Neuheiten 2023Vier prominente Laufrad-Modelle im TOUR-Praxistest

Tour Magazin

 · 16.10.2022

Neuheiten 2023: Vier prominente Laufrad-Modelle im TOUR-PraxistestFoto: Kerstin Leicht

Laufräder werden immer weiterentwickelt. Die Hersteller suchen nach immer neuen Wegen: Neue Felgenformen und Fertigungsmethoden sollen Gewicht sparen, komfortabler sein oder schneller machen. TOUR hat vier prominente Modelle bereits ausprobiert.

Zipp 808 Firecrest - Laufräder ohne Haken

Zipp weitet das Hookless-Design auf zeitfahrtaugliche Felgenhöhen aus; neu sind die 808 Fire­crest und die 858 NSW. Die Felgen besitzen am Felgenhorn keinen Haken; die Vorteile sind ein geringerer Rollwiderstand, ein stabilerer Sitz des Reifens und nicht zuletzt geringere Produktionskosten. Ein entscheidender Nachteil ist, dass nicht alle Reifen für die Technologie freigegeben sind.

Derzeit umfasst die Kompatibilitätstabelle zehn Reifenhersteller mit Tubeless-­Reifen ab 28 Millimetern Breite. Bemerkenswert ist, wie schnell und direkt sich ein breiter Reifen auf diesen Felgen während der Fahrt anfühlt. Wir hatten 28-Millimeter-Reifen von Goodyear montiert, die sich im Handling anfühlten wie 25er, aber deutlich mehr Komfort mitbringen. Die Laufräder selbst wurden gut 250 Gramm leichter, aerodynamisch sollen sie auf dem Niveau der sehr schnellen Vorgänger liegen, die 858 sogar minimal schneller geworden sein. Die Preise liegen bei 2300 Euro für den Satz 808 bzw. 4400 Euro für die 858 NSW mit hochwertigerer Nabentechnologie und knapp 100 Gramm weniger Gewicht.

Zipp 808 FirecrestFoto: Kerstin Leicht
Zipp 808 Firecrest

Campagnolo Levante - für Breitreifen

Laufräder sind - neben Schaltgruppen - eine Kernkompetenz bei Campagnolo. Fürs Gelände gibt es das Modell Levante, das wir bereits testen konnten. Für die 25 Millimeter breiten Carbonfelgen empfiehlt Campagnolo Reifen ab 38 Millimeter aufwärts. Eine Besonderheit ist das Felgenhorn, das nur einen minimalen Haken aufweist. Das Oberflächenfinish ist so glatt, dass keine Lackierung nötig ist - das soll Gewicht einsparen und ebenfalls bei der Reifenmontage helfen.

Tatsächlich gingen Reifen verschiedener Hersteller vergleichsweise leicht auf die Levante-Felgen und dichteten problemlos ab. Das Gewicht ist mit 1480 Gramm erfreulich niedrig; die Steifigkeiten sind Campagnolo-­typisch auf Top-Niveau.

Gefallen hat uns auch der wartungsfreundliche Ansatz: Die klassischen Speichen der Laufräder lassen sich ohne Spezialwerkzeug zentrieren, Ersatz ist im Defektfall leicht beschafft. Erhältlich sind die Levante mit Frei­läufen für Campa, Shimano oder SRAM für rund 1580 Euro.

Campagnolo LevanteFoto: Kerstin Leicht
Campagnolo Levante

Roval Rapide CLX II - jetzt auch tubeless

Die Roval-Laufräder Rapide und Alpinist können jetzt auch mit Tubeless-Reifen gefahren werden. Optisch ist die neue Version nur an den Felgenaufklebern zu erkennen; die Form ändert sich nicht. Die stabilere Bauweise hat einen Gewichtszuwachs von 60 Gramm zur Folge, mit nun 1508 Gramm sind die schnellen Felgen aber immer noch konkurrenzfähig. Eine kleine Schwäche bleibt die Seitensteifigkeit, die insbesondere am Hinterrad nur durchschnittlich ist. Der Preis liegt bei 2700 Euro.

Roval Rapide CLX IIFoto: Kerstin Leicht
Roval Rapide CLX II

Fulcrum Speed 25 - Laufräder für die Berge

Campagnolo-Tochtermarke Fulcrum präsentiert Laufräder für die Berge: Die Speed 25 kommen mit flachem Felgenprofil und wiegen unter 1300 Gramm. Ein spezielles Harz macht eine Lackierung überflüssig. Die hintere Felge ist asymmetrisch; beide Räder sind so eingespeicht, dass sich die Speichen an den Kreuzungen nicht berühren. Das soll die Haltbarkeit verbessern und Geräusche vermeiden. Der Preis liegt bei rund 2200 Euro.

Fulcrum Speed 25Foto: Kerstin Leicht
Fulcrum Speed 25