Vuelta a EspanaKuss gewinnt 6. Etappe - Roglic & Vingegaard hängen Evenepoel ab

Thomas Goldmann

 · 31.08.2023

Die 6. Etappe der Vuelta a Espana 2023
Foto: Getty Velo
Sepp Kuss hat die 6. Etappe der Vuelta a Espana gewonnen. Der US-Amerikaner siegte bei der Bergankunft am Observatorio Astrofisico de Javalambre.

Jumbo-Visma hat auf der 6. Etappe der Spanien-Rundfahrt 2023 Remco Evenepoel in die Defensive gedrängt. Sepp Kuss gewann die Etappe aus einer Spitzengruppe heraus. Das Rote Trikot sitzt nun auf den Schultern des Franzosen Lenny Martinez (Groupama-FDJ), der ebenfalls in der Ausreißergruppe war.

Dahinter griffen Primoz Roglic und Jonas Vingegaard Remco Evenepoel an. Der Giro- und der Tour-Sieger brachten den bisherigen Träger des Roten Trikots zwischenzeitlich in große Schwierigkeiten. Am Ende büßte Evenepoel rund eine halbe Minute auf das starke Jumbo-Visma-Duo ein.

Sepp Kuss über Sieg auf der 6. Etappe der Vuelta 2023

“Das war eine unglaublich harte Etappe. Wir wollten heute in die Ausreißergruppe, um Soudal - Quick Step zu testen, denn wir wussten, dass die Etappe schwierig zu kontrollieren ist. Wir waren mit Dylan (van Baarle; Anm. d. Red.), Jan (Tratnik; Anm. d. Red.) und Attila (Valter; Anm. d. Red.) in der Spitzengruppe. Sie sind super gefahren. Ich muss mich bei ihnen bedanken. Ich selbst habe mich sehr gut gefühlt und mir nur Gedanken darüber gemacht, wann ich angreife. Den gesamten Schlussanstieg habe ich genossen. Die Vuelta ist ein besonderes Rennen für mich”, erklärte Etappensieger Sepp Kuss im offiziellen Siegerinterview.

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Vuelta a Espana 2023 - Ergebnisse: Die Top 10 der 6. Etappe

  1. Sepp Kuss (Jumbo-Visma) 4:27:29
  2. Lenny Martinez (Groupama-FDJ) +0:26
  3. Romain Bardet (Team dsm-firmenich) +0:31
  4. Mikel Landa (Bahrain-Victorious) +0:46
  5. Marc Soler (UAE Team Emirates) +0:46
  6. Wout Poels (Bahrain-Victorious) +1:03
  7. Einer Rubio (Movistar) +1:05
  8. Cristian Rodriguez (Arkea-Samsic) +1:12
  9. Steff Cras (TotalEnergies) +1:12
  10. Jefferson Cepeda (Caja Rural) +1:26

Der Stand in der Gesamtwertung

  1. Lenny Martinez (Groupama-FDJ) 21:40:35
  2. Sepp Kuss (Jumbo-Visma) +0:08
  3. Marc Soler (UAE Team Emirates) +0:51
  4. Wout Poels (Bahrain-Victorious) +1:41
  5. Steff Cras (TotalEnergies) +1:48
  6. Mikel Landa (Bahrain-Victorious) +1:58
  7. Jefferson Cepeda (Caja Rural) +2:06
  8. David de la Cruz (Astana Qazaqstan Team) +2:23
  9. Remco Evenepoel (Soudal - Quick Step) +2:47
  10. Enric Mas (Movistar) +2:50
  11. Jonas Vingegaard (Jumbo-Visma) +2:52
  12. Primoz Roglic (Jumbo-Vimsa) +2:58
  13. Hugh Carthy (EF Education EasyPost) +3:03
  14. Juan Ayuso (UAE Team Emirates) +3:06
  15. Cian Uijtdebroeks (Bora-Hansgrohe) +3:08


