Unbekannt
· 20.12.2013
Sie sind teuer, unvernünftig und nicht mal unbedingt schneller als andere Rennräder. Trotzdem üben superleichte Rennmaschinen eine Faszination aus, der sich kein technikbegeisterter Radsportler entziehen kann. Im Test: 46 Kilo feinste Rennradtechnik, verteilt auf acht Räder.
Niemand braucht ein Rennrad, das sechs Kilo oder weniger wiegt und für das man den Gegenwert von einem oder gar zwei guten Gebrauchtwagen hinblättern muss. Einerseits. Andererseits ist die pure Lust am Unvernünftigen etwas zutiefst Menschliches. Es macht nun mal verdammt viel Spaß, sich mit einem solchen Fliegengewicht Passstraßen hinaufzuschrauben und sich dabei schwerelos zu fühlen wie ein Vogel. Ja, so fühlt sich das in etwa an auf den ersten Metern, nachdem man vom eigenen Acht-Kilo-Hobel auf so einen Sechs-Kilo-Luftikus umgestiegen ist. Leider relativiert sich das betörende Gefühl irgendwann, da das leichte Rad viel zur schnell zur Normalität wird und man feststellt, dass es am Ende doch auf Form und Fitness ankommt. Doch der Effekt gilt eben auch umgekehrt. Steigt man wieder auf sein altes Rad, fühlt sich das plötzlich bleischwer an, und man fragt sich, wie man damit den nächsten Hügel schaffen soll.
Seitdem es Rennräder gibt, streben Entwickler danach, ihren Konstruktionen noch das letzte Gramm abzuringen. Stets markierten die leichtesten Räder und Rahmen die Spitze des technisch Machbaren und waren somit automatisch Objekte der Begierde kaufkräftiger Rennradler. Daran konnten bis jetzt auch die Komfort- und Aero Welle – wichtige Techniktrends der letzten Jahre – nicht nachhaltig etwas ändern. Gut illustrieren lässt sich das an der Schweizer Marke Scott, die mit den Carbonrahmen CR1 von 2003 und Addict SL von 2007 Technikgeschichte geschrieben hat. Beide Modelle prägten sich als jeweils leichteste Serienrahmen ihrer Zeit ins kollektive Gedächtnis der Rennradwelt ein.
Teilnehmen durften an diesem Test nur Räder, deren Rahmen in mittlerer Größe maximal 800 Gramm wiegen, und zwar montagefertig samt Sattelklemme, Zugführungen, Umwerfersockel und Schaltauge. Und lackiert. Letzteres verweist darauf, wie schwierig es ist, den leichtesten Rahmen auf dem Markt auszumachen. Da nirgends festgelegt ist, wie das Rahmengewicht genau zu ermitteln ist, wiegen manche Hersteller ihre Rahmen mit, andere ohne Kleinteile.
Die Testergebnisse dieser Modelle finden Sie unten im PDF-Download:
• Cannondale SuperSix Evo Black Inc.
• Cervélo RCA
• Corratec Mauro Sannino Prima
• Focus Izalco Max 0.0
• Neil Pryde Bura SL
• Pasculli Altissimo
• Simplon Pavo 3 Ultra
• Trek Madone 7.9 H1
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