Paris-RoubaixTierische Helfer: Ziegen und Schafe sollen Wald von Arenberg befahrbar machen

Thomas Goldmann

 · 17.03.2023

Paris-Roubaix: Tierische Helfer: Ziegen und Schafe sollen Wald von Arenberg befahrbar machenFoto: Paris-Roubaix Twitter
Im Wald von Arenberg sind momentan Ziegen und Schafe unterwegs

Die Rennorganisation des Klassikers Paris-Roubaix geht unkonventionelle Wege, um Teile der Strecke befahrbar zu machen. Im Wald von Arenberg werden dafür Ziegen und Schafe eingesetzt.

Der Wald von Arenberg ist berühmt und berüchtigt für sein Kopfsteinpflaster, das von vielen Profi-Radsportlern gefürchtet wird. Der 2,3 Kilometer lange Pavé-Sektor ist eines der Markenzeichen von Paris-Roubaix, das am 9. April 2023 ausgetragen wird.



Allerdings ist die Kopfsteinpflasterstrecke für den öffentlichen Verkehr gesperrt. Somit können Gras und andere Pflanzen ohne Widerstand gedeihen. Jedes Jahr muss die Vegetation somit entfernt werden, um den Sektor für das Profi-Peloton befahrbar zu machen. Die Amaury Sports Organisation (A.S.O.), die das Rennen veranstaltet, probiert es dieses Jahr mit “Öko-Rasenmähern”.

Paris-Roubaix: Ziegen und Schafe im Wald von Arenberg

40 Ziegen und Schafe wurden auf das Kopfsteinpflaster von Paris-Roubaix getrieben, um dort Gras und andere Pflanzen zu fressen. “Während der Coronazeit haben wir festgestellt, dass das Gras im Wald von Arenberg sehr schnell nachwächst. Also haben wir gesagt, dass wir eine Lösung finden müssen. Warum sollte diese nicht ökologisch sein?”, sagt Streckenchef Thierry Gouvenou bei Cycling Weekly.

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Bei den Tieren handelt es sich um Poitou-Ziegen und Boulonnais-Schafe, die Teil eines Öko-Weideprojekts mit den Namen “Les Biquettes de l’Espoir” sind. “Wir haben uns mit einer lokalen Wohltätigkeitsorganisation in Verbindung gesetzt, die Menschen in Not hilft, einen Arbeitsplatz zu finden, und die eine große Herde Ziegen und Schafe besitzt”, meint Gouvenou. Diese wurde mit Espoir Avenir gefunden. Die Wohltätigkeitsorganisation, die rund 60 Kilometer südlich von Roubaix ansässig ist, verhilft Menschen, die von der hohen Arbeitslosigkeit in der Region betroffen sind, einen Job zu finden.

Überlegungen seit Anfang 2022

Die Tiere sind seit Anfang Februar auf dem Pavé unterwegs. Allerdings war die Öko-Variante nicht die erste Wahl. Die A.S.O. hat sich seit Anfang 2022 bereits mit lokalen Vertretern, der zuständigen Forstbehörde und “Les Amis de Paris-Roubaix” zusammengesetzt - einem lokalen Verein zur Pflege des Kopfsteinpflasters von Paris-Roubaix - um über das Vorgehen zu beraten. Die Streckencrew probierte, den Pflanzen mit Fegen, einer Bürste hinter einem Traktor und Abflammen beizukommen. Nichts funktionierte. “Das Problem mit der Bürste ist, dass sie zu tief reinigt, und die Fahrer beschwerten sich, dass es gefährlich sei, weil ihre Reifen zwischen die Pflastersteine geraten würden”, meint Gouvenou. Somit kamen Ziegen und Schafe zum Einsatz.

Bis Anfang April - kurz vor Paris-Roubaix - sollen die Tiere im Wald von Arenberg noch weiden und das Kopfsteinpflaster für den Frühjahrsklassiker präparieren.