Vollrahmen-Brille im TestSweet Protection Memento RIG Photochromic

Stefan Frey

 · 16.08.2025

Die Sweet Protection Memento RIG Photochromic ist eine der wenigen Vollrahmen-Brillen in unserem Test. Ob die Schwedin mit der teils deutlich leichteren Konkurrenz mithalten kann?
Foto: Stefan Frey
Klarer Durchblick trotz Vollrahmen? Die Sweet Protection Memento RIG Photochromic ist möglicherweise perfekt für stilbewusste Radfahrer. Doch überzeugt sie neben der Optik auch mit ihrer Leistung? Wir haben sie getestet.

Sweet Protection liefert mit der Memento RIG Photochromic eine der wenigen Vollrahmen-Modelle in unserem Sonnenbrillen-Test. Das Ziel der Schweden mit der Memento war, einen lässigen Casual-Look mit sportlichen Eigenschaften zu kombinieren. Dafür hat Sweet Protection seiner Brille eine große Panorama-Scheibe sowie eine besonders starke Krümmung verpasst, um eine möglichst umfassende Gesichtsabdeckung und besten Schutz für die Augen zu erzielen.

Leichte Brille - trotz Vollrahmen

Trotz ihres Vollrahmens hält sich das Gewicht der Memento mit gut 30 Gramm noch im Rahmen. Eine direkte Verstellmöglichkeit, um die Brille an die Kopfform anzupassen gibt es zwar nicht. Allerdings liegen der Memento insgesamt drei unterschiedliche Nasenstege bei, mit denen sich der Sitz individualisieren lässt. Wir sind mit dem schmalen Steg am besten zurecht gekommen. Über den Low-Adapter ließe sich die Brille noch etwas tiefer im Gesicht platzieren – gut für flach bauende Helme.

Die Nasenstege lassen sich tauschen. Im Lieferumfang sind insgesamt drei unterschiedliche Adapter enthaltenFoto: Stefan FreyDie Nasenstege lassen sich tauschen. Im Lieferumfang sind insgesamt drei unterschiedliche Adapter enthalten

Im Übrigen stellt Sweet Protection die Standard-Ausrüstung aus Hardcase und Brillenbeutel bereit. Die Scheibe ist mit einem gut wirksamen Beschlagschutz ausgestattet und deckt die Filterkategorien 1 bi 3 ab, wobei die leicht violette Anfangstönung im Vergleich mit den übrigen Testkandidaten am stärksten ausfällt. Bei Fahrten in der Dämmerung fällt damit schon recht wenig Licht auf die Augen.


Bereits die Anfangstönung fällt recht dunkel aus. Für Fahrten in der Dämmerung ist die Sweet Protection weniger geeignetFoto: Stefan FreyBereits die Anfangstönung fällt recht dunkel aus. Für Fahrten in der Dämmerung ist die Sweet Protection weniger geeignet

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Guter Schutz und freie Sicht

Durch ihre großzügige Gummierung an den Bügelenden und am Nasensteg sitzt die Sweet Protection recht angenehm und ohne zu drücken. Die breiten Nasen-Pads fühlen sich bei warmen Temperaturen aber etwas schwitzig an. Trotz des Vollrahmens ist die Rundumsicht erstaunlich gut. Lediglich wenn der Blick zur Seite schwenkt, fällt der Rahmen etwas ins Blickfeld, was aber nicht groß stört. Auch der Halt im Gelände kann sich durchaus sehen lassen. Die Memento sitzt sicher, ohne sich bei wilder Fahrt aufzuschaukeln.

Was uns weniger gefallen hat: Die Bügel wackeln etwas in ihrer Halterung, was in Anbetracht des recht hohen Preises leichte Kritik erzeugt.

Die Bügel sind nicht verstellbar und etwas wacklig mit dem Brillenrahmen verbundenFoto: Stefan FreyDie Bügel sind nicht verstellbar und etwas wacklig mit dem Brillenrahmen verbunden

Beim Windschutz hätten wir der Sweet Protection weniger zugetraut und waren positiv überrascht, wie zuverlässig die Vollrahmenbrille vor Fahrtwind schützt. Doch Tatsache ist, dass die Memento sowohl über eine eher starke Wölbung als auch über nah an die Wangen reichende Scheibe verfügt. Kehrseite der Medaille: weil der Sweet Protection ein funktionierender Antifog-Schutz fehlt, kann die Scheibe in hitzigen Situationen auch mal etwas beschlagen.

Auch die Tönungsgeschwindigkeit ist nicht gerade überragend. Während die Sweet Protection noch erfreulich schnell abdunkelt, braucht der Filter deutlich länger, um wieder aufzuhellen. In 30 Sekunden schafft die Memento gerade mal 16,5 Prozent und gehört damit zu den Schlusslichtern.

Die Abdunklung geht recht flott, die Aufhellung läuft dagegen nur zögerlichFoto: Stefan FreyDie Abdunklung geht recht flott, die Aufhellung läuft dagegen nur zögerlich

Infos & Preis der Sweet Protection Memento RIG Photochromic

Durch ihre starke Krümmung umschließt die Sweet Protection das Gesicht extrem gut und blockt so Fahrtwind größtenteils abFoto: Stefan FreyDurch ihre starke Krümmung umschließt die Sweet Protection das Gesicht extrem gut und blockt so Fahrtwind größtenteils ab
  • Preis: 219 Euro >> hier erhältlich
  • Made in: China
  • Gewicht: 30,3 g
  • Breite / Bügellänge: 143 / 128 mm
  • Nasenstegbreite / Glashöhe: 20 / 62 mm
  • Einstellbarkeit: austauschbare Nasenstege
  • Filterfarbe / Filterklasse: violett / 1 - 3
  • Lichttransmission gemessen: 45 - 5 %
  • Passform: mittlere bis breite Gesichter
  • Ausstattung / Besonderheiten: Hardcase; Mikrofaserbeutel; 2 Ersatz-Nasenstege
  • Alternativen: 2 Gestell- und Filterfarben

Bewertung & Test-Fazit

  • ​​​​​Selbsttönung (40 %): Note: 3,0
  • Sicht & Schutz (25 %): Note: 2,3
  • Passform & Tragekomfort (25 %): Note: 2,3
  • Ausstattung (10 %): Note: 3,0
  • Gesamtnote: 2,6

​Gute Sicht, ausreichender Schutz, angenehmes Tragegefühl - dafür aber sehr langsame Aufhellung.

Trotz des Vollrahmens bietet die Memento ein breites Sichtfeld und dank der starken Wölbung auch guten Schutz vor Fahrtwind. Der violette Filter ist angenehm kontrastreich, aber insgesamt dunkel und hellt sehr langsam auf. Dank guter Gummierung und Wechsel-Nasenstegen lässt sich die Brille gut anpassen und sitzt im Gelände recht sicher. Etwas wacklige Bügel.

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