Allroad-Bikes sind, wie der Name suggeriert, für Straßen mit allen erdenklichen Untergründen gemacht. Dazu zählen auch nicht-asphaltierte Wege, weshalb sie üblicherweise breitere Reifen als das klassische Straßenrennrad vorweisen. Sie füllen damit die Lücke zwischen dem Endurance-Rennrad und dem Gravelbike, der Fokus liegt auf Vielseitigkeit und Alltagstauglichkeit. Bei manchen Herstellern sind die Allroad-Bikes Derivate der Endurance-Modelle, die unter Ausnutzung der maximalen Reifenfreiheit und einer angepassten Übersetzung etwas geländetauglicher ausgestattet sind. Viele aktuelle Endurance-Rennräder überschneiden sich in ihrer Ausrichtung bereits mit Allroad-Bikes oder werden so beworben; mitunter können die Interpretationen aber dem Gravelbike auch sehr ähnlich sein und auf Reifen von 40 Millimetern Breite und mehr rollen. Einzelne Modelle sind gezielt so konstruiert, dass sie, mit unterschiedlichen Laufrädern bzw. Reifen bestückt, sowohl als Rennrad als auch als Gravelbike funktionieren sollen.
Allroad-Bikes bieten in der Regel eine vergleichsweise aufrechte Sitzposition und Platz für mindestens 32 Millimeter breite Reifen. Die Rahmen sind eher robust auf Komfort ausgelegt, der über nachgiebige Rahmen und Sattelstützen erreicht wird. Der Integrationsgrad ist relativ niedrig, die Bikes sind also wartungsfreundlich konstruiert. Oft sind runde Sattelstützen und standardisierte Vorbauten und Lenker montiert, so dass sich die Sitzposition mit überschaubarem Aufwand anpassen lässt. Außerdem sind häufig Befestigungsmöglichkeiten für Schutzbleche oder Werkzeug bzw. Pannenhelfer vorgesehen.
Das Fahrverhalten ist in der Regel gutmütig und sicher, der Radstand liegt zwischen Rennrad und Gravelbike. Sie fahren etwas stabiler als das klassische Straßenrennrad, damit sich auch Anfänger auf schlechten Untergründen sicher fühlen. Man sollte wissen, dass sich das Fahrverhalten eines Rades mit stark variierenden Reifenvolumen verändert: Zwitter, die eine große Bandbreite an Reifenbreiten zulassen, werden ihr Fahrverhalten mit verschiedenen Reifenbreiten verändern: Je breiter der Reifen, desto träger wird das Lenkverhalten.
Allroad-Bikes rollen auf mindestens 32 Millimeter breiten Reifen, einzelne Modelle lassen aber auch echte Geländebereifung von bis zu 50 Millimetern zu. Weil die Konzepte so unterschiedlich sind, sollte man beim Kauf besonders auf die Reifenfreiheit achten.
Allroad-Bikes bieten in der Regel eine große Bandbreite und leichte Berggänge. Je nach Ausrichtung orientiert sich das Getriebe am Endurance-Rennrad mit klassischen Kompakt-Kettenblättern (50/34 Zähne) und einer 1:1-Übersetzung im kleinsten Gang. Häufig zu sehen sind auch Gravelbike-Gruppen, deren Spektrum etwas nach unten verschoben ist. Hier sind auch Untersetzungen möglich, um auch steile Anstiege auf losem Untergrund bewältigen zu können. Eher selten sind Antriebe mit einem Kettenblatt; bei einer Reifenbreite unter 40 Millimetern besteht auch keine Notwendigkeit, auf einen Umwerfer zu verzichten.
Üblich sind Befestigungsmöglichkeiten für feste Schutzbleche, womit sich Allroad-Bikes auch gut als Pendler- oder Reiserad eignen. Auch Ösen für eine Oberrohrtasche findet man häufig. Seltener sind Gepäckösen an Hinterbau und Gabel, wie man sie häufig an Gravelbikes findet. Auch integrierte Staufächer im Rahmen gibt es nur bei vereinzelten Modellen.
Da sich Allroad-Bikes an Freizeitsportler richten, sind die Preise human. Einfache Alu-Modelle beginnen schon bei weniger als 2000 Euro - das sind in der Regel Endurance-Renner, die lediglich mit etwas breiteren Reifen ausgestattet wurden. Eine große Auswahl gibt es im Bereich zwischen 3000 und 5000 Euro. High-End-Modelle sind selten, Räder im fünfstelligen Bereich sind kaum zu finden.
Wie zu vermuten liegen die Allroad-Bikes auch gewichtsmäßig zwischen Endurance- und Gravelbikes. Einfache Alu-Modelle wiegen über 9 Kilogramm; unter 7,5 Kilogramm sind die Räder wegen der robusten Machart und den breiteren Reifen kaum zu bekommen.
Koga Roqa