Selbsttönendes FliegengewichtDie Julbo Intensity im Test

Stefan Frey

 · 12.07.2025

Ultraleicht aber auch richtig gut? In unserem Test muss die Julbo Intensity zeigen, ob sie das Zeug zum sportlichen Brillen-Allrounder hat
Foto: Stefan Frey
Die Julbo Intensity will sportlich ambitionierte Radsportler locken. Wie? Mit sportlichem Design und kontrastverstärkenden Gläsern und ultraleichtem Gewicht. Ob die Julbo diesem Anspruch auch gerecht wird, klärt der Test.

Die Intensity des französischen Herstellers ist das Ultraleichtgewicht in unserem Test. An die 18,7 Gramm der Julbo kommt keine andere Sportbrille heran. Wer einen Hauch von Nichts für die Nase sucht, könnte hier auf dem richtigen Weg sein.

Um das geringe Gewicht zu erreichen, geht Julbo ein paar Kompromisse ein. So baut die Mono-Scheibe etwas schmaler als bei vielen anderen Modellen. Die Bügel fallen besonders filigran aus und auf eine Verstelloption verzichtet die Intensity ebenfalls – sowohl an den Bügeln als auch am Nasensteg. Vor dem Kauf sollte man die Julbo daher unbedingt anprobieren.

Der Nasensteg ist zwar gummiert aber nicht verstellbar und passt daher nicht immer optimalFoto: Stefan FreyDer Nasensteg ist zwar gummiert aber nicht verstellbar und passt daher nicht immer optimalAuch die filigranen Bügel lassen sich nicht einstellen, liegen aber bequem am Kopf anFoto: Stefan FreyAuch die filigranen Bügel lassen sich nicht einstellen, liegen aber bequem am Kopf an

Der Lieferumfang der Intensity ist Standard: Softcase und Brillenbeutel – das war’s. Nasenflügel und Brillenbügel sind leicht gummiert und sitzen angenehm am Kopf. Auf mittelbreiten Nasenrücken liegt die Julbo auch recht sicher auf. Zum Wangenknochen hin ist die Gesichtsabdeckung ausreichend, lediglich an den Seiten kann etwas Zugluft hinter die Scheibe blasen. Für zusätzliche Belüftung sorgen kleine Lüftungsschlitze an der Oberseite der Scheibe. Die wären an sich nicht zwingend nötig, denn die Antifog-Beschichtung der Julbo funktioniert recht zuverlässig.

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Der Lieferumfang entspricht dem Standard: Brillen-Etui und MikrofaserbeutelFoto: Stefan FreyDer Lieferumfang entspricht dem Standard: Brillen-Etui und Mikrofaserbeutel

Kontrastverstärkende Filter ab Kategorie 0

Toll finden wir, dass die Tönung der Reactiv-Scheibe bereits bei Kategorie 0 startet. Damit ist die Julbo auch für Fahrten bei wenig Licht noch geeignet. Auch die Tönung hat uns überzeugt, weil sie – ähnlich wie die der Evil Eye Trailsense II – nicht ins Grau wechselt, sondern in einen leicht rötlichen Ton übergeht und damit die Kontraste auf dem Weg verstärkt.

Nur knapp 18 Prozent hat die Julbo nach 30 Sekunden aufgehelltFoto: Stefan FreyNur knapp 18 Prozent hat die Julbo nach 30 Sekunden aufgehellt

In unserem Labortest schnitt die Julbo dagegen nicht ganz so gut ab. Während die Intensity noch recht zügig abdunkelt, hellt sie nur zögerlich wieder auf und landet damit nur im hinteren Drittel.

Die rötliche Tönung verstärkt die Kontraste auf dem Trail und startet bereits bei Kategorie 0Foto: Stefan FreyDie rötliche Tönung verstärkt die Kontraste auf dem Trail und startet bereits bei Kategorie 0

Durch ihre Halbrahmenkonstruktion und den sehr schmalen Rahmen bietet die Intensity ein hervorragendes Sichtfeld. In Verbindung mit dem geringen Gewicht will man unterwegs schon mal an die Brille greifen, um sich zu vergewissern, dass die Julbo auch wirklich noch da ist. Sensible Sportler könnten sich etwas an den filigranen Bügelenden und schmalen Nasenstegen stören, die hier nur wenig Auflagefläche bieten. Ansonsten verfügt die Intensity trotz des geringen Gewichts über ausreichend Spannkraft, um stabil auf dem Kopf zu sitzen.

Aufgrund der etwas kleineren und vor allem schmalen und wenig gecurvten Scheibe gelangt relativ viel Zugluft seitlich und unten an der Julbo vorbei. Bei schneller Fahrt läuft hier schon mal die ein oder andere Träne. Dafür ist die Julbo recht gut gegen beschlagende Scheiben geschützt. Durch die etwas luftigere Passform und die gute Antifog-Beschichtung hatten wir in diesem Punkt zumindest keine Probleme.

Julbo Intensity: Infos & Preis

Leicht, sportlich, kontrastverstärkend - nur bei Windschutz und Tönungsgeschwindigkeit muss die Julbo Federn lassenFoto: Stefan FreyLeicht, sportlich, kontrastverstärkend - nur bei Windschutz und Tönungsgeschwindigkeit muss die Julbo Federn lassen
  • Preis: 214,90 Euro >> hier erhältlich
  • Made in: EU
  • Gewicht: 18,7 g
  • Breite / Bügellänge: 142 / 130 mm
  • Nasenstegbreite / Glashöhe: 18 / 56 mm
  • Einstellbarkeit: keine
  • Filterfarbe / Filterklasse: rot-orange / 0-3
  • Lichttransmission gemessen: 86 - 16 %
  • Passform: mittelbreit, schmale bis mittlere Nasenrücken
  • Ausstattung / Besonderheiten: Softcase; Mikrofaserbeutel / Frontbelüftung
  • Alternativen: 4 Gestell- und Filterfarben

Bewertung & Fazit

  • Selbsttönung (40 %): Note: 2,9
  • Sicht & Schutz (25 %): Note: 1,7
  • Passform & Tragekomfort (25 %): Note: 2,8
  • Ausstattung (10 %): Note: 3,0
  • Gesamtnote: 2,5

Langsame Tönung und keine Einstelloptionen sind zwei Mankos der sonst guten Julbo Intensity.

Bei diesem Fliegengewicht fragt man sich oft, ob man auch wirklich eine Brille trägt. Das liegt aber auch am uneingeschränkten Sichtfeld. Toll ist auch die kontrastreiche Tönung ins Rötliche. Die Intensity sitzt stabil und bequem – muss aber passen, denn Anpassungsmöglichkeiten gibt es keine. Die selbsttönende Julbo-Scheibe klart nur langsam wieder auf und lässt seitlich etwas Fahrtwind durch. Guter Antifog-Schutz!

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