto angefahren".