Konstantin Rohé
· 03.01.2020
JetBlack will den etablierten Wahoo, Tacx und Elite Konkurrenz machen. Ob das mit dem neuen Whisperdrive Smarttrainer gelingt, zeigt unser Labor- und Praxistest.
Jet Black ist ein australischer Hersteller und Händler mit eigener Modellpalette. Die Bezeichnung "Whisperdrive" – zu Deutsch etwa: flüsterleises Fahren – ist allerdings irreführend. Schon bei mittlerem Tempo ist der Lautstärkepegel vergleichsweise kräftig. Bei hohem Tempo kommt zum lauten Surren auch noch ein tiefes Rumpeln. Das Fahrgefühl des Trainers ist hingegen in Ordnung. Die Bremse regelt eher sanft, aber effektiv.
Die zugehörige App erwies sich aber als Spaßbremse und lief auf einem Samsung S7-Smartphone unter Android hakelig. Die Kalibrierung verursachte zahlreiche Abstürze und klappte erst beim x-ten Versuch. Danach wurden die Leistungswerte vergleichsweise genau angezeigt und luden dazu ein, die umfangreiche Trainingsbibliothek der App zu erkunden. Eine Stromversorgung benötigt das Gerät nicht, die Energie wird aus der Wadenpower abgezwackt. Eine USB-Ladebuchse kann Kleingeräte während des Trainings laden. Auf Zwift folgte der Trainer dem Gelände mit rund drei Sekunden Verzögerung.
Technische Daten:
Fazit:
+ genaue Leistungsanzeige
- hakelige Kalibrierung, laut
Wir haben die Geräte alle in einem normal eingerichteten Wohnraum von knapp 20 Quadratmetern Größe genutzt. Zunächst wurde dazu, soweit vorhanden, die herstellerspezifische App auf einem Samsung S7 unter Android eingerichtet und die Firmware des Trainers auf den neuesten Stand gebracht. Dann wurde mittels der App eine Kalibrierfahrt ("Spindown") nach Aufwärmen durchgeführt. Die App benutzten wir im Ergometerbetrieb mit Bluetooth, um ein Intervallprogramm zu absolvieren. Dabei überprüften wir auch die Genauigkeit der Leistungsanzeige.
Als Referenz diente ein SRM-System, das wiederum mit anderen Powermetern abgeglichen war. Wir haben uns auf Ausdauerleistungen im Bereich von 150 bis 350 Watt beschränkt und dabei auch die Regelgeschwindigkeit der Trainer bei Leistungssprüngen im Intervallbetrieb geprüft.
Abschließend haben wir verschiedene coupierte Kurse auf Zwift absolviert und das Ansprechverhalten der Bremse – die Reaktionszeit bei Geländeänderungen – überprüft sowie das Fahrgefühl bewertet. Als Verbindung zum PC nutzten wir ANT+. Die Schallpegelmessung erfolgte in einem Abstand von einem Meter zum Gerät bei drei Geschwindigkeiten: 27, 40 und 66 km/h; bei Trittfrequenzen zwischen 90 und 120 U/min. Zu beachten ist, dass der Schallpegel ein logarithmisches Maß hat. 10 Dezibel mehr entsprechen etwa einer Verdoppelung der empfundenen Lautstärke. Tiefe Frequenzen werden von der Pegelmessung unzureichend erfasst, weshalb wir diese auch im Text beschreiben.