Der Führende in der Gesamtwertung bei der Tour de France erhält das Gelbe Trikot - oft auch maillot jaune genannt. Also derjenige mit der geringsten Gesamtfahrzeit - Zeitgutschriften und Strafen sind dabei mit eingerechnet.
... werden auf allen Etappen (außer beim Zeitfahren auf der 16. Etappe) im Ziel vergeben. Die ersten drei Fahrer bekommen abgestuft 10, 6 und 4 Sekunden gutgeschrieben. Bonussekunden - jeweils 8, 5 und 2 - werden zudem auf sechs weiteren Etappen vergeben (1, 2, 5, 12, 14 und 17). Sie werden an Gebirgspässen und anderen strategisch wichtigen Anstiegen im Verlauf des jeweiligen Teilstücks vergeben.
Tritt der Fall ein, dass zwei Fahrer zeitgleich sind, werden zunächst die Hundertstelsekunden aus den Einzelzeitfahren zur Wertung herangezogen. Sollte es dann immer noch keine Entscheidung geben, werden die Platzierungen am Ende der einzelnen Etappen der Tour de France aufaddiert - derjenige mit der niedrigeren Zahl setzt sich durch. Wenn es auch dann noch keinen Sieger gibt, zählt die Platzierung im Ziel der letzten Etappe.
... schont Fahrer, die auf den letzten drei Kilometern stürzen oder deren Rad einen Defekt hat. Keine Anwendung findet die Regel auf Etappen, die mit einer Bergankunft enden (Etappe 6, 9, 13, 15 und 17) sowie im Zeitfahren (16. Etappe). Diese Fahrer bekommen die gleiche Zeit wie die Gruppe, in der sie sich zum Zeitpunkt des Malheurs befanden.
Der Führende in der Punktewertung trägt bei der Tour de France das Grüne Trikot - dabei ist das nicht immer zwingend der schnellste Sprinter.
Es bekommen jeweils die ersten 15 Fahrer im Tagesziel und beim Zwischensprint Zähler. Je nach Art und Schwierigkeit der Etappe erhält jeder Tagesabschnitt einen Koeffizienten von 1 bis 6. Dementsprechend gibt es im Tagesziel unterschiedlich viele Punkte zu holen. Traditionell und wegen der Punkteverteilung, die Sieger auf Flachetappen begünstigt, wird der Sieger dieser Wertung auch bester Sprinter der Tour genannt.
Auf den Etappen 2, 3, 4, 7, 8, 11, 18, 19 und 21, die den Koeffizienten 1 oder 2 haben, gibt es im Ziel 50-30-20-18-16-14-12-10-8-7-6-5- 4-3-2 Punkte für die ersten 15 Fahrer.
Auf den Etappen 1, 9, 10, 12 und 13, die den Koeffizienten 3 haben, gibt es im Ziel 30-25-22-19-17-15-13-11-9-7-6-5-4-3-2 Punkte für die ersten 15 Fahrer.
Auf den Etappen 5, 6, 14, 15, 17 und 20, die den Koeffizienten 4 und 5 haben, gibt es im Ziel 20-17-15-13-11-10-9-8-7-6-5-4-3-2-1 Punkt für die ersten 15 Fahrer.
Im Einzelzeitfahren (16. Etappe), das den Koeffizienten 6 hat, gibt es im Ziel 20-17-15-13-11-10-9-8-7-6-5-4-3-2-1 für die Top 15 der Etappe.
Auf jeder Etappe der Tour de France 2023 (außer beim Einzelzeitfahren) gibt es einen Zwischensprint. Die ersten 15 Fahrer am Zwischensprint erhalten Zähler fürs Grüne Trikot - der Punkteschlüssel: 20-17-15-13-11-10-9-8-7-6-5-4-3-2-1
Das Trikot mit den roten Punkten auf weißem Grund (auch Gepunktetes Trikot) trägt der Rennfahrer, der die meisten Punkte an den Bergwertungen gesammelt hat.
Die Anstiege bei der Tour de France werden je nach Länge, Schwierigkeit und sportlicher Bedeutung kategorisiert - von HC (Hors Categorie bzw. Ehrenkategorie) weiter absteigend bis zur 4. Kategorie. Entsprechend der Kategorie gibt es Punkte - hier das Schema.
