Thomas Goldmann
· 08.05.2023
Michael Matthews hat die 3. Etappe des Giro d’Italia 2023 gewonnen. Der Australier setzte sich im Sprint eines ausgedünnten Pelotons durch.
Nach 213 Kilometern zwischen Vasto und Melfi siegte Michael Matthews (Team Jayco-AlUla) vor Mads Pedersen (Trek-Segafredo) und Kaden Groves (Alpecin-Deceuninck).
“Ich bin wirklich sprachlos. Nach den letzten drei Monaten so zurückzukommen. Was das Team heute gearbeitet hat, war unglaublich. Ich habe gehört, dass Pedersen am letzten Berg Probleme hatte und hatte gehofft, dass er da schon viele Kräfte verpulvert hat. Mein Plan, den Sprint früh zu eröffnen, ging auf”, sagte der erschöpfte Sieger Matthews.
In der Gesamtwertung gab es auf den vorderen Plätzen einige Verschiebungen. Mit Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) und Brandon McNulty (UAE Team Emirates) verabschiedeten sich zwei Fahrer aus den Top 10. Das Rosa Trikot verteidigte Remco Evenepoel (Soudal - Quick Step) souverän. Der Belgier holte sich am Zwischensprint 9,7 Kilometer vor dem Ziel sogar eine Zeitbonifikation von drei Sekunden vor Primoz Roglic (Jumbo-Visma), der noch zwei Sekunden ergatterte. Die Bora-Hansgrohe-Profis Lennard Kämna und Aleksandr Vlasov erreichten das Ziel mit der ersten Gruppe.
Direkt nach dem Start machten sich zwei Ausreißer aus dem Staub: Alexander Konychev und Veljko Stojnic (beide Team Corratec - Selle Italia). Im Peloton gab es zunächst keine großen Anstrengungen, das Duo zurückzuholen. Die Teams Jayco-AlUla, Trek-Segafredo und Alpecin-Deceuninck kontrollierten das Geschehen. Auf den letzten 100 Kilometern setzte Regen ein und die Straße wurde nass, wodurch es im Hauptfeld stressiger wurde.
Als es ins Finale mit den zwei Bergwertungen ging - Valico dei Laghi di Monticchio (3. Kategorie) und Valico la Croce (4. Kategorie) - drückten Jayco-AlUla für Matthews und Trek-Segafredo für Pedersen ordentlich aufs Tempo, um die nicht so bergfesten Sprinter abzuschütteln. Mit Erfolg: Zunächst wurden rund 35 Kilometer vor dem Ziel die beiden Ausreißer eingeholt und das Peloton wurde ordentlich ausgedünnt. Pedersen bekam zwischenzeitlich sogar selbst Probleme, konnte in der Abfahrt aber wieder aufschließen. Die beiden Bergwertungen sicherte sich jeweils Thibaut Pinot (Groupama-FDJ), der damit auch die Führung im Bergpreis übernahm.
Auf der letzten nassen Abfahrt gab es einige Stürze. Betroffen waren unter anderem Pieter Serry (Soudal - Quick Step) und auch Joao Almeida (UAE Team Emirates). Sie konnten die Fahrt aber fortsetzen.
Auf den letzten zehn Kilometern sprinteten zunächst Evenepoel und Roglic um die Bonussekunden - wenn auch nicht mit letztem Einsatz. Dann übernahmen wieder Jayco-AlUla und Trek-Segafredo das Kommando.
In einem verwinkelten Finale eröffnete Matthews rund 250 Meter vor dem Ziel den Sprint, Pedersen kam nochmal stark auf, aber nicht mehr vorbei am Australier.