So schlugen sich die Top-Talente 2023Verlorenes Jahr für Leo Hayter nach Krankheit

Sebastian Lindner

 · 19.11.2023

Am Ende des Jahres konnte er doch wieder lachen: Nach langer Krankheit kehrte Leo Hayter zur Tour of Guangxi ins Peloton zurück.
Foto: Getty Velo
Zu Beginn der Saison 2023 hatte TOUR den Blick auf zehn Youngster geworfen, die gute Chancen auf einen Durchbruch im Peloton der Profis haben. So lief das Jahr für Leo Hayter.

Keine Frage: 2023 hatte sich Leo Hayter anders vorgestellt. Ganz anders. Mit vielen Vorschusslorbeeren nach einer starken Vorsaison mit dem souveränen Gewinn beim U23-Giro ging der seit August 22-jährige Brite in seine erste Saison als Profi. Das Team Ineos Grenadiers, in dem auch sein drei Jahre älterer Bruder Ethan fährt, hatte ihn nach einem halben Jahr als Stagiare fest unter Vertrag genommen.



Doch die Debütsaison des selbstbewussten Rundfahrt-Talents verlief keinesfalls wie erhofft oder erwartet. Nur 29 Renntage konnte Hayter für sich gutschreiben lassen. Dann nahm ihn eine Krankheit aus dem Spiel. Was genau Leo Hayter da erwischt hatte, blieb bisher im Geheimen. Fakt ist aber, dass es so schwerwiegend gewesen sein muss, ihn fast ein halbes Jahr kein Rennen mehr fahren zu lassen.

Leo Hayter feiert Comeback in China

Für die britischen Meisterschaften im Juni war Hayter zwar noch gemeldet, an den Start ging er da aber schon nicht mehr. An seinem Geburtstag im August postete Hayter auf Instagram nach langer Abwesenheit, dass er wieder auf dem Rad sitze. Doch von Training könne dabei noch keine Rede sein.

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Beim letzten World-Tour-Rennen der Saison kehrte er schließlich wieder zurück. Nach fünfmonatiger Pause mit dem einzigen Ziel, Kilometer zu sammeln. Dafür schickte ihn sein Team später auch noch nach Singapur zu den Tour-de-France-Kriterien.

Sein Talent als Rundfahrer konnte Hayter dort freilich nicht zeigen. Doch das gelang ihm auch in der Frühphase der Saison selten, was unter anderem aber auch daran liegen könnte, dass er kaum eine fuhr. Abgesehen vom Vorbereitungsrennen Tour Down Under war da nur noch die Settimana Internazionale Coppi e Bartali. Und dort fuhr er dann auch gleich einen achtbaren fünften Platz in der Gesamtwertung ein - sein bestes Resultat der Saison.

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Fazit: Hayter in seiner Entwicklung gebremst

Auch sein letztes Rennen vor der Zwangspause war nochmal eine Rundfahrt. Bei der Tour of Norway landete Hayter nach Rang 20 im Prolog am Ende auf Platz 81, während seine beiden jungen Teamkollegen Ben Tulett und Magnus Sheffield die Rundfahrt auf 1 und 2 beendeten. Gut möglich, dass das schon irgendetwas im Busch war.

Ein wenig mysteriös bleibt der Ausfall Hayters schon. Dass sich Team wie Fahrer in der Kommunikation stark zurückhielten, ist tendenziell eher kein gutes Zeichen. Dass Leo Hayter bei der Bergankunft in China 15. wurde, hingegen schon.

Und so lässt sich festhalten, dass die Entwicklung des jungen Briten 2023 mindestens mal gebremst wurde. Im besten Fall verzögert sich sein Durchbruch auf der Tour damit nur. Im schlechtesten Fall hat Hayters Krankheit langfristige Folgen. Letztlich kann aber nur die Zukunft und insbesondere das nächste Jahr zeigen, ob er an seine gute Form aus der Zeit vor der Profikarriere anknüpfen kann.

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