Günstiges SmarttrainingIndoor-Cycling-Setup für kleines Budget

Sandra Schuberth

 · 06.11.2025

Günstiges Smarttraining: Indoor-Cycling-Setup für kleines BudgetFoto: KI generiert mit StoryChief
Draußen kalt, nass, dunkel – drinnen warm und trocken. Willkommen in der Saison des Schwitzens im Wohnzimmer. Indoor-Cycling muss aber nicht bedeuten, dass du dir jetzt nur noch Nudeln mit Ketchup leisten kannst.

Ganz ohne Investition kannst du dein Radtraining aber nicht in dein Wohnzimmer verlegen. Kurz und knapp ein paar Vorteile von Indoor-Cycling: präzise Belastungssteuerung, keine Gefahr durch Straßenverkehr, wetterunabhängig, weniger Wäsche waschen.

1. Die Basis: Smart-Trainer

Das Herzstück deines Setups ist der Smart Trainer. Klar, ein High-End-Smart Bike für 3999 € ist geil, aber ein einfacher Smart Trainer tut’s auch. Direktantriebstrainer sind leiser, realistischer und deutlich langlebiger als alte Rollentrainer. Du musst das Hinterrad aus- und dann den Trainer einbauen.

Wer aufs Budget schaut, bekommt mit dem Kickr Core 2 schon ein richtig gutes Gerät für unter 600 Euro. Er bietet ein gutes Fahrgefühl, genaue Wattwerte und funktioniert mit gängigen Indoor-Cycling-Apps.

Unter 300 Euro: Van Rysel D100 interaktiv

Der D100 kann Leistungen bis zu 600 Watt und eine Steigung von bis zu sechs Prozent bei einer Genauigkeit von plus/minus fünf Prozent simulieren. “Steigung simulieren” bedeutet hier, dass der Widerstand angepasst wird, nicht dass sich das Rad physisch neigt. Ein Trittfrequenzsensor muss separat gekauft werden. Wer mehr Genauigkeit oder höhere Steigungen will, muss etwas tiefer in die Tasche greifen.

Tipp: Checke vorher, ob dein Rad mit dem Zwift Cog kompatibel ist. Außerdem ist wichtig zu wissen, dass das virtuelle Schalten mit dem Ritzel (Cog) und Click von Zwift nicht mit allen Trainingsapps funktioniert – oder nur mit zusätzlichen Apps.

550 Euro: Wahoo Kickr Core 2 mit Zwift Cog und Click

Für 250 Euro mehr gibt es schon eine Menge mehr. Der Wahoo Kickr Core 2, ebenfalls mit Zwift Cog, bremst mit maximal 1800 Watt. Warum bremsen? Weil durch Bremsen der Widerstand entsteht, den du im Training treten willst. Seine Genauigkeit beträgt plus/minus zwei Prozent und die simulierbare Steigung 16 Prozent. Den Wahoo Kickr Core 2 haben wir erst kürzlich getestet. Fazit: Top Einstiegs-Trainer mit kleinen Abstrichen.

Alternative für 799 Euro: Van Rysel RCR interaktiv mit Zwift Cog und Click, der Trainer ist ebenfalls eine gute Wahl, wie unser Test gezeigt hat.

>> Unsere Empfehlung für den Einstieg: Wahoo Kickr Core 2

Auch hier gilt der Tipp von oben.

2. Das Bike: Alte Liebe neu entdeckt

Du hast zwei Optionen.

  • Option eins: Du nutzt dein Rad, mit dem du auch draußen fährst. Dann musst du immer etwas umbauen und darauf achten, dass dein Rad sauber ist. Sonst hast du den Dreck in der Wohnung.
  • Option zwei: Du stellst dein altes Rennrad oder Gravelbike auf den Trainer und schenkst ihm mit deinem Start ins Indoor-Cycling ein neues Leben.

Wenn du den Smart Trainer mit mehreren Personen im Wechsel nutzen willst, könnt ihr überlegen, ob ein Smart Bike passender für euch wäre. Das Der Zwift Ride Rahmen kostet etwa 800 Euro, im Paket mit dem Kickr Core 2 rund 1200 Euro – 150 Euro weniger als einzeln.

3. Ventilator, Unterlage, Handtuch – unscheinbare Helden

Ein guter Ventilator ist Pflicht. Ohne ihn verwandelst du dich nach zehn Minuten in ein menschliches Lavafeld. Dazu eine einfache Gummimatte oder alte Yogamatte unter dem Trainer, die schützt den Boden und fängt den Schweiß auf. Preiswert und effektiv. Wenn du keine 280 Euro für einen Wahoo Kickr Headwind ausgeben willst und keinen Ventilator besitzt, schau, dass du einen Ventilator mit Fernbedienung findest. Dann kannst du während des Trainings den Luftstrom anpassen.

4. Bildschirm & App – Motivation auf Knopfdruck

Tablet, Laptop oder Smartphone – Hauptsache du siehst, was du fährst. Mindestens eines dieser Geräte hast du sicher. Zwift ist die wohl bekannteste App für Indoor-Cycling, Rouvy bietet realistische Videostrecken und MyWhoosh ist sogar komplett kostenlos. Wenn du mit Freundinnen und Freunden gemeinsam fahren willst, nutzt am besten alle dieselbe Plattform.

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  • Zwift: 20 Euro pro Monat
  • Rouvy: Single: 20 Euro pro Monat; Duo: 30 Euro pro Monat; Group: 60 Euro pro Monat (bis 5 Personen)
  • MyWhoosh: Kostenlos

Tipp: Wer das ganze Jahr indoor Radfahren will, kann bei jährlicher Abrechnung statt Monats-Abo bei Zwif und Rouvy sparen.

5. Extra Nice-to-Have: Musik & Licht

Kleine Bluetooth-Box, bisschen LED-Stimmung und fertig ist das Mini-Fitnessstudio. Du willst das Feeling von „Pain Cave“? Einfach das Licht dimmen, Playlist auf Anschlag und schon fühlst du dich wie auf der Zielgeraden eines Radrennens. Pass aber auf, dass sich die Nachbarn nicht wegen Lärmbelästigung beschweren.

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Fazit: Smart trainieren statt arm trainieren

Ein gutes Indoor-Setup muss nicht teuer sein, wir haben ein Setup für 700 Euro zusammengestellt. Gut, wir wissen natürlich, dass 700 Euro trotzdem eine Menge Geld sind. Wir wissen auch: es lohnt sich, wenn es regelmäßig genutzt wird.

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