Tour Down Under 2024Williams siegt am Mount Lofty und holt den Gesamtsieg

Sebastian Lindner

 · 21.01.2024

Abschließende Vorbereitungen vor dem Start der letzten Etappe: Für Jonas Rutsch gibt's noch eine Portion Sonnencreme.
Foto: Getty Images
Stephen Williams (Israel-Premier Tech) hat die Tour Down Under 2024 gewonnen. Mit einem Etappensieg am Mount Lofty, dem Schlussanstieg der letzten Etappe, verteidigte der Waliser seine Gesamtführung, die er am Tag zuvor übernommen hatte.

Hinter Williams fuhren Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) und Isaac del Toro (UAE Team Emirates) zeitgleich ins Ziel und belegen in dieser Reihenfolge auch die Podiumsplätze in der Gesamtwertung. Oscar Onley (dsm-firmenich PostNL), der vor der Etappe zeitgleich mit Williams an der Spitze lag, kam mit zehn Sekunden Rückstand in einer größeren Verfolgergruppe ins Ziel und wurde schließlich Vierter in der Endabrechnung.

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Williams, der trotz des Gewinns des Arctic Race of Norway 2023 als Überaschungssieger zu werten ist, ist damit der Nachfolger von Jay Vine, der in diesem Jahr nicht am Start war. Es ist der größte Erfolg seiner Karriere. Erstmals seit 2010, seit André Greipel im Trikot von Team HTC-Highroad den Gesamtsieg feierte, kommt der Rundfahrt-Sieger damit nicht aus Australien oder einem Team von Down Under. Dass der Gewinner kein Fahrer aus der World-Tour beziehungsweise der höchsten Liga des internationalen Radsports ist, war letztmals 2004 der Fall.

Williams kann erst nicht folgen und kommt dann siegreich zurück

"Ich bin überglücklich und freue mich sehr, dass ich es geschafft habe", sagte der 27-Jährige über seinen Triumph. "Ich wusste, dass wir heute am Lofty eine gute Chance haben würden, es ist ein perfektes Finish für mich.” Die Gruppe um den späteren Sieger hatte sich rund anderthalb Kilometer vor dem Ziel gebildet, als del Toro aus einem größeren Feld heraus attackierte. Narvaez konnte unmittelbar folgen, doch auch Williams kämpfte sich zurück - und hatte im finalen Sprint dann die besten Beine.

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Unterdessen verteidigte Sam Welsford (Bora-Hansgrohe) souverän die Punktewertung, auch am Bergtrikot von Luke Burns (Australische Nationalmannschaft) war nicht mehr zu rütteln. In der Nachwuchswertung schob sich del Toro am letzten Tag wieder an Onley vorbei. Die Mannschaftswertung sicherte sich Decathlon AG2R La Mondiale.

Auf Platz 12 und 13 der Gesamtwertung waren Georg Zimmermann (Intermarche-Wanty) und Ben Zwiehoff (Bora-Hansgrohe) die besten Deutschen mit jeweils 57 Sekunden Rückstand auf Williams. Beide gehörten auf der Schlussetappe der Verfolgergruppe an.

Tour Down Under 2024 - Ergebnisse: Die Top 10 der 2. Etappe

  1. Stephen Williams (Israel-Premier Tech) 3:05:26
  2. Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) +0:00
  3. Isaac del Toro (UAE Team Emirates) +0:00
  4. Bart Lemmen (Visma | Lease a Bike) +0:00
  5. Laurence Pithie (Groupama-FDJ) +0:03
  6. Julian Alaphilippe (Soudal - Quick Step) +0:10
  7. Damian Howson (Australische Nationalmannschaft) +0:10
  8. Christian Scaroni (Astana Qazqastan Team) +0:10
  9. Bauke Mollema (Lidl-Trek) +0:10
  10. Lars Boven (Alpecin-Deceuninck) +0:10

Der finale Stand in der Gesamtwertung

  1. Stephen Williams (Israel-Premier Tech) 19:13:34
  2. Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) +0:09
  3. Isaac del Toro (UAE Team Emirates) +0:11
  4. Oscar Onley (Team dsm-firmenich PostNL) +0:20
  5. Bart Lemmen (Visma | Lease a Bike) +0:23
  6. Julian Alaphilippe (Soudal - Quick Step) +0:33
  7. Simon Yates (Team Jayco-AlUla) +0:33
  8. Valentin Paret-Peintre (Decathlon AG2R La Mondiale) +0:36
  9. Damien Howson (Team Australia) +0:42
  10. Jack Haig (Bahrain-Victorious) +0:50


So lief die 6. Etappe der Tour Down Under

Gleich zu Beginn der 6. Etappe mit Start in Unley und Ziel am Mount Lofty ging es bergauf. Mehrere Fahrer versuchten, sich vom Feld abzusetzen. Doch bis zum Gipfel konnte sich keiner entscheidend lösen. Chris Harper (Team Jayco-AlUla) sicherte sich als Erster zehn Punkte, dahinter überquerte Burns den Wertungsstrich und war damit nicht mehr aus dem Bergtrikot zu verdrängen.

Erst danach konnten sich sieben Fahrer lösen, darunter Simon Geschke (Cofidis), für den es der letzte Auftritt bei der Tour Down Under in seiner Karriere war, Maurice Ballerstedt (Alpecin-Deceuninck), der Portugiese Antonio Morgado, neben del Toro das zweite Riesentalent im Team von UAE Emirates, und mit Stefan de Bod (EF Education EasyPost) den mit 1:30 Minuten Rückstand am Besten im Klassement platzierten Ausreißer.

Auf dem hügeligen Parcours überquerte die Gruppe den Mount Lofty schon zweimal, bevor es in die heiße Phase ging. Die vier Minuten Vorsprung, die ihnen vom Feld zugestanden wurden, reichten sogar bis tief in den letzten Anstieg herein. Erst vier Kilometer vor dem Ende wurde das Septett gestellt. Morgado und Gil Gelders (Soudal - Quick Step) wollten das Ende noch ein wenig länger herauszögern, doch vor allem Ineos Grenadiers hatte da etwas dagegen.

Zu diesem Zeitpunkt war die Hauptgruppe aber bereits deutlich ausgedünnt. Und sie schrumpfte noch weiter, als del Toro als erster der Favoriten 1600 Meter vor dem Ziel seine Attacke setzte. Narvaez ging mit, auch Laurence Pithie (Groupama-FDJ) konnte direkt am Hinterrad bleiben. Williams sowie Bart Lemmen (Visma | lease a Bike) schlossen etwas zeitverzögert wieder auf. Als sich die Gruppe an der 1000-Meter-Markierung anschaute, die Verfolger höchstens 80 Meter hinter sich, fasste sich der junge Neuseeländer Pithie ein Herz und schüttelte den Rest ab.

Angeführt von del Toro kamen alle jedoch wieder zurück, Pithie hatte damit alle seine Karten auf den Tisch gelegt und musste für die letzten Meter passen. Auch Lemmen konnte sich in den Sprint der anderen Drei nicht einmischen und nur zusehen, wie Williams eine kleine Lücke riss, die del Toro und Narvaez im Windschatten zwar wieder schließen, nicht aber am Mann in ocker vorbeifahren konnten.

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