Vielseitigkeit ist Trumpf. Diese Botschaft will der Radsport-Weltverband UCI mit einem neuen Beschluss aussenden. Künftig sollen Rennfahrer auch in anderen Disziplinen Punkte für die Teamwertung im Straßenradsport sammeln können. Laut UCI-Beschluss werden nach einer bestimmten Punkteskala auch Ergebnisse aus Rennen auf der Bahn, im Mountainbiking und Cyclocross sowie aus Gravel-Events gewertet. Bisher hatten nur Ergebnisse aus Wettbewerben auf der Straße Eingang gefunden. Laut Pressemitteilung der UCI sind folgende Rennen künftig fürs zusätzliche Punktesammeln vorgesehen: die Weltmeisterschaften auf der Bahn, im olympischen Cross-Country (MTB), im Cyclocross und im Gravel. Zudem gibt es auch Zähler für das Abschneiden eines Rennfahrers im Gesamtweltcup der Disziplinen Bahn, Cyclocross und Mountainbike Cross-Country.
Die Regelung soll zu Jahresbeginn 2027 in Kraft treten und jeweils für die 20 besten Männer eines Teams und die acht besten Frauen eines Teams im Ranking auf der Straße anwendbar sein. Die Punkte gelten allerdings nicht für die Einzel- und Nationenwertung auf der Straße. Durch die Regelung wird es für die Rennställe interessanter Rennfahrer auch in Wettbewerbe abseits der Straße zu schicken.
Wie die Ergebnisse genau für die Teams in Punkten honoriert werden, will der Radsport-Weltverband in den kommenden Monaten festlegen. Vor allem Teams wie Alpecin - Deceuninck mit Mathieu van der Poel und Q36.5 mit Tom Pidcock bei den Männern beziehungsweise Fenix - Deceuninck mit Puck Pieterse bei den Frauen könnten von der Neuregelung profitieren. Das Trio bestreitet regelmäßig neben den Straßenrennen auch Wettbewerbe im Cross und auf dem Mountainbike. Umgekehrt werden vielseitige Radsportler für die Topteams interessanter. Die Gehälter vieler Rennfahrer sind daran gekoppelt, wie viele Punkte sie für das Team-Ranking einbringen und damit beispielsweise den Klassenerhalt beziehungsweise den Erhalt einer Lizenz in der World-Tour für ein Profiteam sichern.