Der Garmin Tacx Neo 3M ist ein Trainer mit Elektromotor als zentralem Brems- und Antriebselement. Das Ritzelpaket treibt den Rotor des Motors direkt ohne weitere Übersetzung an, es gibt daher keinen Riemen, der reiben oder verschleißen kann, die interne Drehzahl ist moderater als bei hoch übersetzten Bremsen, was zu einer geringeren Geräuschentwicklung beiträgt. Das Kettengetriebe ist stets die wesentliche Geräuschquelle, bei viel Tretleistung kann die Kunststoffverkleidung knarzen. Der Tacx-Trainer simuliert mittels Software die Trägheit des Fahrers, was nahtlos funktioniert, bergab treibt der Motor sogar an. Ob Anfahren in einem schweren Gang oder auch ein Sprint, die Bremse reagiert stets natürlich. Im Ergometer-Modus regelt die Maschine sanft und ohne zu übersteuern die Zielleistung an, binnen vier Sekunden zum Beispiel von 180 auf 350 Watt (alles in Zwift getestet, die Tacx-App zeigte sich störisch im Verbindungsaufbau).
Eine weitere Stärke des Geräts ist die eingebaute Bewegungsfreiheit. Der Trainer hat rollengelagerte Füße, die eine Vor- und Zurück-Bewegung erlauben. Hinzu kommt definierter seitlicher Flex. Beides zusammen erzeugt ein recht natürliches Fahrgefühl und eine weniger statische Sitzhaltung – gut vor allem für längere Strecken. Raue Untergründe in virtuellen Welten wie Kopfsteinpflaster oder Holzbohlen bildet die Bremse durch Rütteln realistisch nach. Abrunden lässt sich das Fahrerlebnis durch die Alpine-Gabelaufnahme, die Steigungen nachbildet und Lenkbefehle überträgt; Rollen machen die Bewegung der Bremse mit. Eine großartige Ergänzung, aber mit dickem Preisschild: 1099 Euro extra verlangt Garmin, zuzüglich zum Grundpreis von 1799 Euro für den Trainer. Aber wenn Geld keine Rolle spielt, ist dies das Gerät für das realistischste Fahrverhalten. Vorzugsweise zur festen Installation in der privaten Trainingshöhle.