Ein Newcomer ist 2023 das schnellste Rennrad im TOUR-Test. Das RCR Dura-Ace Di2 von Van Rysel schaffte im GST-Windkanal von Immenstaad eine Aero-Leistung von 207 Watt. Genauer gesagt von 206,6 Watt bei 45 km/h. Damit setzte sich das künftige Arbeitsgerät des Teams Decathlon AG2R La Mondiale hauchdünn vor dem Cannondale SuperSix Evo Hi-Mod 2 und dem Cube Litening Aero C:68X Race durch, die beide im Zehntelbereich dahinter lagen.
Bei TOUR haben wir uns mit der Frage beschäftigt, ob Leichtbau-Rennräder noch zukunftsfähig oder ob sie gegenüber schnelleren Allroundern chancenlos sind. Um das zu klären, haben wir sechs superleichte Renner getestet. Dabei hat sich das Factor als das Rad mit dem geringsten Gewicht sowohl im Testfeld als auch über das Jahr hinweg ausgezeichnet.
Nach unserem Test des Roubaix Sport präsentierte der US-Hersteller wenige Monate später eine neue Modellreihe des Marathonrenners - bereits die achte Generation. Der Vorgänger erhielt den Titel als komfortabelstes Rennrad im TOUR-Test aufgrund seines ausgereiften Federkonzepts. Das Roubaix Sport erzielte wie bereits 2022 die beste Komfortnote (1,3) unter den Endurance-Rennrädern, basierend auf den Federhärten von Sattelstütze und Gabel. Es setzte sich knapp vor dem Argon 18 Krypton (1,4) und dem Canyon Endurace CFR Di2 (1,5) durch.
Das Cinelli hat sich seinen Platz in unserem Best of Test 2023 redlich verdient. Mit seiner hohen Exklusivität konnte es uns überzeugen. Laut des italienischen Traditionsherstellers waren weltweit nur 20 Exemplare des Sondermodells verfügbar, das zum 75-jährigen Bestehen von Cinelli aufgelegt wurde. TOUR konnte den Jubiläumsrenner auf Basis eines auffällig dekorierten und leichten Edelstahlrahmens ausgiebig testen.
Canyon erfüllt die speziell unter deutschsprachigen Rennradfahrern und Rennradfahrerinnen beliebte Formel von Preis und Leistung mit dem Endurace 7 nahezu vollständig. Mehr Rennrad für weniger Geld ist momentan kaum zu finden. Der sehr gute Federkomfort zeichnet den günstigen Marathonklassiker aus, der dabei sogar bis zu 1000 Euro günstiger ist als vergleichbare Aluminium-Konkurrenten.
Das neue Grail von Canyon wurde praktisch über Nacht bekannt - vielleicht sogar bekannter, als es dem Unternehmen lieb war. Obwohl die offizielle Vorstellung der zweiten Generation des Race-Modells noch ausstand, gewann Carolin Schiff damit sensationell den Titel beim Unbound, der inoffiziellen Gravel-WM. Vier Monate später und kurz nach den UCI-Titelkämpfen enthüllte Canyon endlich das nur noch schlecht gehütete Geheimnis. Das Grail CFR Di2 war mit einem Gesamtgewicht von nur 8150 Gramm das leichteste Gravelbike im Testzeitraum von Januar bis Dezember 2023.
Das Specialized Diverge STR ist ein Blickfang - insbesondere sein Rahmen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Diamantrahmen, bei denen Ober- und Sitzrohr fest miteinander verbunden sind, setzt das Diverge STR auf eine Konstruktion aus Carbon und Metall. In der Lücke zwischen den Rohren befindet sich ein hydraulischer Dämpfer, der in Kombination mit dem Federelement am Lenker das erste vollgefederte Rennrad von Specialized bildet. Damit verdient sich das Diverge STR den Titel des komfortabelsten Gravelbikes im TOUR-Test 2023.