Seit 1892 wird Lüttich-Bastogne-Lüttich ausgetragen, weshalb das Eintagesrennen durch die belgischen Ardennen auch als “La Doyenne” (die Älteste) bekannt ist. Das Event gehört aufgrund von Tradition, Länge und Schwierigkeitsgrad zu den fünf Monumenten des Radsports: Mailand-San Remo, Flandern-Rundfahrt, Paris-Roubaix, Lombardei-Rundfahrt und eben Lüttich-Bastogne-Lüttich.
Lüttich-Bastogne-Lüttich ist nach dem Amstel Gold Race und dem Flèche Wallonne der dritte Ardennen-Klassiker. Das Rennen ist berüchtigt für seinen anspruchsvollen hügeligen Kurs, der die Fahrer über zahlreiche kurze und steile Anstiege in den Ardennen führt. Mehr als 250 Kilometer stehen auf dem Programm, was eine erhebliche Herausforderung für die Ausdauer der Teilnehmer darstellt. Eddy Merckx hält mit fünf Siegen zwischen 1969 und 1975 den Rekord bei Lüttich-Bastogne-Lüttich. Auch deutsche Fahrer wie Hermann Buse (1930) und Dietrich Thurau (1979) haben es in die ewige Bestenliste geschafft. Seit 2017 gibt es zusätzlich ein Frauenrennen sowie ein Jedermannrennen.
Lüttich-Bastogne-Lüttich 2025 ist mit 252 Kilometern sieben Kilometer kürzer als noch im Vorjahr, hat dafür aber laut Veranstalter A.S.O. 155 Höhenmeter mehr. Das liegt vor allem daran, dass 2025 insgesamt elf kategorisierte Anstiege auf die Fahrer warten und damit in Summe einer mehr als letztes Jahr - Côte de Bonnerue raus, Col de Haussire und Côte de Mont-le-Soie rein. Auf dem Hinweg nach Bastogne wird zunächst die Côte de Saint-Roch bei Kilometer 70,7 passiert - so früh wie seit 2004 nicht mehr. Es folgen die beiden neuen Anstiege Col de Haussire - erstmals seit 1995 wieder dabei - und die Côte de Mont-le-Soie. Das Finale der 111. Ausgabe von Lüttich-Bastogne-Lüttich wurde im Vergleich zu 2024 hingegen nicht verändert. Wanne, Stockeu, Haute-Levée, Rosier, Desnié, Redoute, Forges und Roche-aux-Faucons bilden weiterhin das Herzstück der Doyenne.
Der Kampf der Favoriten dürfte sich auch 2025 ab der Redoute zuspitzen, wo Tadej Pogačar 2024 seine Attacke setzte und das Ziel als Solist erreichte. Ein Jahr zuvor eröffnete dort ebenfalls Remco Evenepoel das Finale, ehe er mit Thomas Pidcock kurz darauf seinen letzten Begleiter an der unkategorisierten Steigung nach Cornemont stehen ließ.
Wie schon 2024 starten die Frauen nach den Männern. Die Strecke ist dieses Jahr rund fünf Kilometer länger als im Vorjahr und weist 250 Höhenmeter mehr auf. Auch hier wurde mit der Côte de Mont-le-Soie ein neuer Anstieg ins Programm genommen. Anschließend führt das Finale über denselben Parcours wie das der Männer mit Wanne, Stockeu, Haute-Levée, Rosier, Desnié, Redoute, Forges und Roche-aux-Faucons.
Lüttich-Bastogne-Lüttich hat im Vergleich zum Vorjahr, den größten Herausforderer Tadej Pogačars (UAE Team Emirates - XRG), Mathieu van der Poel (Alpecin - Deceuninck), verloren. Der Niederländer beendete seine Klassikersaison bereits nach seinem Sieg bei Paris-Roubaix. Dafür ist Remco Evenepoel (Soudal Quick-Step) wieder fit und stellte dies beim Amstel Gold Race direkt unter Beweis. Dieser dürfte auch der größte Kontrahent Pogačars sein, wenn nicht wieder eine Überraschung wartet. Das Amstel Gold Race hatte Mattias Skjelmose (Lidl - Trek) überraschend vor den beiden Favoriten gewinnen können. Nach aufkommenden Zweifeln, ob Pogačar seine Form noch halten kann, zeigte dieser beim Flèche Wallone direkt wieder seinen Siegeswillen und ließ die anderen Fahrer am Zielanstieg stehen. Ob der Vorjahres Zweite Romain Bardet (Team Picnic PostNL) ganz vorne mitfahren kann, ist wohl eher zweifelhaft. Wem die kurzen Anstiege liegen dürften ist Tom Pidcock (Q36.5 Pro Cycling Team), der mit seinem neuen Team ganz vorne angreifen will. Chancen haben derweil auch Maxim Van Gils (Red Bull - BORA - hansgrohe) und Romain Grégoire (Groupama FDJ), sowie Thibau Nys (Lidl - Trek). Zum erweiterten Favoritenkreis zählen außerdem Marc Hirschi (Tudor Pro Cycling Team), Richard Carapaz (EF Education - EasyPost), Ben Healy (EF Education - EasyPost), Ben O’Connor (Team Jayco AlUla), Julien Alaphilippe (Tudor Pro Cycling Team), Tiesj Benoot (Visma | Lease a Bike), Daniel Felipe Martínez (Red Bull - BORA - hansgrohe) und Alex Aranburu (Cofidis).