So lief die 6. Etappe der Spanien-Rundfahrt 2023

Es dauerte lange, ehe sich eine Ausreißergruppe vom Peloton absetzen konnte. Die hat es dann aber in sich. Mehr als 30 Fahrer umfasste die Spitzengruppe des Tages. Mit dabei waren auch Lennard Kämna und Emanuel Buchmann von Bora-Hansgrohe. Die beiden deutschen Profis spielten aber am Schlussanstieg keine Rolle mehr und fielen dort zurück. Soudal - Quick Step mühte sich nach Kräften, um den Vorsprung der Ausreißergruppe nicht zu groß werden zu lassen. Mit Lenny Martinez lag der bestplatzierte Fahrer nur 17 Sekunden hinter Remco Evenepoel. Unterstützung bekam das Team des Belgiers von Movistar und Ineos Grenadiers, die ebenfalls im Peloton nachführten und den Abstand auf die Spitzengruppe bis zum Fuße des Schlussanstiegs auf rund 3:30 Minuten reduzierten.

Vuelta a Espana 2023: Zwei Rennen auf 6. Etappe

Dort spielten sich zwei Rennen ab: Vorne wurde um den Sieg auf der 6. Etappe der Vuelta gekämpft, hinten versuchten sich die Favoriten gegenseitig abzuhängen. An der Spitze schlossen zunächst nach einer Attacke von Einer Rubio (Movistar) Lenny Martinez und Romain Bardet (Team dsm-firmenich) zum Kolumbianer auf, wenig später folgte Sepp Kuss. Der US-Amerikaner startete direkt durch, ließ seine Begleiter stehen und gewann die Etappe. Für die Übernahme des Roten Trikots reichte es nicht ganz. Das sicherte sich der 20-jährige Martinez, der 26 Sekunden hinter Kuss ins Ziel kam.

In der Favoritengruppe attackierte Primoz Roglic. Remco Evenepoel reagierte nicht auf den Antritt des Slowenen und fiel schnell zurück. Aufschließen konnten nur Jonas Vingegaard und Enric Mas (Movistar). Allerdings musste auch der Spanier das Jumbo-Visma-Tandem auf dem letzten Kilometer ziehen lassen. Am dichtesten kam noch Juan Ayuso (UAE Team Emirates), der nur sieben Sekunden Rückstand auf Roglic und Vingegaard kassierte. Und auch Evenepoel hielt den Schaden letztlich in Grenzen. 32 Sekunden verlor der Zeitfahr-Weltmeister auf seine beiden großen Rivalen. Damit liegt er immer noch fünf Sekunden vor Vingegaard und elf vor Roglic in der Gesamtwertung.

Roglic und Vingegaard zufrieden

“Heute hatte ich etwas bessere Beine. Es ist noch weit. Aber das war ein guter Tag. Wir haben die Etappe gewonnen und Zeit rausgeholt, da wollen wir uns nicht beschweren. Mehr kann man sich nicht wünschen”, sagte Roglic im Ziel bei Eurosport.

Sein Teamkollege Vingegaard wollte nicht widersprechen: “Das war eine gute Etappe. Wir haben Druck auf Soudal - Quick Step gemacht und es ist super für uns gelaufen.”

“Wenn das ein schlechter Tag war, dann war es in Ordnung.” Remco Evenepoel

Evenepoel gestand, dass er nicht seinen besten Tag hatte. “Als die Attacken kamen, habe ich mein eigenes Tempo gefahren. Am Ende war ich 30 Sekunden langsamer als die schnellsten Fahrer. Es hat sich nicht angefühlt, als wäre ich all-out gefahren, es war mehr eine kontrollierte Anstrengung. Ich konnte nicht über dieses Limit gehen. Du hast Tage wie diesen. Heute hatte ich nicht die besten Beine”, meinte Evenepoel und fügte an: “Auf den letzten zwei Kilometern konnte ich etwas beschleunigen. Das war etwas komisch. Das Rennen war von Anfang an sehr hart. Ich musste meinen eigenen Rhythmus finden. Das Gute ist, dass ich auf den letzten beiden Kilometern schneller wurde und auf den letzten 500 Metern noch etwas im Tank hatte. Wenn das ein schlechter Tag war, dann war es in Ordnung.”

Vuelta 2023: Die 6. Etappe im Blog zum Nachlesen

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