Sebastian Lindner
· 07.02.2024
Kool (Team dsm-firmenich - PostNL) jubelte zum Auftakt und zum Abschluss, das zweite Teilstück sicherte sich Wiebes (SD Worx - Protime). Die Bergankunft und damit auch die Rundfahrt gewann Longo Borghini (Lidl-Trek). Da die Strecke in diesem Jahr im Wesentlichen unverändert ist, spricht auf den ersten Blick nichts gegen eine Wiederholung eines ähnlichen Ausgangs, zumal die erfolgreichen Fahrerinnen, die die Saison bei der Tour Down Under und in Spanien erfolgreich eröffneten, in Arabien nicht dabei sind.
20 Teams sind bei der UAE Tour am Start, aus der Women’s World Tour fehlen nur Visma | Lease a Bike und AG Insurance - Soudal.
Nachdem Kool zwar bereits mit in die Emirate gereist war, nun aber doch krank passen muss, ist Lorena Wiebes allererste Anwärterin auf die Siege bei den drei Flachetappen. Die Niederländerin hatte im vergangenen Jahr zwölf Siege gefeiert. Ärgste Konkurrentin im Massensprint dürfte jetzt Chiara Consonni sein (UAE Team ADQ). Die 24-jährige Italienerin hatte im letzten Jahr neben einem Etappensieg beim Giro Donne vor allem zum Saisonabschluss aufgetrumpft und in China die Tour of Chongming Island gewonnen.
In Georgia Baker hat auch Liv AlUla Jayco eine endschnelle Frau dabei, gleiches gilt für Silvia Zanardi (Human Powered Health). Als Kool-Ersatz dürfte Rachele Barbieri (Team dsm-firmenich PostNL) ihre Chance in den Massensprints erhalten.
In den Kampf um die Gesamtwertung werden neben Longo Borghini vor allem die Zweit- und Drittplatzierte aus dem Vorjahr wieder eingreifen wollen. Longo Borghini und ihre Teamkollegen Gaia Realini trennten 2023 nur sieben Bonussekunden voneinander. Silvia Persico (UAE Team ADQ) war zwar mit mehr als einer Minute deutlich zurück, dürfte aber auch in diesem Jahr wieder eine Rolle spielen.
Das gilt natürlich auch für Weltmeisterin Lotte Kopecky (SD Worx - Protime), die erstmals in der Wüste antritt und wie das Lidl-Trek-Duo ihren Saisoneinstand feiert. Die belgische Allrounderin hat im Vorjahr bewiesen, dass sie auch an langen Bergen bestehen kann - oder sich in den Sprints ein paar verlorene Sekunden zurückholen kann.
Altmeisterin Mavi Garcia, neu Kapitänin bei Liv AlUla Jayco dürfte ebenfalls ein Wörtchen mitreden wollen, wenn es um den Gesamtsieg geht. Die 40 Jahre alte Spanierin ist in Spanien gut in die Saison gestartet. Erica Magnaldi ist das zweite Ass im UAE Team ADQ, falls Persico schwächeln sollte. Pfeiffer Georgi (dsm-firmenich PostNL) dürfte ohne Kool im Team ein wenig mehr Unterstützung erhalten und so auch eine gute Rolle spielen.
Und dann ist da noch Ricarda Bauernfeind. Die 23-Jährige aus Eichstätt, deren Stern mit einem Etappensieg bei der Tour de France Femmes aufgegangen ist, geht als Trumpf für die deutsche Mannschaft Canyon//SRAM ins Rennen, kommt wie viele ihrer Kontrahentinnen frisch aus dem Trainingslager. Neben Teamkollegin Justyna Czapla, Lisa Klein (Lidl-Trek), Lea Lin Teutenberg (Ceratizit-WNT Pro Cycling Team), Romy Kasper (Human Powered Health) und Hannah Ludwig (Cofidis), die sich alle in Helferrollen wiederfinden werden, ist sie eine von sechs Deutschen bei der UAE Tour.
Die Tour Down Under Women vom 8. bis 11. Februar wird live bei Discovery Plus und Eurosport gezeigt. Im TV zeigt der Sender Eurosport 2 ab etwa 11:50 Uhr jeweils die letzten beiden Rennstunden. Für den Live-Stream gilt bei Discovery Plus und Eurosport das Gleiche.