Thomas Goldmann
· 21.04.2023
Mit Lüttich-Bastogne-Lüttich 2023 steht am Sonntag, dem 23. April, das vierte von insgesamt fünf Monumenten des Radsports auf dem Programm. Hier gibt es alles Wissenswerte rund um “La Doyenne”.
Die Ardennen-Klassiker erreichen am Sonntag bei Lüttich-Bastogne-Lüttich ihren Höhepunkt. Das Rennen, das durch den wallonischen Teil Belgiens führt, wurde bereits 1892 erstmals ausgefahren und trägt deshalb den Spitznamen “La Doyenne” (die Älteste). Rekordsieger ist der Belgier Eddy Merckx, der zwischen 1969 und 1975 fünfmal gewann. In der Geschichte gab es zwei deutsche Siege: Hermann Buse (1930) und Dietrich Thurau (1979). Seit 2017 hat Lüttich-Bastogne-Lüttich auch ein Frauenrennen, das Teil der UCI Women’s World Tour ist und 2023 am selben Tag wie der Männerwettbewerb stattfindet. Am Tag vor den Profis können sich zudem die Jedermänner auf der Strecke von Lüttich-Bastogne-Lüttich messen.
Lüttich-Bastogne-Lüttich ist bekannt für seinen hügeligen Kurs in den Ardennen, der die Radprofis extrem fordert. Die kurzen, giftigen Rampen sind prädestiniert für kletterfeste Klassikerfahrer. Vom Start in Lüttich geht es südwärts nach Bastogne, wo nach etwas mehr als 90 Kilometern gewendet wird. Zehn der elf Cotes (Anstiege) werden auf dem Rückweg nach Lüttich befahren.
Richtig spannend wird es auf den letzten rund 90 Kilometern, wo Cote de Wanne, Cote de Stockeu und Cote de la Haute-Levee das Finale einläuten.
Die letzten rund 40 Kilometer bei Lüttich-Bastogne-Lüttich 2023 wurden im Vergleich zum Vorjahr etwas abgeändert. Nach der Redoute, wo Remco Evenepoel 2022 seine siegbringende Attacke setzte, gibt es einen weiteren kurzen, unkategorisierten Hügel, die Cote de Cornemont. Zudem haben die Organisatoren die Cote des Forges wieder in den Parcours aufgenommen. Rund anderthalb Kilometer zusätzliche Kletterei vor dem finalen Anstieg zur Cote de la Roche-aux-Faucons, ehe das Ziel in Lüttich rund 13 Kilometer danach erreicht wird.
Das Frauenrennen von Lüttich-Bastogne-Lüttich 2023 wird am selben Tag ausgetragen wie das Männerrennen, die Frauen starten aber eher (8:40 Uhr) und kommen früher ins Ziel (voraussichtlich zwischen 12:20 und 12:43). Lüttich-Bastogne-Lüttich der Damen gehört zur UCI Women’s World Tour und trägt den offiziellen Namen Liege-Bastogne-Liege Femmes.
Die Strecke ist mit 142,8 Kilometern Länge deutlich kürzer als die der Herren, hat es aber dennoch in sich. Der Parcours führt weitestgehend über den des Männerfinals. Insgesamt neun Cotes (Anstiege) stehen auf dem Programm. Auch hier bildet die Kombination aus Redoute, Forges und Roche-aux-Faucons das Herzstück des Finals, wo mit der Entscheidung zu rechnen ist.
Das Männer- und das Frauenrennen von Lüttich-Bastogne-Lüttich sind im Fernsehen live bei Eurosport 1 zu sehen. Es gibt bei Discovery+ und GCN+ (beides über Bezahl-Abo) zudem einen Live-Stream.
Einen Tag vor den Profis können Hobbysportler auf der Strecke von Lüttich-Bastogne-Lüttich bei der Liege-Bastogne-Liege Challenge einen Radmarathon fahren. Angeboten werden die Distanzen 81, 155 und 251 Kilometer. Wer die komplette Strecke fährt, kommt auch über die bekannten Anstiege Cote de Saint-Roch, Cote de Wanne und Cote de Stockeu. Die LBL-Challenge wird nicht als Rennen gefahren, sondern als Radmarathon. Der Start ist in vorgegebenen Zeitfenstern möglich.
Termin: Sonntag, 23. April 2023
Distanz: 258,1 Kilometer (Herren), 142,8 (Damen)
Start: Lüttich (Herren), Bastogne (Damen)
Ziel: Lüttich (Damen und Herren)
Auflage: 109. Herren, 7. Frauen
Premiere: 1892 Herren, 2017 Frauen
Spitzname: La Doyenne (Die Älteste zu Deutsch - es ist das älteste der fünf Monumente des Radsports; Anm. d. Red.)
Deutsche Sieger: Hermann Buse (1930), Dietrich Thurau (1979)
Rekordsieger: Eddy Merckx (Belgien - fünf Siege)
Rekordsiegerin: Annemiek van Vleuten, Anna van der Breggen (beide Niederlande - jeweils zwei Siege)
Vorjahressieger: Remco Evenepoel (Belgien)
Vorjahressiegerin: Annemiek van Vleuten (Niederlande)
Jedermannrennen: 22. April