Kurze Regenhosen5 Modelle im Test

Jörg Spaniol

 · 04.10.2024

Endura Hummvee Waterproof
Foto: Endura
Regenshorts füllen die schmale Lücke zwischen dem Hitzekollaps in langer Regenhose und der Blasenentzündung ohne Schutz. Das Angebot ist überschaubar: Fünf kurze Regenhosen im TOUR-Check.

5 kurze Regenhosen im Test

Endura Hummvee Waterproof

  • Preis: 90 Euro >> hier erhältlich
  • Gewicht: 210 Gramm (M)
  • Extras: Reißverschluss-Schubtaschen, Reflexmaterial
  • Wasserdichtigkeit: 3 von 5
Kurze Regenhosen: Die Endura Hummvee WaterproofFoto: EnduraKurze Regenhosen: Die Endura Hummvee Waterproof

Die Endura-Short reicht im Sitzen bei Normalgröße bis zur Kniescheibe. Damit raschelt sie kaum und kann nicht am Knie scheuern. Sie ist das robusteste, schwerste Modell im Test und eher für die ganze Tour als für den Notfall gedacht. Dafür spricht auch die gegen Scheuern verstärkte Sitzfläche. Leider hält das Material nicht ganz, was der gute Schnitt verspricht: Bei 3000 Millimeter Wassersäule drang an einigen Nahtstellen Feuchtigkeit ein. Vor den Testwäschen war sie noch komplett dicht.

Gorewear Endure Shorts

  • Preis: 160 Euro
  • Gewicht: 131 Gramm (M)
  • Extras: Verstautasche, Schlüsseltäschchen
  • Wasserdichtigkeit: 5 von 5
Kurze Regenhosen: Die Gorewear Endure ShortsFoto: GorewearKurze Regenhosen: Die Gorewear Endure Shorts

Es ist fast schon langweilig, doch auch dieses Teil aus der wasserdichten Gore-Linie hat’s drauf. Das “Paclite Plus”-Material ist superleicht, auf Trikottaschen-Größe verpackbar und relativ griffsympathisch. Im Vergleich zur ähnlich langen Endura-Short ist sie schlanker geschnitten – Anziehen mit dicken Winterschuhen kann schwierig werden. Die Ausstattung mit verstärkter Sitzfläche und die wasserdichte Verarbeitung überzeugen. Das geringe Gewicht qualifiziert sie für jeden Einsatzzweck.

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Löffler 3/4 Bike Overpants WPM Pocket

  • Preis: 160 Euro
  • Gewicht: 130 Gramm (M)
  • Extras: Klett-Beinabschluss, teilbare Beinnaht
  • Wasserdichtigkeit: 5 von 5
Kurze Regenhosen: Die Löffler 3/4 Bike Overpants WPM PocketFoto: LöfflerKurze Regenhosen: Die Löffler 3/4 Bike Overpants WPM Pocket

Mit dem Gewicht zweier Müsliriegel bewirbt sich die Löffler-Short um einen Platz in Trikot oder Rucksack. Die längs teilbaren Hosenbeine für leichtes Anziehen mit Schuhen deuten ebenso wie der nicht verstärkte Sitzbereich an, dass die dünne Löffler-Hose eher ein beruhigender Nothelfer als eine Option für die schmutzige Etappenfahrt ist. Ihre PU-Beschichtung ist innenseitig kaum vor scheuerndem Sand geschützt. An ihrer Wasserdichtigkeit haben wir keine Zweifel: Dem Test-Wasserdruck hielten Fläche und Nähte stand.



Protective P-Seattle

  • Preis: 60 Euro >> hier erhältlich
  • Gewicht: 165 Gramm (M)
  • Extras: Klett-Beinabschluss
  • Wasserdichtigkeit: 1 von 5
Kurze Regenhosen: Die Protective P-SeattleFoto: ProtectiveKurze Regenhosen: Die Protective P-Seattle

Sichtbar und preiswert: Die optional in Neongelb angebotene Protective-Short ist die günstigste im Test. Das macht sich bemerkbar, denn das Material mit Plastiktüten-Haptik hat nicht nur einen geringen Dampfdurchgang, sondern erwies sich auch im Drucktest schon unterhalb der vom Hersteller angegebenen 5000 Millimeter Wassersäule als stellenweise undicht. Nur die verstärkte Sitzfläche hielt das Wasser draußen. Die Hosenbeine bedecken im Sattel etwa zwei Drittel der Oberschenkel. Der Einsatzbereich ist ähnlich wie beim Endura-Modell, doch ihr Schnitt ist weniger funktional.

Vaude Drop Short

  • Preis: 80 Euro >> hier erhältlich
  • Gewicht: 115 Gramm (50)
  • Extras: Klett-Beinabschluss, Reflexmaterial
  • Wasserdichtigkeit: 3 von 5
Kurze Regenhosen: Die Vaude Drop ShortFoto: VaudeKurze Regenhosen: Die Vaude Drop Short

Geringes Gewicht, guter Schnitt, eine Beinlänge bis zum Knie. Auch eine verstärkte Sitzfläche ist an Bord. Passt so weit! Doch im Labortest mit 3000 Millimetern Wassersäule überzeugte die mehrfach gewaschene Drop Short nicht – nur an der Sitzfläche blieb das Wasser draußen. An kritischen Nähten drückte das Wasser durch, selbst in der Fläche “feuchtelte” es ein wenig. Ein zweites, ungewaschenes Testmuster überzeugte im Drucktest. Das Problem ist uns beim firmeneigenen “Ceplex active”-Material bisher kaum begegnet. Ein Ausreißer bei der Materialcharge?

Testfazit zu den kurzen Regenhosen

Jörg Spaniol, TOUR-Autor: “Die Auswahl teilt sich in leichte Modelle für den Notfall und etwas robuster ausgelegte, die eher vom Start weg getragen werden. Zumindest diese sollten verstärkte Sitzflächen haben, insbesondere beim Graveln; Erde und Sand auf der Innenseite zerreiben auf dem Sattel schnell jede Membran und Beschichtung. Im Labortest der Wasserdichtigkeit überzeugte nicht jede Hose. Bei dreien drückten sich nach zwei Testwäschen an den Nähten ein paar Tropfen durch. Ernüchterndes Resümee: Für unerschrockene Geländefreunde könnten Schutzbleche die bessere Investition sein.”

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