Radsport-Gehälter 2026Wo reiht sich Red-Bull-Neuzugang Evenepoel ein?

TOUR Redaktion

 · 16.08.2025

Top-Verdiener im Profi-Radsport: Remco Evenepoel (links) und Tadej Pogačar (rechts)
Foto: Getty Images/Dario Belingheri
Remco Evenepoel wird ab der Saison 2026 für das Team Red Bull - BORA - hansgrohe fahren und hat dort wohl einen äußerst lukrativen Vertrag erhalten. Dadurch nähert sich der Belgier im Gehaltsranking der Top-Stars des Radsports wohl der absoluten Spitze. Ein neuer Bericht liefert neue Zahlen.

Der belgische Radstar Remco Evenepoel hat wohl einen der lukrativsten Verträge der Radsportgeschichte unterzeichnet und katapultiert sich damit auf ein neues Gehaltslevel. Sein spektakulärer Wechsel zu Red Bull - BORA - hansgrohe für die Saison 2026 soll ihm laut Berichten der italienischen Sportzeitung La Gazzetta dello Sport ein Jahresgehalt von rund acht Millionen Euro einbringen.

Obwohl keine Vertragsdetails öffentlich bekannt gegeben wurden, sollen Quellen gegenüber dem Radsport-Fachmagazin Velo bestätigt haben, dass die Gehaltsschätzung den aktuellen Marktwert für einen solchen Siegfahrer widerspiegele. Branchenkenner vermuten laut des Velo-Berichts, dass das Grundgehalt möglicherweise etwas niedriger angesetzt ist – etwa im Bereich von sechs bis sieben Millionen Euro – und durch Leistungsboni und andere Zahlungen in mehreren Stufen ergänzt werden könnte. Die Gesamtsumme des mehrjährigen Vertrags könnte sich demnach über einen Zeitraum von drei Jahren auf mehr als 20 Millionen Euro belaufen.



Tadej Pogačar bleibt an der Spitze der Gehaltspyramide

Top-Verdiener im Profi-Radsport: Remco Evenepoel (links) und Tadej Pogačar (rechts)Foto: Getty Images/Dario BelingheriTop-Verdiener im Profi-Radsport: Remco Evenepoel (links) und Tadej Pogačar (rechts)

Der Velo-Bericht stellt in der Folge auch ein neues Ranking der Top-Verdiener im Profi-Radsport auf. An der absoluten Spitze der Gehaltspyramide steht demnach weiterhin unangefochten Tadej Pogačar. Der vierfache Tour-de-France-Sieger und Dominator der Radsportszene verdiene laut Insiderquellen mehr als acht Millionen Euro jährlich. Das deckt sich mit unserem letzten Bericht über die Gehälter der Top-Stars, der auf Zahlen von Cyclingnews basiert. Je nach Bonusstruktur könnte das Gehalt des Slowenen bei UAE Team Emirates - XRG sogar bis zu zwölf Millionen Euro pro Saison betragen. Sein Vertrag läuft noch bis 2030.

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Mit seinem neuen Vertrag ab 2026 liegt Evenepoel auf Rang zwei im Gehaltsranking und damit vor Jonas Vingegaard. Der Däne soll bei Team Visma | Lease a Bike laut Velo-Bericht zwischen 4,5 und 5,5 Millionen Euro pro Jahr verdienen. Das niederländische Team soll nach Angaben von Quellen mit einem besonderen Modell operieren, bei dem die Topstars etwas weniger und die unteren Gehaltsgruppen im Team etwas mehr verdienen, um eine finanzielle Kohäsion innerhalb der Mannschaft zu gewährleisten.

