Welche Rennradgruppe brauche ich? - Kaufberatung Schaltungen am Rennrad

Unbekannt

 · 22.05.2019

Welche Rennradgruppe brauche ich? - Kaufberatung Schaltungen am RennradFoto: Markus Greber

Welche Rennradgruppe brauche ich, wie unterscheiden sich die Schaltungen voneinander und was kostet ein komplettes Rennrad? Wir haben Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Sind Scheibenbremsen am Rennrad besser?

Nicht für jeden Zweck und jeden Geldbeutel. Gravelbikes gibt’s nicht ohne, weil breite Reifen danach verlangen. Auch bei Marathon-Rennrädern setzt sich die Scheibenbremse mehr und mehr durch, Modelle ab rund 3.000 Euro gibt es fast nur noch so. Unter diesem Preislimit jedoch hat man sowohl bei Marathon- als auch bei Wettkampfrädern oftmals noch die Wahl, und die kann durchaus zugunsten der Felgenbremse ausfallen: Bei guten Felgenbremsen, die auf Aluminiumfelgen bremsen, ist der Unterschied in der Bremsleistung nicht so eklatant, der Aufpreis und das Zusatzgewicht für die Disc aber vergleichsweise hoch. Hier ist die Felgenbremse häufig noch die bessere Wahl.

Was kostet ein Rad mit Shimano-, Campagnolo- oder Sram-Gruppe?

Grundsätzlich gilt: Je teurer eine Gruppe, desto leichter ist sie. Teure Teile sind bisweilen aus höherwertigem Material gefertigt und aufwendiger verarbeitet, was sieleichtgängiger und bestenfalls auch haltbarer macht. Die Unterschiede beim Schaltverhalten sind dagegen marginal. Ganz günstige Räder (um 600 Euro) ausgenommen, sind 22 Gänge (zwei Kettenblätter und elf Ritzel am Hinterrad) Standard, die High-End-Gruppen von Campagnolo und SRAM bieten bereits zwölf Ritzel. Sehr günstige Shimano-Gruppen haben manchmal nur neun Ritzel am Hinterrad, sind dann aber oft mit einer Dreifach-Kurbel kombiniert, die leichte Gänge ermöglicht. Die Übersicht zeigt die Gruppenhierarchien und die Preise, die für entsprechend ausgestattete Räder aufgerufen werden.

Je nach Hersteller, Rahmenmaterial und Bremsen können die Preise stark variieren – Scheibenbremsen sind bis zu 500 Euro teurer.

Foto: TOUR

Was bringt eine Elektroschaltung?

In erster Linie höheren Bedienkomfort – Schalten auf Knopfdruck ist komfortabel, meist lässt sich die Bedienung der Knöpfe auf individuelle Vorlieben anpassen. Auf längere Sicht ist die Elektroschaltung – geladene Akkus vorausgesetzt – auch zuverlässiger. Weil kein Bowdenzug sich längen oder verschleißen kann, schaltet die E-Schaltung auf Dauer präzise.

Welche Übersetzung brauche ich?

Das Getriebe am Rad sollte zu Leistungsniveau und Einsatzzweck passen. Das heißt: Tendenziell große Gänge und enge Abstufung für gut trainierte Rennfahrer bzw. flaches Terrain; ein breites Spektrum mit kleinen Berggängen für Hobbyradler und Tourenfahrer in den Bergen. An Marathonrädern finden sich fast ausschließlich Kompaktkurbeln mit 50/34 Zähnen und breit gefächerte Kassetten; Wettkampfräder kommen meist mit der Kettenblatt-Kombination 52/36. Späteres Umrüsten der Kurbel ist in der Regel unproblematisch, bei Kassetten mit deutlich größeren Ritzeln (leichteren Gängen) wird möglicherweise ein anderes Schaltwerk benötigt. Antriebe mit nur einem Kettenblatt wiegen weniger und sind einfach zu bedienen, aber: Die Bandbreite ist kleiner, und je nach individueller Anforderung und Fitness können leichte Berggänge oder ganz schnelle Gänge fehlen, damit kommt nicht jeder zurecht. Unbedingt vorher ausprobieren! Späteres Umrüsten auf Zweifach wird sehr teuer und ist bei manchen Rahmen gar nicht möglich.