Aero-Rennräder um 5000 EuroDas Benotti Fuoco Aero SL Force AXS im Test

Julian Schultz

 · 09.04.2024

Das Benotti Fuoco Aero SL Force AXS
Foto: Matthias Borchers
Das Benotti Fuoco Aero SL ist das leichteste Aero-Rennrad unseres Tests. Auch aerodynamisch erreicht es einen guten, wenn auch keinen Spitzenwert. Wo gibt es Mängel?

Pünktlich zum Saisonstart präsentiert Benotti ein Upgrade seiner windschnittigen Rennmaschine. Im Vergleich zum Fuoco Aero basiert die Neuheit auf einem hochwertigeren Rahmenset mit besonders zugfesten und leichten Kohlefasern namens T1000. Weil der niedersächsische Hersteller und Direktvertreiber auch bei Laufrädern, Cockpit und Sattelstütze unter der Eigenmarke Engage auf Kohlefaser setzt, nimmt das Fuoco Aero SL im Testfeld den Spitzenplatz beim Gewicht ein: Mehr als 1000 Gramm spart das Benotti gegenüber dem schwersten Rad. Der Vorgänger, bis auf eine schwerere Schaltgruppe fast identisch aufgebaut, brachte knapp 500 Gramm mehr auf die Waage. Folglich konkurriert das Fuoco Aero SL in einer der beiden wichtigsten Disziplinen eines Wettkampfrads mit deutlich teureren Modellen.

Benotti Fuoco Aero SL: Fahrverhalten

Bei der Aerodynamik gelingt das noch nicht ganz, die 213 Watt sind dennoch ein guter Wert und nah dran an den schnellsten Rädern im TOUR-Test. Wie beim alten Modell schöpfen die Laufräder, die angesichts der 60 Millimeter hohen Carbonfelgen extrem leicht sind, das aerodynamische Potenzial des dezent optimierten Rahmensets aus. Die Konsequenz ist ein sehr agiles Fahrverhalten. Gegenüber den meisten Konkurrenten lässt sich das Benotti fast spielerisch beschleunigen und fühlt sich auch an Anstiegen relativ leichtfüßig an. Die voluminösen Zeitfahrreifen und der bequeme Carbonsattel kaschieren den geringen Federkomfort an Sattelstütze und Cockpit, das durch integrierte Leitungen die Wartung und Positionsanpassung erschwert.

Die Carbonlaufräder von Engage, einer Eigenmarke von Benotti, sind schnell und leicht zugleich.Foto: Matthias BorchersDie Carbonlaufräder von Engage, einer Eigenmarke von Benotti, sind schnell und leicht zugleich.

Ungewöhnlich für die Race-Kategorie ist die vergleichsweise aufrechte Sitzposition. Benotti – hinter der Marke verbirgt sich der Name des Gründers Bernd Nolte – bietet den Aero-Renner in insgesamt acht Ausstattungsvarianten an. Carbonlaufräder und elektronische Schaltgruppen von Shimano oder SRAM haben alle Modelle an Bord. Zu attraktiven Preisen und neuerdings mit sechs- statt zweijähriger Garantie. Im Zuge der Entwicklung flog die kleinste Rahmengröße (46 Zentimeter) aus dem Programm, dafür kam eine große (61 Zentimeter) hinzu.



Benotti Fuoco Aero SL Force AXS

  • TOUR-Note: 2,1
  • Preis: 5299 Euro
  • Gewicht Komplettrad: 7,5 Kilo
  • Aerodynamik: 213 Watt
  • Rahmengrößen: 49, 52, 54, 56, 58, 61 (Testgröße gefettet)
Das ist das Benotti Fuoco Aero SL Force AXSFoto: Matthias BorchersDas ist das Benotti Fuoco Aero SL Force AXS

Geometrie

  • Sitz-/Ober-/Steuerrohr: 520/565/162 Millimeter
  • Stack/Reach/STR: 584/389 Millimeter/1,50
  • Stack+/Reach+/STR+: 635/577 Millimeter/1,10
  • Radstand/Nachlauf: 995/56 Millimeter

Ausstattung

  • Antrieb/Schaltung: SRAM Force AXS (2x12; 48/35, 10-33 Z.) | Note: 1,0
  • Bremsen: SRAM Force (160/160 mm) | Note: 1,5
  • Reifen: Continental Grand Prix 5000 TT 28 mm (eff.: 30 mm) | Note: 1,5
  • Laufräder: Engage 60C Evo
  • Laufradgewichte: 1137/1530 Gramm (vorne/hinten)

Vor- und Nachteile

  • Plus: geringes Gesamtgewicht, hochwertige Laufräder
  • Minus: geringer Federkomfort

Stärken, Schwächen und weitere Details zum Benotti Fuoco Aero SL Force AXS*Foto: TOURStärken, Schwächen und weitere Details zum Benotti Fuoco Aero SL Force AXS*

* In einer ersten Version waren die Einordnungen für Einsatzbereich, Untergrund und Sitzposition falsch. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.


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