Sebastian Lindner
· 15.09.2023
Der Australier kam aus dem Gleichgewicht, nachdem sein Anfahrer Tobias Bayer kurz vor der Flamme Rouge beim Blick nach hinten ein Hinterrad des Zugs von EF Education EasyPost touchierte und zwei Anfahrer von Sieger Dainese (Team dsm-firmenich) mit sich riss. Auch Groves musste scharf bremsen und vom Rad, einen Stutz konnte er aber vermeiden.
Derweil konnte Ineos Grenadiers seinen Zug für Zeitfahr-Weltmeister Ganna nahezu unbehelligt ausfahren, doch der 27-Jährige war letztlich doch zu früh im Wind und musste Dainese noch vorbeilassen. Dritter wurde EF-Mann Marijn van den Berg, der sich am Hinterrad des Siegers nach vorne katapultierte.
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In Abwesenheit seines Chefs Groves nutze Maurice Balelrstedt die Chance und sprintete auf einen starken 6. Platz. Der Deutsche machte aus der schwierigen Situation noch das Beste. Mit Jonas Koch (Bora-Hansgrohe) sprintete noch ein Zweiter Deutscher in die Top 10.
An der Gesamtwertung änderte sich nichts. Sepp Kuss (Jumbo-Visma) führt das von seinem Team dominierte Klassement vor der letzten schweren Etappe morgen weiter an. Auch an der Verteilung der weiteren Wertungstrikots hat sich nichts geändert. Juan Ayuso (UAE Team Emirates) ist nach wie vor bester Jungprofi. Remco Evenepoel (Soudal - Quick Step) hat das Bergtrikot sicher. Und Groves konnte seinen Vorsprung zwar nicht wie geplant ausbauen, fährt aber weiter in Grün.
Kurz nach dem Start des Flachstücks über 177,5 KIlometer mit Ziel in Iscar machten sich Clément Davy (Groupama-FDJ), Paul Lapeira (AG2R-Citroën Team), Mathis Le Berre (Arkea-Samsic) und Michal Schlegel (Caja Rural-Seguros RGA) auf, um der ansonsten ereignislosen Etappe ein wenig Würze zu verleihen. Abgesehen von Davy hat es das Trio unmittelbar vor dem erfolgreichen Manöver schon einmal versucht, sich vom Feld zu lösen. Der erste Anlauf wurde aber noch gestoppt.
Auf den zweiten Angriff reagierte das Feld aber nicht und ließ die Ausreißer, die sich permanentem Seitenwind ausgesetzt sahen, ziehen. Allerdings hielt Alpecin-Deceuninck die Leine ziemlich kurz. Nach anfänglich knapp drei Minuten Vorsprung schwankte er danach ungewöhnlich stark zwischen einer und zweieinhalb Minuten.
Je näher der Zwischensprint 19 Kilometer vor dem Ziel rückte, reduzierte Alpecin die Lücke. Doch das Team von Groves verpokerte sich, rechnete nicht mit dem harten WIderstand der Ausreißer, die zwar schon zehn Kilometer vor dem Sprint fast gestellt waren. Aber nur fast. Drei der Flüchtigen holten Groves-Helfer Jason Osborne und Co. rechtzeitig zurück, aber Davy rettete sich noch vor dem sprintenden Australier über den Strich.
Danach nutzte Samuele Battistella (Astana Qazaqstan Team) die kleine Verschnaufpause im Feld und platzierte eine Attacke und schaffte es bis zur 10-Kilometer-Marke. Danach lief alles auf den erwarteten Massensprint hinaus.