Wie schon bei der kürzlich vorgestellten Speedmachine holte sich BMC für das Teammachine R erneut Motorsport-Expertise ins Haus. Zusammen mit Red Bull Advanced Technologies, das üblicherweise an der Performance des Formel-1-Boliden von Weltmeister Max Verstappen tüftelt, entstand ein vielseitiges Wettkampfrennrad. Als Basis diente die Teammachine SLR, die Felix Gall (AG2R Citroën) in exklusiver Ausbaustufe bei seinem Triumph auf der Königsetappe der diesjährigen Tour de France pilotierte.
Oberste Maxime in der Entwicklung hatte die Aero-Optimierung. Zwar teilte BMC bei der Vorstellung der Teammachine R keine Watt-Zahlen mit, das Rahmendesign lässt allerdings darauf schließen, dass die Neuheit deutlich schneller als die weiter erhältliche SLR-Version ist. Die Rohrformen sind an das seit 2021 gültige UCI-Reglement angelehnt: Speziell Steuerrohr und Tretlagerbereich sind in die Länge gezogen. Unbestrittenes Highlight ist jedoch die sogenannte Halo-Gabel. Durch einen extrem großen Abstand zwischen beiden Holmen sollen Luftverwirbelungen reduziert werden - und das BMC dadurch schneller machen. Das windschnittige Cockpit, das die Teammachine R vom Gravelbike Kaius übernimmt, die schlanke Sattelstütze und integrierte Flaschenhalter runden das Aero-Konzept ab.
Laut Herstellerangaben bringt das Top-Modell in Größe 54 exakt sieben Kilogramm auf die Waage. Für den Rahmen nennt BMC ein Gewicht von 910 Gramm, die Gabel soll 345 Gramm wiegen. Vergleichbare Race-Allrounder wie das Cannondale SuperSix Evo Lab71 oder Specialized S-Works Tarmac SL8 sind zwischen 200 und 400 Gramm leichter. Aber womöglich auch langsamer? Unser Windkanal-Test wird es zeigen. Zum Launch der Teammachine R konnte uns BMC leider kein Modell zur Verfügung stellen. Die rennmäßige Geometrie (STR: 1,43) ist nahezu identisch mit dem SLR. Lediglich bei kleinen Rahmengrößen wurde der Sitzrohrwinkel etwas steiler, bei großen Rahmengrößen dagegen etwas flacher.
BMC bietet die Teammachine R in vier Ausstattungsvarianten an. Alle Modelle schalten sich elektronisch mit Shimano (Dura-Ace, Ultegra) oder SRAM (Red, Force) und rollen auf Carbon-Laufrädern von DT Swiss bzw. aus Eigenproduktion. Die in sechs Rahmengrößen erhältliche Rennmaschine ist ein exklusives Vergnügen: Die Basisversion kostet bereits 8999 Euro, das Top-Modell liegt bei 14999 Euro.