Poc Aspire im TestDesigner-Brille mit Panorama-Verglasung

Stefan Frey

 · 01.08.2025

Mit gut 44 Gramm ist die Aspire eine der schwersten Brillen, die wir je getestet haben
Foto: Stefan Frey
Die Poc Aspire Radbrille setzt stilistisch Maßstäbe, doch im praktischen Einsatz sind andere Eigenschaften entscheidend, wie etwa Tönungsgeschwindigkeit, Schutz und Gewicht. Wie sich die schwedische Brille in diesen Bereichen schlägt, zeigen wir in unserem Test.

Mit der Poc Aspire könnte man gut auch auf der nächsten Vernissage auflaufen. Die Retro-Brille mit Riesen-Filter wirkt mehr wie ein Style-Gadget als eine funktionale Sportbrille. Doch wir lassen uns natürlich gerne auch vom Gegenteil überzeugen.

Poc schickt die Aspire im durchdesignten Kunststoff-Case und legt noch einen Brillenbeutel mit bei. Auch wenn die Brille dort durchaus sicher aufgehoben ist, praktischer finden wir die schwarzen Standard-Etuis mit Reißverschluss, denn die beiden Halbschalen halten nicht besonders fest zusammen.



Das Kunststoff-Case ist schick, aber wenig praktisch. Die beiden Teile halten nur schlecht zusammenFoto: Stefan FreyDas Kunststoff-Case ist schick, aber wenig praktisch. Die beiden Teile halten nur schlecht zusammen

Auch wenn die Poc rein von den Maßen her gar nicht zu den größten Brillen im Test gehört – auf dem Kopf wirkt die Aspire riesig. Das liegt nicht zuletzt an ihrem sehr wuchtigen Rahmen, der einen Großteil zum enormen Gewicht von 44,8 Gramm beiträgt. Schwerer ist keine andere Brille im Test.


Der wuchtige Rahmen drückt ordentlich auf die Waage. Mehr als 40 Gramm wiegt keine andere Brille im TestFoto: Stefan FreyDer wuchtige Rahmen drückt ordentlich auf die Waage. Mehr als 40 Gramm wiegt keine andere Brille im Test

Hohes Gewicht der Poc Aspire

Über die umfangreich einstellbaren Bügelenden lässt sich die Poc recht gut anpassen und sitzt dadurch auch einigermaßen sicher am Kopf. Das Gewicht ist jedoch ein Manko, über das man nicht hinwegsehen kann. So liegt die Aspire schon nach wenigen Minuten schwer auf der Nase. Der Nasensteg drückt leicht und lässt sich nicht anpassen. Der hinter der Scheibe versteckte Rahmen täuscht eine bessere Sicht vor, als es tatsächlich der Fall ist. Vor allem seitlich und am oberen Rand liegt das wuchtige Gestell der Poc störend im Sichtfeld.


Die Bügelenden lassen sich biegen und somit recht gut an den Kopf anpassenFoto: Stefan FreyDie Bügelenden lassen sich biegen und somit recht gut an den Kopf anpassen

Trotz der riesigen Panoramascheibe bekommt man hinter der Poc doch recht spürbaren Fahrtwind ab, vor allem in Form von Verwirbelungen. Es scheint, als würde sich an allen Seiten der Fahrtwind über den Rahmen der Aspire hinter die Brille wirbeln.

Die Optik täuscht: Der breite Rahmen läuft einmal hinter der Scheibe herum und stört im SichtfeldFoto: Stefan FreyDie Optik täuscht: Der breite Rahmen läuft einmal hinter der Scheibe herum und stört im Sichtfeld

Auch in Sachen Beschlagschutz hat die Poc wenig vorzuweisen. Sie läuft spürbar schneller an als viele andere Modelle im Test. Bei unserem Beleuchtungstest trumpft die stylische Schwedenbrille dann aber auf: schnellste Abdunklung und immerhin noch die zweitschnellste Aufhellung im Vergleich.

Die Poc tönt richtig schnell und zwar in beide RichtungenFoto: Stefan FreyDie Poc tönt richtig schnell und zwar in beide Richtungen

Poc Aspire - Infos & Preis

  • Preis: 240 Euro >> hier erhältlich
  • Made in: Italien
  • Gewicht: 44,8 g
  • Breite / Bügellänge: 141 / 127 mm
  • Nasenstegbreite / Glashöhe: 16 / 59 mm
  • Einstellbarkeit: Bügel
  • Filterfarbe / Filterklasse: klar zu grau / 0 - 3
  • Lichttransmission gemessen: 80 - 14 %
  • Passform: mittel bis breit, Nasensteg mittelbreit
  • Ausstattung / Besonderheiten: Photochromes Glas optional; Hardcase; Mikrofaserbeutel
  • Alternativen: 14 Gestell- und Filterfarben

Bewertung & Fazit

  • ​Selbsttönung (40 %): Note: 1,8
  • Sicht & Schutz (25 %): Note: 3,1
  • Passform & Tragekomfort (25 %): Note: 2,8
  • Ausstattung (10 %): Note: 3,0
  • Gesamtnote: 2,5

​Vor allem bei der Tönungsgeschwindigkeit punktet die Poc, ansonsten mehr Styler als Sportbrille

Extravaganter Look und eine fixe Anpassung an wechselnde Lichtverhältnisse sind die Stärken der Aspire. Auch die breiten Bügel lassen sich gut einstellen. Mit fast 45 Gramm liegt die massive Poc aber schwer auf der Nase und neigt im Gelände zum Hüpfen – auch weil sich der Nasensteg nicht anpassen lässt. Der wuchtige Rahmen stört im Sichtfeld. Trotz großer Scheibe etwas zugig. Kein Anti-Fog.

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