Die Leistungsmessung über eine Kurbel ist aus technischer Sicht optimal, aber mit Aufwand verbunden. Ich hatte zuvor eine Power2max-Kurbel, mit der ich sehr zufrieden war. Das Rad zu wechseln ist aber bei einer Kurbel kompliziert. Das hat dazu geführt, dass ich die Lust an der Powermeter-Kurbel verloren habe. Die Assioma-Wattmesspedale sind denkbar einfach: Ranschrauben und losfahren - mehr braucht es nicht. Die zugehörige App zeigt den Ladezustand, und der Akku hält lange.
Ich habe mir die Favero Assioma Duo vor zwei Jahren gekauft und bin bis heute zufrieden. Gezielt genutzt habe ich sie, um Intervalle zu trainieren und beim Zeitfahren die Leistung ungefähr konstant zu halten. Beim Zeitfahren King of The Lake hatte ich mir feste Wattwerte überlegt, die ich beachten will. Klar: wenn es bei einem Radmarathon im zweistelligen Prozentbereich steil bergauf geht, kann man sich den Blick auf die Wattwerte sparen. Dann muss man eher schauen die Kurbel rumzudrücken. Aber sonst habe ich mich an diese Information sehr gewöhnt.
2023 war für mich eine Saison mit wenig Rad-Kilometern und Rad-Events – aber auch bei normalen Ausfahrten habe ich auf meinem Garmin-Display die Wattwerte als größte Zahl eingeblendet. Warum? Gerade wenn man nicht in Topform ist, lohnt es sich die Körner geschickt auf der Straße zu verteilen. Dazugelernt habe ich beim Thema Trainingslager: da hatte ich offensichtlich ein Pedal nicht richtig geladen und die Favero Assioma Duo damit umsonst mitgenommen. Weil ein Pedal nicht geladen war, gingen beide nicht. In Zukunft packe ich bei längeren Reisen zur Sicherheit noch die zwei Ladekabel ein.
Ich habe keine großen Preisunterschiede bei den Favero Assioma Duo festgestellt. Zwischen 630 und 660 Euro muss man für die Pedale bezahlen. Größere Preisunterschiede gibt es eher bei den Garmin-Pedalen, die im Markt stärker verbreitet sind und daher auch mal von einer Rabatt-Aktion profitieren. Aber Vorsicht: die Pedale knapp über 300 Euro bieten nur die einseitige Messung an. Ich habe mich gezielt für dieses Modell und nicht ein Garmin-System entschieden – Grundlage war ein Artikel in TOUR.
Ausschlaggebend für meine Kaufentscheidung war ein Test in TOUR 2/2021. Mein Kollege Robert Kühnen schrieb damals folgenden Testbericht über die Wattmesspedale:
Die Pedale aus italienischer Fertigung sind an der charakteristischen Messeinheit zu erkennen, die neben dem Pedalkörper sitzt. Eingeklinkt ins Pedal, fällt der Messknubbel kaum auf und stört nicht. Bauhöhe und Gewicht der Pedale, die mit Look-Platten genutzt werden, sind top. Die Messeinheiten haben fest eingebaute Akkus, die mit Magnetstecker geladen werden. Im Abgleich mit Kurbel-Powermetern messen die Pedale sehr genau, meist aufs Watt. Die Favero-Pedale sind im Gegensatz zu Garmin nicht sensibel bei der Montage: hinschrauben (mit 8er-Innensechskant), nullen, los geht’s. Da setzt sich nichts, die Werte stimmen sofort. Echtes Plug & Play! Die Status-LED sind aus Fahrerperspektive gut zu erkennen, bei Nachtfahrten erzeugen sie eine dezente Leuchtspur. Pedalkörper und Messeinheit sind trennbar, ein Service der Verschleißteile ist problemlos möglich. Das Nutzer-Feedback in den einschlägigen Internet-Foren untermauert unseren Eindruck problemloser Funktion.
Braucht man unbedingt ein Powermeter? Nein, bestimmt nicht. Man kann viel Spaß haben auf dem Rennrad ohne eingeblendete Wattwerte. Aber wer gezielt trainieren oder seine Kräfte einteilen will, bekommt mit den Favero Assioma Duo oder einem anderen Leistungsmesser ein praktisches Tool für gezieltes Training an die Hand. Und auch zur Schulung des eigenen Gefühls ist ein Wattmesser gut: erst mit Wattmesser wird einem klar, wie ungleichmäßig man meist fährt. Die einseitige Messung ist der zweiseitigen unterlegen – wer also überlegt zu investieren, sollte das beachten.