Bei den ersten Fahrten mit Powermeter könnte man den Computer auch einfach abkleben und erst einmal Daten sammeln, um diese im Nachhinein anzuschauen. Die Aufzeichnung verrät, wie intensiv die Fahrt war und wo man leistungsmäßig steht. Zumeist bildet die Leistungskurve das Gelände ab. Bergauf wird mehr investiert, in der Ebene weniger. Über die Dauer der Belastung lässt die Leistung meistens nach. Die Leistungsspitzen sind weitaus höher als die Durchschnittsleistung. Vom Grundtempo bis zum Sprint kann sich die Leistung verzehnfachen; der Motor Mensch ist sehr dynamisch. Steigt man in die Daten ein und gleicht diese mit dem Fahrgefühl ab, zeigt sich, was wehtut: besonders steile Anstiege, die die Beine in den roten Bereich bringen. Der Abgleich von Powerdaten mit Puls und weiteren Daten bringt weitere Erkenntnis.
Mit kurzem Zeitfahren kann man sich testen und die Trainingszonen abstecken (FTP-Test o. Ä.). Anschließend lässt sich sehr gezielt in bestimmten Bereichen trainieren und so der Trainingsnutzen maximieren. Die Trainingsinformation liefert das Powermeter aber nicht; es zeigt lediglich die Leistung an. Für gezieltes Training muss daher auch ein Trainingsplan her, der Powerwerte zur Grundlage hat. Kein Coach arbeitet heute mehr mit Athleten, die kein Powermeter nutzen. Leistungsfortschritte sind damit einfach viel besser erfassbar.
Das Powermeter ist ein super Instrument, um das richtige Tempo anzuschlagen. Man bekommt unverzüglich angezeigt, ob die Leistung, die man an einer Steigung anschlägt, durchzuhalten ist oder nicht. Anders als beim Körpergefühl oder dem Fahren nach Puls gibt es keine Verzögerung zwischen Tempoverschärfung und Anzeige; Die Leistung reagiert sofort. Dies kann man in Wettkämpfen nutzen, um von Anfang an das richtige Tempo zu wählen. Insbesondere bei Marathons aber auch im Training hilft es, nicht alle Trainingszonen zu vermischen.
Analysiert man Renndaten oder Gruppenfahrten, sieht man schnell, woran es lag, dass man abgehängt wurde oder Situationen gut gemeistert hat. Aus den Powerdaten lässt sich ablesen, bei welcher Belastung man den Anschluss verliert. So bekommt man den Hinweis, welche Fähigkeit trainiert werden muss. Aber auch positive Effekte wie Energiesparen im Windschatten sind ablesbar. Auch für Materialtests eignen sich Powermeter. Denn das Ziel lautet stets mit weniger Leistung schneller fahren.