***** Tadej Pogačar, Remco Evenepoel
**** Mattias Skjelmose
*** Tom Pidcock, Thibau Nys
** Maxim Van Gils, Romain Grégoire
*Marc Hirschi, Richard Carapaz, Ben Healy, Ben O’Connor, Julien Alaphilippe, Tiesj Benoot, Daniel Felipe Martínez, Alex Aranburu
RG | Fahrer | Zeit |
---|---|---|
1 | UAE Team Emirates | 06:13:48 |
2 | Team dsm-firmenich PostNL | +00:01:39 |
3 | Alpecin - Deceuninck | +00:02:02 |
4 | Lotto Dstny | +00:02:02 |
5 | Decathlon AG2R La Mondiale Team | +00:02:02 |
6 | Soudal Quick-Step | +00:02:02 |
Beim Rennen der Frauen sehen die Siegeschancen nicht ganz so deutlich aus. Mit der Weltmeisterin Lotte Kopecky (Team SD Worx - Protime), sowie den Spitzenfahrerinnen Elisa Longo Borghini (UAE Team ADQ), Demi Vollering (FDJ - SUEZ) und Katarzyna Niewiadoma (CANYON//SRAM zondacrypto) stehen die weltbesten Fahrerinnen am Start. Nach ihrer Verletzung ist es jedoch schwer zu sagen, ob Niewiadoma wieder ganz vorne mitfahren kann. Aus deutscher Sicht ist Liane Lippert (Movistar Team) wichtig zu nennen, aber auch ganz objektiv kann die Movistar-Fahrerin an einem guten Tag um das Podium kämpfen. Mit ihrem dritten Platz beim Amstel Gold Race und dem Sieg beim Flèche Wallone ist Puck Pieterse (Fenix-Deceuninck) ebenfalls eine der ganz großen Favoritinnen. Juliette Labous (FDJ - SUEZ) verpasste diese Saison bereits zwei Mal das Podium nur knapp und landete auf dem vierten Platz, könnte aber bei einem günstigen Rennverlauf auf die vorderen Plätze schielen, während Ellen van Dijk (Lidl - Trek) beim Amstel Gold Race den zweiten Platz gewinnen konnte. Zum erweiterten Favoritinnenkreis zählen Anna van der Breggen (Team SD Worx - Protime), Évita Muzic (FDJ - SUEZ), Kimberley (Le Court) Pienaar (AG Insurance - Soudal Team) und Marta Cavalli (Team Picnic PostNL).
***** Demi Vollering
**** Liane Lippert, Katarzyna Niewiadoma
*** Puck Pieterse, Elisa Longo Borghini
** Lotte Kopecky, Juliette Labous
* Ellen van Dijk, Anna van der Breggen, Évita Muzic, Kimberley (Le Court) Pienaar, Marta Cavalli
RG | Fahrer | Zeit |
---|---|---|
1 | FDJ - SUEZ | 04:29:00 |
2 | Lidl - Trek | +00:00:00 |
3 | Team SD Worx - Protime | +00:00:00 |
4 | Canyon//SRAM Racing | +00:00:00 |
5 | Canyon//SRAM Racing | +00:00:00 |
6 | EF Education-Cannondale | +00:00:00 |
Das Männerrennen ist in Deutschland im Fernsehen bei Eurosport 2 von 14:30-16:45 Uhr zu sehen. Zusätzlich gibt es bei Discovery Plus einen kostenpflichtigen Live-Stream, der von 12:00-16:45 Uhr läuft. Lüttich-Bastogne-Lüttich der Frauen läuft von 16:55-18:15 Uhr im Live-Stream bei Discovery Plus.