Seine Form macht den Unterschied: Charakteristisch beim neuen Aerohelm Nirvana von Kask ist seine seitlich bis halb über die Ohren reichende Schale. Das macht so konsequent bislang kein anderer Hersteller. Lüftungsöffnungen hat der schnittige Kopfschutz aus Italien vorne vier und hinten drei, wobei drei tiefe, flächig gepolsterte Kanäle den Luftstrom um den Kopf leiten sollen. Das funktioniert gut, spürbar kühlend streicht die Luft über den Kopf, wobei Insekten, die sich in den Helm verflogen haben, nur schwer wieder einen Ausweg durch einen der drei hinteren Auslässe finden.
Der mittelschwere Helm wiegt in Größe M 262 Gramm und weist eine gute Allroundpassform auf, wobei unser Tester mit 58 Zentimetern Kopfumfang am Hinterkopf leichten Druck verspürte. Sein Kopfring mit Drehverstellung und der Kinnriemen mit Klickverschluss sind guter Standard und lassen sich komfortabel einstellen. Wer sich den schnittigen Kask leisten möchte, sollte ihn unbedingt mit Brille anprobieren, da die seitlichen Wangen kaum Platz für ausladende Brillenbügel lassen.
Straede ist eine noch junge Radbekleidungsmarke mit Sitz in Köln, die Gründer sind begeisterte Rennradsportler und wollen funktionale Bekleidung ohne Schnickschnack für Gleichgesinnte machen. Ihr Name leitet sich ab vom dänischen “sträde” und kann entweder “Straße” oder auch “eng anliegend” bedeuten. Eng anliegend und entsprechend flatterfrei präsentiert sich unser Test-Kit bestehend aus dem Trikot Aerlig Jersey Men und der Trägerhose Aero Bib Shorts Men. Beide Teile passten unserem 1,80 Meter großen Testpiloten in Größe M wie angegossen.
Spontanes Lob bekam das Material für sein angenehmes Tragegefühl auf der Haut, wobei sich das Anziehen von Hose und Trikot wegen der klebrig haftenden Silikonprints etwas “zupfig” gestaltete – gerade bei hochsommerlichen Temperaturen. Die Hosenbeine sind normal lang, die Hosenbox reicht bis über den Bauchnabel; beim Trikot reichen die Ärmel bis zu den Ellenbogen und der Kragen ist weit ausgeschnitten. Schwer beladen zerren die Trikottaschen am elastischen Stoff, praktisch ist die mittig positionierte, kleine Reißverschlusstasche für Kleinkram. Bei der Hose können die gut anliegenden und komfortablen Hosenträger überzeugen, als relativ hart empfand unser Tester das Sitzpolster. Beide Teile gibt es jeweils auch als Frauenmodell.
Osram ist für Licht bekannt, vorrangig im Haushalt oder für Automobile. Nun bietet das Münchener Unternehmen auch Fahrradbeleuchtung mit Straßenzulassung an. Das LEDsBIKE Race 100 gefällt auf Anhieb mit smarter Bedienung: Beim ersten Druck auf den Schalter leuchtet der 115 Gramm schwere Scheinwerfer mit voller Leistung, sofern sein Helligkeitssensor Dunkelheit erkennt, während er bei Restlicht angepasstes Tagfahrlicht liefert. In den drei anderen Stufen und bei deaktiviertem Sensor leuchtet er fix mit maximaler, mittlerer oder schwacher Leistung; bei Letzterer ist der Strahler eher ein Positionslicht, beispielsweise bei schlechten Sichtverhältnissen tagsüber. In höchster Stufe leuchtet der Strahler drei Stunden lang, das ist für den Preis des Sets von 50 Euro ein sehr guter Wert.
Überzeugen kann ebenfalls sein heller Lichtteppich, der auch den Fahrbahnrand gut ausleuchtet. Das Rücklicht leuchtet hell, auch von der Seite gut sichtbar und elf Stunden lang, wobei ein Indikator etwa zwei Stunden vor dem Licht-Aus warnt. Der Indikator des Scheinwerfers blinkt etwa eine Stunde vor dem Abschalten, die Akkustandsanzeige mit vier Balken informiert präzise. Bis beide Akkus wieder voll sind, müssen das Rücklicht zweieinhalb und der Scheinwerfer dreieinhalb Stunden an die Ladestation. Die Halterungen mit dickem, gelochtem Gummiband lassen sich gut an runden Oversized-Lenkern und Sattelstützen befestigen, für große Querschnitte und Aeroprofile taugen sie nicht.
Ergon SR Allroad heißt das neue Modell der deutschen Sattelmarke, das auf Asphalt und auf Schotter guten Sitz bieten soll. Wir haben den 245 Gramm schweren Sattel (Comp-Version, Metallgestell) in der Breite M/L zum Preis von 90 Euro auf dem Gravelbike und auf dem Straßenrenner ausprobiert. Ein Entlastungskanal soll Druck von den Weichteilen nehmen, während die Sitzhöcker seitlich unterstützt werden. Das hat bei unserem Testfahrer mit einem Sitzknochenabstand von 13 Zentimetern in der aufrechteren Gravelposition gut funktioniert.
Bei der gestreckten Haltung auf dem Rennrad dagegen spürte er etwas mehr Druck im Dammbereich, wahrscheinlich, weil die zur Mitte leicht bauchige Kanalform nicht genau zu seiner Anatomie passte. Der Druck nahm ab, nachdem er den Sattel mit minimal nach unten geneigter Spitze fixierte. Ansonsten lassen die Sattelflanken ausreichend Platz für die Oberschenkel; Verarbeitung und Verstellbereich des SR Allroad sind tadellos.
Das neue Modell The Blade von Naked Optics ist eine typische Shieldbrille: große Scheibe im Halbrahmen, einstellbares und tauschbares Nasenpad, grob gummierte Brillenbügel. So weit, so üblich. Aufmerksamkeit verdienen Details, wie beispielsweise die günstigen Ersatzgläser für 20 (klar) bzw. 25 Euro (getönt). Erwähnenswert ist auch das Material (Eigenname Core) des Brillenrahmens. Es handelt sich um eine Mischung aus herkömmlichem Plastik auf Erdölbasis und einem Biokunststoff aus nachwachsenden Rohstoffen, dessen Beimischungsanteil noch schrittweise erhöht werden soll.
In der Praxis überzeugt die gut 33 Gramm schwere Brille durch festen Sitz, Windschutz und guten Kontrast des Filters (Orange), der vor allem auf grauem Asphalt ein knackiges Bild liefert. Die Brille sitzt gut auf Köpfen mit etwa 56 Zentimeter Umfang; Tester mit größerem Kopfumfang monierten den Druck der Bügel. Für breite Nasen ist der Brillensteg zu schmal und hinterlässt Druckstellen.