Matthias Borchers
· 28.04.2017
Elite präsentiert mit dem neuen Smart-Trainer Drivo einen völlig neu entwickelten Rollentrainer mit Direktantrieb. Alle Details zum Elite Drivo hier im TOUR-Test.
Im Vergleich zum vorherigen Top-Modell Real Turbo Muin B+ ist der Nachfolger etwas schlanker und lässt sich dank klappbarem Gestell mit höhenverstellbaren Gummifüßen werkzeuglos im Handumdrehen aufstellen. Völlig überarbeitet wurde das Innenleben. Beim Drivo regelt eine elektronische Wirbelstrombremse den Tretwiderstand; als Maximalwert gibt der Hersteller 2.000 Watt an. Ebenfalls neu ist das über einen Riementrieb entkoppelte, sechs Kilogramm schwere Schwungrad. Die wichtigste Neuerung aber betriffft die Wattmessung, die mittels Powermeter Echtzeitdaten erfasst. Auf den Standardrotor passen alle gängigen 9-, 10- und 11-fach-Kassetten, mitgelieferte Achs-Adapter ermöglichen die Montage von Rennrad und Mountainbike mit Schnellspann- und mit Steckachsen. Das Gerät funkt seine Daten zu Smartphone, Tablet oder PC via Bluetooth, ANT+ und FEC-Standard, wobei ein ANT+ USB-Adapter (Dongle) im Lieferumfang enthalten ist. Zu Beginn unseres mehrwöchigen Praxistests stand die Koppelung des Geräts an verschiedene Android- und Apple-Smartphones mittels Elites App "My E-Training". Anfängliche Verbindungsprobleme verschwanden mit den App-Updates auf Android 2.2.3, bzw. iOS 3.2.1. Die integrierte Wattmessung arbeitet überraschend und bemerkenswert genau.
Die Werte des Drivo und eines am Rennrad montierten Rotor-Powermeters waren im Test nahezu synchron, die maximale Abweichung von zwei Watt ist vernachlässigbar. Damit qualifiziert sich Elites Neuer für ein exaktes, wattgesteuertes Heimtraining, das sechs Kilogramm schwere Schwungrad unterstreicht den realistischen Fahreindruck. Die Geräuschmessung ergab sehr dezente 50 bzw. 54 Dezibel bei lockeren 200 Watt (Übersetzung 53/19, Trittfrequenz 100 U/min.) und intensiven 500 Watt (53/19, 120 U/min.). Mit anderen Worten: Der Drivo ist auffallend leise. Bei einer Übersetzung von 53/12 übertönt das Rennradgetriebe die Mechanik des Trainers. Deutlich weniger Begeisterung weckt die Software, bzw. die App. Nur zwei Beispiele: Die Tippflächen im App-Layout sind so klein gewählt, dass eine Datenänderung während des Trainings kaum möglich ist. Ändert man den Widerstand manuell, bricht die Leistung des Trainers abrupt ein und benötigt einige Sekunden, bis sie sich wieder einregelt, was den Tretrhythmus erheblich stört.
Fazit: Gerät, leiser Lauf und Ausstattung sind top, aber die Software ruft nach einer baldigen Verbesserung.
PLUS exakte Wattmessung, sehr leise, einfache Montage und Setup, realistisches Fahrgefühl
MINUS Software noch nicht ganz ausgereift
Preis 1.390 Euro
Info www.paul-lange.de
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