Tour de France Femmes 2025Wiebes gewinnt 3. Etappe nach Schreckmoment für Vollering

Sebastian Lindner

 · 28.07.2025

Bester Laune zeigte sich die neue Frontfrau der Tour de France Femmes, Kimberly Le Court, im Gelben Trikot am Start der 3. Etappe.
Foto: Getty Images/Szymon Gruchalski
Erwartungsgemäß hat Lorena Wiebes (Team SD Worx - Protime) die 3. Etappe der Tour de France Femmes für sich entschieden. Ein Massensturz gut drei Kilometer vor dem Ziel, in den auch Demi Vollering (FDJ - Suez) verwickelt war, sorgte an einem ruhigen Tag aber dennoch für Hektik.

Auf den 163 Kilometern zwischen La Gacilly und Angers passierte lange nichts. Im Finale wurde es dann aber doch nochmal brisant. Etwas mehr als drei Kilometer vor dem Ziel führte ein Sturz in einer Kurve weit vorne im Feld dazu, dass das Feld in mehrere Teile gerissen wurde. Zu den Fahrerinnen, die es am schlimmsten erwischt hatte, zählte Demi Vollering (FDJ - Suez). Teamkolleginnen mussten sie auf den ersten Metern nach dem Crash schieben, mit mehr als sechs Minuten Rückstand erreichte sie das Ziel. Allerdings fand die Fünf-Kilometer-Regel Anwendung, wodurch die Top-Favoritin auf den Gesamtsieg zeitgleich wie alle anderen Sturzopfer und Aufgehaltenen gewertet wird.

Und wie Tagessiegerin Wiebes. Rund 20 Frauen hatten den Cut beim Sturz geschafft - die Topsprinterinnen gehörten dazu. Und so setzte sich die haushohe Favoritin auf den Tagessieg gegen Marianne Vos (Team Visma - Lease a Bike) mit einer Radlänge Vorsprung durch. Dritte wurde Ally Wollaston (FDJ - Suez) mit mehreren Metern Abstand. Auch Liane Lippert (Movistar Team) hatte den Crash umschifft und wurde Fünfte.

Die Frau in Gelb, Kimberly Le Court (AG Insurance - Soudal Team) wurde zumindest aufgehalten und kam mit der ersten Verfoglergruppe ins Ziel. Aufgrund von Bonussekunden, die Vos als Tageszweite einfuhr, nahm die 38-Jährige der Frau aus Mauritius das Trikot wieder ab. Ihr Grünes gab sie weiter an Wiebes, die den 108. Sieg ihrer Karriere feierte. Das Bergtrikot verteidigte Elise Chabbey (FDJ - Suez) erfolgreich.

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"Ich habe den Sturz nicht mitbekommen, ich war voll auf den Sprint konzentriert", erklärte die Siegerin. "Es war wirklich viel los im Finale und jetzt verstehe ich auch, warum. Ich konnte es kaum erwarten, den Sprint zu starten, denn wir haben ja 160 Kilometer darauf hingearbeitet. Deswegen bin ich es vielleicht auch ein bisschen zu früh angegangen, aber am Ende ist es ja gut gegangen."

Tour de France Femmes 2025 - Ergebnisse der 3. Etappe



So lief die 3. Etappe der Tour de France Femmes 2025

Das Profil der 3. Etappe der Tour de France Femmes 2025Foto: ASODas Profil der 3. Etappe der Tour de France Femmes 2025

Mit nur noch 146 Fahrern startete die 3. Etappe der Tour de France Femmes, denn nachdem sich an den Tagen zuvor schon Marlen Reusser (Movistar Team) und Charlotte Kool (Team Picnic - PostNL) abmeldeten, zog nun auch Elisa Longo Borghini (UAE Team ADQ) nach. Die Italienerin war wie die anderen beiden Frauen bereits angeschlagen in die Tour gestartet.

Auf den ersten Kilometern gab es mehrere Versuche, das Feld mit einer Attacke zu sprengen. Justine Ghekire (AG Insurance - Soudal Team) zählte genauso zu den Aktivposten wie Franziska Brauße (CERATIZIT Pro Cycling Team) oder Christina Schweinberger (Fenix-Deceuninck), doch auch nach 20 Kilometern hatte sich noch niemand entscheidend absetzen können. In der Folge gelang es aber dem Quartett Alison Jackson (EF Education-Oatly), Sara Martin (Movistar), Clémence Latimier (Akéa - B&B Hotels Women) und Catalina Soto Campos (Laboral Kutxa-Fundacion Euskadi), sich vom Feld zu lösen.

Bis zur ersten Bergwertung an der Cote de la Richardière (4. Kategorie) wuchs der Vorsprung aufs Feld auf drei Minuten an. Jackson sicherte sich oben zwei Punkte. In der Folge pendelte sich der Vorsprung bei rund vier Minuten ein, der bis zum späten Zwischensprint 38 Kilometer vor dem Ziel auf gut zweieinhalb Minuten zusammengeschrumpft war. Jackson holte sich die Punkte aus der Gruppe, im Feld siegte Wiebes vor Vos.

Ruhige Etappe wird durch Massensturz um Vollering wild

Das hohe Tempo nach dem Sprint in Kombination mit Rückenwind versuchten mehrere Teams, das Feld zu sprengen. Demi Vollering (FDJ - Suez) höchstpersönlich war im Wind, konnte letztlich aber nicht für Abstände sorgen.

Acht Kilometer vor dem Ziel war der Vorsprung dann nahezu aufgebraucht, was auch zum Ende der Zusammenarbeit in der Gruppe führte. 2000 Meter später hatte das Peloton, angeführt von SD Worx, die Lücke dann endgültig geschlossen.

3,3 Kilometer vor dem Ziel krachte es dann in einer Kurve. Am schlimmsten hatte es Vollering erwischt, die später von ihren Teamkolleginnen teilweise ins Ziel geschoben wurde und erst sechs Minuten nach der Siegerin einrollte. Aufgrund der 5-Kilometer-Sprintzone galt jedoch die gleiche Zeit für alle. Insgesamt hatte es das Feld aber komplett zerrissen, nur 20 Fahrerinnen waren in der Kopfgruppe, die Sprinterinnen allesamt dabei. Und am Ende war es wie erwartet Wiebes, die sich den Tagessieg holte, wenngleich es knapp war.

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