Sebastian Lindner
· 11.05.2023
Vom 6. bis 28. Mai steht der Giro d’Italia 2023 im Rennkalender der Profis. Die 21 Etappen der 106. Auflage führen die Fahrer von Fossacesia über insgesamt 3489,2 Kilometer mit 51.400 Höhenmetern nach Rom. Das ist die 7. Etappe.
Die 7. Etappe zählt zu den drei längsten der Rundfahrt und führt das Feld zurück Richtung Norden in die Abruzzen und schließlich hinauf auf den über 2100 Meter “Großen Fels Italiens”, den Gran Sasso.
Nach 70 flachen Kilometern zum Einrollen wird es erstmals bergig. Hinauf nach Rionero Sannitico ist der Anstieg trotz mehr als 500 Metern Höhengewinn nicht klassifiziert. Die Gegensteigung rauf nach Roccaraso ist dann jedoch ein Berg der 2. Kategorie, dessen Gipfel nach 100 Kilometern erreicht ist. Für die nächsten 70 Kilometer geht es dann wieder überwiegend bergab. Es ist die Ruhe vor dem Sturm, denn der erste Einser der Rundfahrt steht an.
Die letzten knapp 50 Kilometer geht es fast nur noch hoch. Auf dem Weg zum Hochplateau Campo Imperatore stellt sich den Fahrern zunächst noch ein knapp 14 Kilometer langer und mit durchschnittlich sechs Prozent steiler Anstieg nach Calascio (2. Kategorie) entgegen, der aber aufgrund seiner Gleichmäßigkeit relativ gut zu fahren ist. Für den Rest gilt das nicht. Der ist allerdings über weite Strecken auch nicht mehr so steil und hat sogar noch ein paar abschüssige Kilometer dabei. Das absolute Finale, die letzten fünf Kilometer, haben es dafür aber wieder in sich. Ungefähr neun Prozent im Schnitt, in der Spitze 13 Prozent Steigung.
An einem Tag, der insgesamt 3900 Höhenmeter mit sich bringt, wird Gesamtwertung gemacht. Die letzten 45 Kilometer alleine führen das Feld von 400 auf 2130 Meter über dem Meeresspiegel. Das dürfte für Ausreißer zu viel sein, falls sich unter ihnen nicht ein ausgemachter Kletterspezialist befindet, der das Rennen seines Lebens fährt.
Den Tagessieg machen also höchstwahrscheinlich die Aspiranten auf den Sieg in der Gesamtwertung unter sich aus. Es wird erstmals deutliche Abstände geben. Wer an diesem Tag kränkelt, Sturzverletzungen auskurieren muss oder einfach keine guten Beine hat, kann sich von seinen Ambitionen auf ein Top-10-Ergebnis am 28. Mai verabschieden.
Viele Höhenmeter, viele Kilometer - und deswegen geht es auch früh los. 11:15 Uhr wird neutral gestartet, fünf Minuten später bereits scharf. Bei kalkulierten Durchschnittsgeschwindigkeiten zwischen 35 und 39 km/h wird der Sieger zwischen 16:54 und 17:36 Uhr im Ziel erwartet.
Eurosport überträgt alle Etappen des Giro d’Italia 2023. Im TV wird die 7. Etappe auf Eurosport 1 frei empfangbar ab 11:00 Uhr gezeigt. Inklusive Nachberichterstattung läuft die Übertragung bis 17:45 Uhr. Einen Live-Stream im Internet zeigen die bezahlpflichtigen Anbieter GCN+ und Discovery+ ebenfalls ab 11:00 Uhr.