Jens Klötzer
· 29.03.2022
Die Aero-Waffe des Teams Jumbo-Visma geht bereits in die dritte Saison, gehört aber immer noch zu den aerodynamisch schnellsten Rennrädern im Profifeld. Deshalb verdient es einen Platz im TOUR-Test der Profiräder.
Cervélo positioniert das S5 konsequent als Spezialisten für flache Etappen und Sprintankünfte. Unverkennbar ist das markante Cockpit mit dem geteilten Vorbau, das Positionsanpassungen für Hobbyschrauber allerdings zur Herausforderung werden lässt.
Die sprintstarken Profis wird das nicht stören – gleichwohl hat das S5 weitere Nach-teile: So wird das Gewicht des Boliden an steileren Anstiegen zum Handicap. Im Testlabor haben wir ein zum Team-Setup vergleichbares Rad gewogen – mit 7,7 Kilo wog es ein knappes Kilo mehr als die leichtesten Räder im Feld. Auch der Komfort spielte bei der Entwicklung des S5 kaum eine Rolle: Die fast senkrecht im Rahmen stehende Aero-Sattelstütze bietet kaum nennenswerten Federweg. Dafür können sich auch Kraft-pakete wie der Belgier Wout van Aert auf ein steifes Chassis verlassen: Hohe
Steifigkeitswerte des Rahmens und der sehr steife Lenker prädestinieren das Cervélo S5 für Sprinter.
Bei Antrieb und Bremsen setzt Jumbo-Visma auf die bewährte Dura-Ace-Gruppe von
Shimano, auch bei den Laufrädern kommen Shimano-Modelle mit verschiedenen Höhen zum Einsatz. Wer sich den Aero-Traum mit Teamlackierung erfüllen will, wird beim Hersteller sogar fündig: In Schwarz-Gelb gibt es das S5 allerdings nur als Rahmen-Set zum Selbstaufbau für knapp 5.000 Euro.