Julian Schultz
· 10.09.2025
Argon 18 bringt sein wettkampftaugliches Portfolio weiter auf den aktuellen Stand und präsentiert mit dem Nitrogen einen alten Bekannten. Das aerodynamisch optimierte Race-Modell diente einst den Profis von Bora-Argon 18, einem der Vorgängerteams des deutschen Rennstalls Red Bull - Bora - hansgrohe, als Arbeitsgerät. Zuletzt rückte das Nitrogen etwas in den Hintergrund, jetzt soll die Neuheit neben dem Race-Allrounder Sum den Platz als schnellstes Rennrad der Firmengeschichte einnehmen.
Der kanadische Fahrradbauer teilt auf Anfrage mit, dass das Nitrogen 24 Watt schneller als das bisherige Spitzenmodell Sum Pro sei. Eine absolute Zahl in Watt ist nicht überliefert. Einen Anhaltspunkt liefert das Sum, das in unserem Test 223 Watt zur Überwindung des eigenen Luftwiderstands bei 45 km/h benötigte. Da Argon 18 das Nitrogen im Windkanal inklusive Fahrer testete, sind Rückschlüsse auf die Aero-Performance nach TOUR-Standard jedoch schwierig. Im Sinne einer hohen Messqualität nutzen wir lediglich einen Beindummy.
Wie beim Sum bietet Argon 18 auch die neue Aero-Maschine in zwei Qualitätsstufen an. Das Nitrogen Pro kommt demnach mit einem höherwertigerem Layup als das Nitrogen. Einzelgewichte für Rahmen und Gabel der beiden Plattformen sind nicht bekannt. Für das Top-Modell mit SRAM Red AXS sowie Powermeter, Flaschen- und Computerhalterungen nennt Argon 18 ein Gesamtgewicht unter 6,9 Kilogramm. Optisch fällt das aerodynamisch optimierte Rahmen-Set durch das lange Steuerrohr, die tief ansetzenden Sitzstreben und den relativ großen Abstand zwischen den Gabelscheiden auf.
Eine zentrale Rolle in der Aero-Entwicklung kommt laut Herstellerangabe dem neuen Lenker der Eigenmarke Atten zu. Das Cockpit biete dem Wind einerseits weniger Angriffsfläche, andererseits sollen Fahrerin und Fahrer in eine strömungsgünstige Position gebracht werden. Weiteres Highlight sind die Carbonlaufräder, die in Kooperation mit dem niederländischen Spezialisten Scope optimiert worden seien.
Sowohl vom Nitrogen als auch vom Nitrogen Pro gibt es jeweils drei Ausstattungsvarianten. Alle Modelle sind mit elektronischen Schaltgruppen von Shimano (105, Ultegra, Dura-Ace) oder SRAM (Force, Red) aufgebaut, die optimierten Laufräder von Scope kommen nur beim Pro zum Einsatz. Ein echtes Basismodell findet sich nicht im Sortiment. Die “günstigste” Version mit 105 Di2 kostet knapp unter 6000 Euro, die High-End-Variante mit Red AXS schlägt mit fast 14.000 Euro zu Buche.