Hors Categorie: 20, 15, 12, 10, 8, 6, 4, 2 Punkte für die ersten acht Fahrer
1. Kategorie: 10, 8, 6, 4, 2, 1 Punkt für die ersten sechs Fahrer
2. Kategorie: 5, 3, 2, 1 Punkt für die ersten vier Fahrer
3. Kategorie: 2, 1 Punkt für die ersten zwei Fahrer
4. Kategorie: 1 Punkt für den ersten Fahrer
Auf dem Gipfel des Col de la Loze (17. Etappe), ein Berg der Ehrenkategorie und mit 2304 Metern Höhe das Dach der Tour de France 2023, werden die Punkte verdoppelt. Der Erste auf dem Gipfel erhält dort 40 Zähler.
Wo sich die einzelnen Bergwertungen auf den Etappen befinden, sehen Sie auf den Profilen in unserer Etappenübersicht.
Das Weiße Trikot trägt der in der Gesamtwertung der Tour de France bestplatzierte Jungprofi. In diese Kategorie fallen 2023 alle Rennfahrer, die am oder nach dem 1. Januar 1998 geboren sind.
Das führende Team in der Mannschaftswertung trägt gelbe Startnummern. Um das Mannschaftsklassement zu bestimmen, werden die Fahrzeiten der jeweils drei Tagesbesten eines Teams zusammengezählt.
Der kämpferischste Fahrer der vorherigen Etappe trägt die Rote Rückennummer. Den sogenannten Prix de la combativite vergibt eine Jury unter Vorsitz des Renndirektors auf allen Massenstartetappen - außer der Schlussetappe. In Paris wird der kämpferischste Fahrer der gesamten Tour (Super-combatif) ausgezeichnet.
... ist vorgeschrieben: Führt ein Fahrer in mehreren Wertungen, ist Gelb vor Grün zu tragen, es folgen das Gepunktete und das Weiße Trikot. Der Nächstplatzierte in der jeweiligen Wertung trägt dann das Trikot.
Der maximale Rückstand, den sich ein Fahrer im Ziel einer Etappe auf den Tagessieger erlauben darf, nennt man Zeitlimit oder Karenzzeit: Je nach Koeffizient einer Etappe, basierend auf Streckenlänge, Schwierigkeit und Tempo des Tagessiegers, ergibt ein prozentualer Aufschlag auf die Fahrzeit des Siegers, wie viel mehr Zeit die Letzten einer Etappe brauchen dürfen - sonst droht die Disqualifikation.
Ein Rechenbeispiel soll das Ganze veranschaulichen. Angenommen, dass die schwere Bergetappe der Tour de France 2023 nach Courchevel mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 36 km/h in 4 Stunden und 42 Minuten vom Sieger gefahren wird (also 282 Minuten). Vorgegeben ist für die Etappe der Koeffizient 5, der besagt, dass bei einem Durchschnitt von 36 km/h ein Fahrer 17 Prozent der Siegerzeit als Karenzzeit bekommt. Der Wert von 17 Prozent ist hierbei vom Veranstalter im Reglement fest vorgegeben (siehe Abbildung).
In unserem Fall wären das also bei 17 Prozent von 282 Minuten 47:56 Minuten, die die Karenzzeit auf dieser Etappe betragen würde. Unter gewissen Umständen kann die Jury das Limit aber auch erhöhen und Fahrer vor dem Ausschluss bewahren.
Nach den zahlreichen Corona-Fällen beim Giro d’Italia, zu denen auch Mitfavorit Remco Evenepoel (Soudal - Quick Step) zählte, wird die Tour de France wie 2023 wieder ein Anti-Corona-Protokoll einführen.
Eine Rückkehr zu den “Team-Bubbles” ist geplant. Kontakt nach Außen ist von Fahrern oder Staff ist nicht gewünscht. Autogramme und Selfies mit Fans sind zu vermeiden, Essen außerhalb des Teamhotels verboten. Die Maske wird wieder ständiger Begleiter. Social distancing steht wieder an der Tagesordnung. Zugang zum Fahrerlager besteht für Nicht-Angehörige der Teams lediglich im Vorfeld des Rennens am 29. Juni.
Ein Verstoß gegen das Protokoll kann im schlimmsten Falle mit der Disqualifikation geahndet werden.