Wenn die Tour drei, vier oder sogar mehr Stunden dauert, verbrennt ein Radsportler tausende Kalorien. Möglichkeiten die verbrauchte Energie nachzufüllen gibt es viele. Doch längst nicht alle sind bei hohen Belastungen gleich gut geeignet. Kohlenhydrate sind der Treibstoff, welche den Körper bei anaeroben Ausdauerleistungen am besten auf Touren halten. Die Zellkraftwerke in den Muskeln verlangen dann in großen Mengen nach diesen Makronährstoffen. Während Hobby-Biker in einer Stunde Fahrzeit rund ein Gramm Kohlenhydrate pro Kilo Körpergewicht vertragen, können trainierte Leistungssportler in derselben Zeit bis zu 120 Gramm davon aufnehmen. Um Verdauungsprobleme zu vermeiden, sollten Radsportler den Konsum dieser Mengen gut geübt haben, bevor sie an den Start eines Marathon-Rennens gehen. Übrigens geht man davon aus, dass die besten Sportler bis zu 600 Gramm Kohlenhydrate in ihrem Körper speichern können. Pro Stunde Fahrzeit verbrennen sie jedoch auch rund 100 Gramm. Wir haben uns die sechs häufigsten Kohlenhydrat-Quellen für Radsportler im Detail angesehen.
Bei 50 Gramm Gewicht liefert ein Energieriegel in etwa 60 Gramm Kohlenhydrate. Bei Schoko-Glasur und Haferflockenbasis sorgen Fett und Ballaststoffe dafür, dass die Energie etwas später ins Blut gelangt. Wer nur auf Riegel zurückgreift, riskiert eine zusätzlich belastende Achterbahnfahrt des Blutzuckerspiegels. Profis greifen auf feste Energielieferanten deshalb eher in frühen Rennphasen zurück und wechseln dann zur flüssigen Form.
30 Gramm eines Gels können circa 20 Gramm Kohlenhydrate liefern. Ob Maracuja oder Espresso: Geschmack und Handling sind nicht Jedermanns Sache und sollten im Training erprobt werden. Das fortschrittlichste Gel nutzt in der Trikottasche nämlich nichts. Gels sind immer leichter zu schlucken als ein Riegel. Optimal für den letzten Push ins Ziel.
Die Banane gilt als "der günstige Energieriegel der Natur" und lässt sich auch unter Last noch einfach schlucken. Ein mittelgroßes Exemplar mit 115 Gramm enthält etwa 27 Gramm Kohlenhydrate. Ihre verschiedenen Zuckerarten liefern lange gleichmäßige aber im Vergleich zu Riegel oder Gel nicht so intensive Energie. Kalium und Magnesium helfen bei der Muskelarbeit. Zu drei Vierteln besteht eine Banane aus Wasser.
Der Picknick-Klassiker ist ein beliebter Snack auf Tour. Je nach Brot und Belag kommen 15 bis 35 Gramm Kohlenhydrate pro 100 Gramm Käsebrot zusammen. Die Energie aus Weißbrot ist schnell verfügbar, aber auch schnell aufgebraucht. Käse und Butter enthalten viel Fett, verzögern die Kohlenhydrat-Aufnahme und sind bei hoher Belastung nicht zu empfehlen. Aber: Auch guter Geschmack kann leistungssteigernd wirken.
Rund 500 Milliliter Flüssigkeit in kleinen Schlucken sollten Radfahrer pro Stunde nachfüllen, bei Hitze auch deutlich mehr. Eine Messerspitze Kochsalz kann den Mineralverlust beim Schwitzen ausgleichen. Weitere Elektrolyte für den Erhalt der Nerven- und Muskelfunktion lassen sich auch als Dragees zumischen. Je weniger gelöste Zuckerteilchen, desto unwahrscheinlicher Verdauungsprobleme. Deshalb auf hypotone oder isotone Getränke setzen.
Um den Energieumsatz eines Profi-Radsportlers am Laufen zu halten reicht kein natürlich gewachsenes Lebensmittel aus. 100 Gramm Kohelnhydrate und mehr pro Stunde lassen sich am einfachsten über Trinkzusätze konsumieren. Als ideal gilt das Verhältnis von Fruktose und Glukose von zwei zu eins. Wer die Kombi nicht verträgt, sollte auf Maltodextrin zurückgreifen. Auch mit dabei, um ausgeschwitzte Mineralstoffe zu ersetzen: Elektrolyte.