TOUR TransalpCathi Rossmann hat die Titelverteidigung im Blick

Marc Schneider

 · 30.05.2023

Tour Transalp 2022: Nach der ersten Etappe in Zernez zieht Cathi Rossmann das Leadertrikot an und behält es bis zum Schluss.
Foto: Uwe Geissler
Cathi Rossmann ist das Gesicht von Specialized bei der TOUR Transalp. Im letzten Jahr konnte die Radsportlerin aus Heppenheim die Einzelwertung bei den Frauen souverän gewinnen. Dieses Jahr steht sie wieder am Start und will ihren Titel verteidigen. Im Interview erzählt sie, was für sie bei der Transalp zählt.

TOUR: Wie bereitet man sich optimal auf die Transalp vor? Wie sieht das Training aus, was sind besonders hilfreiche Trainingseinheiten? Regeneration oder Ernährung – worauf kommt es in der Vorbereitung an?

Cathi Rossmann: Mein absoluter Regenerationstipp für müde Beine nach langen Touren ist Yoga und ausgiebiges Stretching. Ich selbst verfolge in der Vorbereitung auf die TOUR Transalp keinen speziellen Trainings- oder Ernährungsplan. Ich versuche in meiner freien Zeit soviel Rad wie möglich zu fahren und so viele Berge wie möglich im Training mitzunehmen. Während der Transalp kann ich nur den Tipp geben: Es gibt dort die Möglichkeit, eine erholsame Massage zu buchen.

TOUR: Wie sieht eine gute Pacing-Strategie aus? Wie wichtig ist die Ernährung und die mentale Verfassung, um nicht einzubrechen und möglichst konstant über alle Etappen eine gute Leistung bringen zu können?

Cathi Rossmann: Pacing- und Ernährungsstrategien sind sehr individuell. Da muss jeder für sich selbst ein gutes Tempogefühl entwickeln und gegebenenfalls mit Powermeter fahren, mit Daten, die aus der Leistungsdiagnostik bekannt sind und der eigenen Trainingserfahrung entsprechen. Einen Renn-Ernährungsplan sollte man ebenso individuell entwickeln: Welche Nahrungsmittel sind verträglich, zu welchem Zeitpunkt? Generell sollte man vorher alles unter wettkampfähnlichen Bedingungen testen. Keine Experimente, wenn es zählt!

In mentaler Hinsicht ist es wichtig, sich das Rennen in Zwischensegmente einzuteilen und nicht von Anfang an das große Ganze zu sehen, denn das kann leicht überfordern. Beispielsweise kann man sich mental innerhalb der Etappen von Pass zu Pass oder von Verpflegungsstation zu Verpflegungsstation hangeln.

TOUR: Was sind Ihre persönlichen Ziele? Wie lief es im Vorjahr, was wollen Sie beibehalten, was wollen Sie anders machen? Worauf freuen Sie sich bei der Strecke besonders, wovor haben Sie besonders viel Respekt?

Cathi Rossmann: Mein Ziel ist die Titelverteidigung in der Frauen-Einzelwertung. Im letzten Jahr lief die gesamte Transalp eigentlich sehr gut. Nur an einem Tag hatte ich mit Magenproblemen zu kämpfen. Ich werde das Rennen so angehen, wie im letzten Jahr, das heißt jede Etappe so fahren, dass am Ende noch “Körner” für den nächsten Tag im Körper sind. Und natürlich ist das Wichtigste, Spaß zu haben und trotz des Rennens auch das atemberaubende Bergpanorama zu genießen. Am meisten freue ich mich, dass die Transalp dieses Jahr durch die Dolomiten fährt. Einen gesunden Respekt habe ich aber vor jeder Etappe.

TOUR: Welches Material ist für Sie optimal für die TOUR Transalp und worauf kommt es für Sie an?

Cathi Rossmann: Das Rad sollte natürlich vor einem 7-Etappen-Rennen im sehr guten und gepflegten Zustand sein – neue Reifen, das sollte schon sein. Wichtig für Alpenrennen ist natürlich auch eine entsprechende Bergübersetzung mit ausreichend kleinen Gängen und sehr gut eingestellte und frisch gewartete Bremsen. Für mich ist ein besonders leichtes Setup dieses Jahr sehr wichtig. Bergauf zählt das Gewicht besonders.



TOUR: Mit welchem Bike sind Sie am Start? Was macht es für Sie zum optimalen Rennrad für die TOUR Transalp?

Cathi Rossmann: Ich werde mit dem Specialized Tarmac SL 7 Pro an den Start gehen. Das Rad ist sehr aerodynamisch und ich fühle mich insbesondere auch bei anspruchsvollen Abfahrten sehr wohl auf dem Rad. Als Übersetzung wähle ich 48/35 vorne und 10/33 hinten. Bei den Laufrädern setzte ich dieses Jahr auf den Laufradsatz Alpinist CLX II von Roval. Die Laufräder sind sehr leicht, bieten aber zugleich eine hervorragende Aerodynamik für schnelles Abfahren und Fahren in der Ebene.

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