Die "Big 6" dominieren die Gehaltstabelle

Auch die Dauerrivalen Wout van Aert und Mathieu van der Poel werden stattlich entlohntFoto: picture alliance/dpa/Belga / Dirk WaemAuch die Dauerrivalen Wout van Aert und Mathieu van der Poel werden stattlich entlohnt

In der obersten Gehaltsklasse befinden sich demnach neben Pogačar, Evenepoel und Vingegaard auch die Klassikerspezialisten Wout van Aert (Team Visma | Lease a Bike) und Mathieu van der Poel (Alpecin - Deceuninck) sowie Primož Roglič, der demnach 2026 ebenfalls bei Red Bull - BORA - hansgrohe auf der Payroll steht. Diese drei Ausnahmefahrer sollen vier Millionen Euro pro Jahr oder mehr verdienen.

Auf den Plätzen sieben bis zehn der Gehaltstabelle sollen laut Branchenquellen der Däne Mads Pedersen (Lidl - Trek), Alleskönner Tom Pidcock (Q36.5 Pro Cycling Team) sowie die Ineos-Grenadiers-Fahrer Egan Bernal und Carlos Rodríguez folgen. Jeder dieser Fahrer in den Top 10 soll zwischen zwei und drei Millionen Euro jährlich verdienen.

​Gehälter der 10 Top-Verdiener 2026 im Profi-Radsport laut Velo

FahrerGeschätztes Gehalt
1. Tadej Pogačar8 bis 12 Millionen Euro/Jahr
2. Remco Evenepoel6 bis 8 Millionen Euro/Jahr
3. Jonas Vingegaard4,5 bis 5,5 Millionen Euro/Jahr
4. Wout van Aert4,0 bis 4,5 Millionen Euro/Jahr
5. Mathieu van der Poel4,0 bis 4,5 Millionen Euro/Jahr
6. Primož Roglič3,5 bis 4,0 Millionen Euro/Jahr
7. Mads Pedersen2,5 bis 3,0 Millionen Euro/Jahr
8. Tom Pidcock2,5 Millionen Euro/Jahr
9. Egan Bernal2,5 Millionen Euro/Jahr
10. Carlos Rodríguez2,0 Millionen Euro/Jahr

Weiter unten in der Liste finden sich hochwertige "Super-Helfer" wie Sepp Kuss, Simon Yates und João Almeida sowie etablierte Klassiker-Spezialisten und Stars mit gut dotierten Verträgen wie Geraint Thomas (beendet allerdings 2025 seine Karriere), Enric Mas und Jasper Philipsen. Hinzu kommen aufstrebende Profis wie Isaac del Toro oder Matteo Jorgenson sowie nahezu jeder Teamkapitän eines World-Tour-Teams. Fahrer in dieser Kategorie sollen eine bis zwei Millionen Euro pro Jahr verdienen.

Ein hochrangiger Helfer kann demnach fast eine Million Euro pro Jahr verdienen, und ein solider Teamkapitän oder Fahrer mit einer geschützten Rolle kann zwischen 450.000 und 700.000 Euro pro Saison erhalten.

Gehälter steigen, aber die Kluft bleibt bestehen

Unterhalb dieser oberen Schicht von Spitzenverdienern können die Gehälter recht schnell abfallen. Obwohl Profis heute mehr verdienen als je zuvor, besteht nach wie vor ein großes Gehaltsgefälle zwischen den Top 25 und dem Rest des Pelotons.

Die Spitzenverdiener verzerren demnach jede "Durchschnitts-" oder "Median"-Berechnung, da sie so viel mehr verdienen als alle anderen. Während die Topfahrer inzwischen Superstar-Gehälter beziehen, verdient der durchschnittliche World-Tour-Profi laut des Berichts zwischen 250.000 und 400.000 Euro, und viele Helfer, selbst in Top-Teams, nehmen weniger als 150.000 Euro mit nach Hause.

Leistungsboni und die Aufteilung von Preisgeldern können diese Zahlen erhöhen. Die Mindestgehälter in der World Tour liegen mittlerweile bei 42.000 Euro pro Jahr, was sicherstellt, dass auch Einsteiger davon leben können.

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