Giro d’ItaliaCavendish gewinnt Schlussetappe, Roglic fährt Rosa nach Hause

Sebastian Lindner

 · 28.05.2023

Mark Cavendish hat die 21. Etappe des Giro d'Italia 2023 für sich entschieden. Er feierte seinen 17. Tagessieg beim Giro und wurde damit gleichzeitig zum ältesten Etappensieger bei der Italien-Rundfahrt.
Mark Cavendish (Astana Qazqastan) hat die 21. Etappe des Giro d’Italia für sich entschieden. Der Brite feierte damit seinen 17. Tagessieg bei der Italien-Rundfahrt und wurde damit gleichzeitig zum ältesten Etappensieger. Primoz Roglic (Jumbo-Visma) ließ nichts mehr anbrennen und verteidigte das Rosa Trikot.

Der Brite fuhr mit gut vier Metern Vorsprung auf Alex Kirsch (Trek-Segafredo) und Filippo Fiorelli (Green Project - Bardiani CSF - Faizane) über die Ziellinie und jubelte seelig. Mit 38 Jahren und sieben Tagen löste er Paolo Tiralongo ab, der 2015 (37 Jahre und 313 Tage) zum ältesten Etappensieger wurde. Es war sein letzter Auftritt beim Giro - am zweiten Ruhetag hatte er sein Karriereende nach dieser Saison angekündigt.

Thomas hilft Cavendish im Sprint

“Der Sieg in Rom vor dem Kolosseum stand auf meiner Bucket-List”, erklärte ein zufriedener Cavendish nach seinem Erfolg. “Mein erster Grand-Tour-Etappensieg war vor 15 Jahren beim Giro in Reggio Calabria.” Es sei ein langer Weg gewesen, überhaupt das Ende des Giro zu erreichen. Dabei habe ihn sei Team sehr unterstützt. “Und meine Freunde waren auch großartig”, so Cavendish.

Damit meinte er den Gesamtzweiten Geraint Thomas (Ineos Grenadiers), der das Feld unter der Flamme Rouge höchstpersönlich auf die Zielgerade führte. “Ich hatte seinen Sieg vorausgesagt, da musste ich ein wenig nachhelfen. Ich war da und sah, dass nur Luis Leon Sanchez bei ihm war. Da habe ich einfach einem alten Freund geholfen”, so Thomas, der genau wie Cavendish zu den zehn ältesten Startern beim Giro gehörte.

Alexander Krieger (Alpecin-Deceuninck) sprintete als bester Deutscher auf Platz 5. In Abwesenheit seines Kapitäns Kaden Groves, der den Giro zuvor aufgeben musste, durfte sich der Anfahrer selbst beweisen und lieferte ab.

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Kämna beendet Giro auf Platz 9

Abgesehen von Roglic verteidigten auch die anderen Trikotträger ihre Führungen in den Sonderwertungen. Jonathan Milan (Bahrain-Victorious) veteidigte das Maglia ciclamino des besten Punktesammlers, Thibaut Pinot (Groupama-FDJ) feierte das Blaue Trikot des besten Bergfahrers. Bester Jungprofi ist Joao Almeida (UAE Team Emirates). Die Teamwertung sicherte sich Bahrain-Victorious. Mit 650 Kilometern in der Flucht hat Thomas Champion (Cofidis) die meisten Kilometer als Ausreißer gesammelt.

Die Top 10 der Gesamtwertung blieb unverändert. Lennard Kämna (Bora-Hansgrohe) beendete den Giro damit als Neunter.

Die Top 10 der 21. Etappe

  1. Mark Cavendish (Astana Qazqastan Team) 2:48:26
  2. Alex Kirsch (Trek-Sgefaredo) +0:00
  3. Filippo Fiorelli (Green Project - Bardiani CSF - Faizane) + 0:00
  4. Alberto Dainese (Team DSM) +0:00
  5. Alexander Krieger (Alpecin-Deceuninck) +0:00
  6. Jake Stewart (Groupama-FDJ) +0:00
  7. Fernando Gaviria (Movistar) +0:00
  8. Michael Matthews (Jayco-AlUla) +0:00
  9. Arne Marit (Intermarche-Circus-Wanty) +0:00
  10. Campbell Stewart (Jayco-AlUla) +0:00

“Ich habe noch nicht wirklich realisiert, was es bedeutet, den Giro gewonnen zu haben”, sagte Roglic auf dem Siegerpodium. “Aber ich genieße jeden Moment, die Emotionen und alles, was gestern passierte, dass ich diese großen Nummern geschlagen habe. Der Sieg wird den Rest meines Lebens in meiner Erinnerung bleiben.“

Die Gesamtwertung nach der 21. Etappe

  1. Primoz Roglic (Jumbo-Visma)  85:29:02
  2. Geraint Thomas (Ineos Grenadiers) +0:14
  3. Joao Almeida (UAE Team Emirates) +1:15
  4. Damiano Caruso (Bahrain-Victorious) +4:40
  5. Thibaut Pinot (Groupama-FDJ) +5:43
  6. Thymen Arensman (Ineos Grenadiers) +6:05
  7. Eddie Dunbar (Jayco-AlUla) +7:30
  8. Andreas Leknessund (Team DSM) +7:31
  9. Lennard Kämna (Bora-Hansgrohe) +7:46
  10. Laurens De Plus (Ineos Grenadiers) +9:08

So lief die 21. Etappe des Giro d’Italia 2023

Das Profil der 21. Etappe des Giro d’Italia 2023Foto: VeranstalterDas Profil der 21. Etappe des Giro d’Italia 2023

Bei herrlichem Wetter, dass der Giro in diesem Jahr nach einem völlig verregneten Beginn viel zu selten gesehen hatte, machten sich die 125 im Rennen verbliebenen Fahrer vom römischen Stadtviertel EUR (Esposizione Universale di Roma) auf den Weg zur Küste und dann zurück ins Zentrum der italienischen Metropole.

Erst 68 Kilometer vor dem Ziel passierte etwas. Maxime Bouet (Arkea-Samsic), Cesare Benedetti (Bora-Hansgrohe) und Toms Skujins (Trek-Segafredo) eröffneten den Reigen der Attacken.

Das Trio schaffte es bis 13 Kilometer vors Ziel. Weitere Attacken gab es nicht - lediglich Derek Gee (Israel-PremierTech) versuchte es noch einmal vier Kilometer vor dem Ziel. Doch das war eher zur Show.

Ackermann stürzt auf letzten Metern

Und so war es Geraint Thomas (Ineos Grenadiers), der das Feld auf den letzten Kilometer führte - für Landsmann Mark Cavendish (Astana Qazaqstan Team). Dann übernahm Movistar, doch die brachten Fernando Gaviria zu früh in den Wind. Auch Jonathan Milan (Bahrain-Victorious) brach seinen Sprint vorzeitig ab. Kurz hinter ihm gab es auf den letzten 100 Metern noch einen Sturz, dessen Leidtragender in erster Linie Pascal Ackermann (UAE Team Emirates) war. Doch auch Nico Denz (Bora-Hansgrohe) kam zu Fall.

Dessen ungeachtet zog Cavendish seinen Sprint durch, kam vom Hinterraf von Gaviria und gewann mit vier Metern Vorsprung auf Alex Kirsch (Trek-Segafredo).

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