Schlammschlacht in ItalienThe Hills Gravel

Sandra Schuberth

 · 04.04.2025

Die Erstaustragung von The Hills Gravel war eine wahre Schlammschlacht
Foto: Ruben Elstner
Die Bilder der ersten Austragung vom The Hills Gravel Race haben beeindruckt. Fahrerinnen und Fahrer waren bis zur Unkenntlichkeit mit Schlamm bedeckt. Um überhaupt etwas zu sehen, fuhren viele ohne Brille. Das bedeutete, der Schlamm spritzte auch in die Augen, die dann teilweise blutunterlaufen das Ziel erreichten.

Das Rennen

  • Rennen: The Hills Gravel Race
  • Distanz: 180 Kilometer
  • Höhenmeter: 2200 Höhenmeter
  • Siegerin: Morgan Aguirre (PAS Racing), 07:26:38
  • Sieger: Toby Perry (Classified X Rose), 06:14:28


Für Luisa Keller war The Hills das erste Gravelrennen

Luisa Keller, bei Instagram als @lulu.on.tour bekannt, ist ihr Leben lang sportlich aktiv. Die ehemals ambitionierte Triathletin hat auch schon Ultracycling ausprobiert. Jetzt jongliert sie als Mutter eines knapp zweijährigen Kindes zwischen Familie, Job, Training und Engagement bei Female Cycling Force für radfahrende Frauen. Jetzt hat sie wieder Bock, Rennen zu fahren. The Hills war ihr erstes Gravelrennen.

Luisa vor dem RennenFoto: Ruben ElstnerLuisa vor dem RennenLuisa Keller nach dem RennenFoto: Giona MasonLuisa Keller nach dem Rennen

Interview mit Lulu on Tour

TOUR: Wie war das Rennen für dich?

Luisa Keller: Das Rennen war eine unglaubliche körperliche und mentale Herausforderung! Die spektakuläre Kulisse der Prosecco Hills hat mich gefesselt, aber die Nacht vor dem Rennen brachte anhaltende Regenfälle, die den Kurs in ein Matschfeld verwandelten. Die knackigen Anstiege, die schmalen, kurvenreichen Wege, die wilden Abfahrten und die querfeldein Passagen durch Weinberge und Wälder machten das Rennen zu einem echten Abenteuer. Es hat mir viel abverlangt! Aber der Moment, in dem ich das Ziel erreiche, lässt das Leiden bei mir schnell vergessen und der Körper ist vollgempumpt mit Glücksgefühlen.

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TOUR: Was lief gut?

Luisa Keller: Ich war überrascht, wie gut ich mit den matschigen Bedingungen und dem schlechten Wetter zurechtkam. In einem so langen Rennen gibt es immer mentale Tiefs, aber ich habe es geschafft, mich immer wieder selbst zu motivieren und aus diesen Tälern herauszukommen. So konnte ich mein Rennen durchziehen und am Ende stolz auf meine Leistung sein.

TOUR: Was lief schief?

Luisa Keller: Die Wahl meines Pedalsystems war ein Fehlgriff. Ich entschied mich für Rennrad-Pedale, obwohl mir alle davon abrieten – ich wollte die bessere Kraftübertragung und eine Wattmessung. Long story short: Nach einem Sturz und den ersten Metern im Matsch konnte ich nicht mehr einklicken und musste ohne die üblichen Bewegungsabläufe weitermachen. Das war eine Herausforderung!

Mit Rennrad-Schuhen war an Einklicken jetzt nicht mehr zu denken.Foto: Ruben ElstnerMit Rennrad-Schuhen war an Einklicken jetzt nicht mehr zu denken.
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TOUR: Was ist dein größtes Learning aus diesem Rennen?

Luisa Keller: Ich habe das Vertrauen in die Leistungs- und Leidensfähigkeit meines Körpers zurückgewonnen – das war unglaublich befreiend! Seit der Schwangerschaft war das die längste Distanz, die ich auf dem Rad zurückgelegt habe. Es war eines der härtesten Rennen meines Lebens. Außerdem habe ich gelernt, wie entscheidend die richtige Verpflegung vor und während des Rennens ist. Das sollte man wirklich niemals unterschätzen!

Nächstes Ziel: Traka

TOUR: Was sind deine nächsten Ziele?

Luisa Keller: Ich habe mir fest vorgenommen, beim Traka ordentlich Gas zu geben und meine Performance weiter zu steigern, dieses Mal mit den richtigen Pedalen. Darüber hinaus ist es mir ein großes Anliegen, mehr Frauen für Rennen zu begeistern. Ich hoffe, dass ich einige Ladies inspiriere, sich zu trauen, sich bei einem Radsport-Event anzumelden damit generell mehr weibliche Radfahrerinnen am Start sind!

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